Gemeinde Wachtendonk

Wachtendonk
Wachtendonk Gemeinde Wachtendonk am Niederrhein - Pulverturm



Überblick

Wachtendonk
Wachtendonk Haus Püllen und St. Josef Stift



Die Gemeinde Wachtendonk liegt in der niederrheinischen Tiefebene, im Süden des Kreises Kleve. Die Flüsse Niers und Nette fließen hier zusammen. Die Gemeinde gliedert sich räumlich in die Ortsteile Wachtendonk und Wankum sowie zahlreiche Bauernschaften. Die geschlossene Stadtsiedlung des 17. und 18. Jahrhunderts ist nahezu vollständig erhalten. Der historische Ortskern mit rund 120 denkmalgeschützten Gebäuden steht in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz. In der sehenswerten Stadt finden Sie viele kleine Cafés und Restaurants, die nach einem ausgiebigen Bummel durch die historische Altstadt oder auf einem der schönen Wanderwege entlang der Niers zur Rast einladen!


Wachtendonk
Wachtendonk Typisch niederrheinische Pumpenstation


Von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont, zeigt sich heute dem Besucher Wachtendonks ein historisch geschlossenes und malerisches Ortsbild aus der Zeit vergangener Jahrhunderte wie kaum anderswo am Niederrhein. Die architektonische und zum Teil auch die gesellschaftliche Entwicklung der Stadt Wachtendonk vom Mittelalter bis heute ist am historischen Ortskern in beispielhafter Weise ablesbar und nachvollziehbar. Hierfür sorgt zum einen der unveränderte Stadtgrundriss mit der seit 1560 verbürgten Straßenführung.


Geschichte

Wachtendonk
Wachtendonk Impressionen


Nach den Römern, von denen wenige Funde berichten, eroberten im 3. und 4. Jahrhundert die Franken das Land. Das Gebiet des heutigen Wachtendonk - Land Geißern genannt - gehörte nach germanischer Einteilung zum Mühlgau. Im 12. Jahrhundert nahmen die Erzbischöfe von Köln das Land Geißern in Besitz. Deren Vögte ließen sich auf einer Erhebung im Bruch, einer Donk, nieder und errichteten dort eine Wasserburg. Von dieser Vogtendonk leitet sich der Name Wachtendonk ab.


Stadtbefestigung

Wachtendonk
Wachtendonk Flussbogen der Niers


Seit 1326 gehörte Wachtendonk zum Oberquartier des Herzogtums Geldern und erhielt 1343 die Stadtrechte. Die Stadt wurde mit Gräben und einer Stadtmauer befestigt und bekam eine eigene Kirche. Im Achtzigjährigen Krieg, dem niederländischen Freiheitskampf gegen die Herrschaft Spaniens, wurde Wachtendonk mehrmals von den Niederländern erobert und von den Spaniern wieder zurückerobert: 1572 besetzten die Truppen Wilhelm von Oraniens die Festung, 1578 nahmen Truppen der Generalstaaten die Stadt erneut ein und behielten sie für 10 Jahre.


Erbfolgekrieg

Wachtendonk
Wachtendonk Ehemalige Burg


1588 eroberte Graf Ernst von Mansfeld Wachtendonk für die Spanier zurück, die 1600 wieder den Niederländern weichen mussten. Obwohl die Festung mit Wällen und Gräben ausgebaut wurde, eroberten sie die Spanier erneut zurück. Die Befestigung wurde 1607 geschleift. Nach dem Ende des spanischen Erbfolgekrieges 1713 geht Wachtendonk im Utrechter Frieden mit Teilen des Herzogtums Geldern an Preußen. 1794 besetzten die französischen Revolutionsheere das linke Rheinufer und bleiben für 20 Jahre. Eine Zeitlang gehörte Wachtendonk zum 1798 eingerichteten Département de la Roer - und damit zu Frankreich.


Neugliederung

Wachtendonk
Wachtendonk Sogenannte "Alte Klosterpforte" der Franziskanerinnen - erbaut um 1430


Nach der Abdankung Napoleons kam es im Wiener Kongress 1815 wieder zu Preußen und blieb dort bis zum Zweiten Weltkrieg, der für die Stadt am 3. März 1945 mit dem Einmarsch der 8. US-Panzer-Division endete. Die Kommunale Neugliederung schließt am 1. Juli 1969 die bisher selbständigen Orte Stadt Wachtendonk und Wankum zur neuen Gemeinde mit dem Namen „Wachtendonk“ zusammen. Da die Stadtrechte des Ortsteiles „Stadt Wachtendonk“ nie erloschen sind, wurde die seltsame Konstruktion gewählt, dass eine „Stadt“ Ortsteil einer Gemeinde ist.


Haus Püllen

Wachtendonk
Wachtendonk Haus Püllen


Haus Püllen
ist eines der ältesten Baudenkmäler der Gemeinde Wachtendonk und wurde im Jahr 1634 erbaut. Das Baudenkmal ist ein Doppelhaus und besteht aus zwei aneinander gebauten Fachwerkhäusern. Es blieb von den Kriegen der letzten Jahrhunderte und der großen Brandkatastrophe im Jahre 1708 verschont. Das Haus Püllen hat viele Eigentümer gesehen und wurde unterschiedlich genutzt: u.a. als Weinhandlung, Tonpfeifenfabrik, Schreinerei und Gastwirtschaft. Trotz der vielfachen Nutzung sind denkmalwerte Zeugnisse erhalten geblieben. Den Namen erhielt das Haus von der Familie Püllen, die es seit der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts im Besitz hatte. Seit Oktober 1997 ist das Haus Püllen „Informations- und Bildungszentrum des Naturparks Maas-Schwalm-Nette“.


...die Burgruine...

Wachtendonk - Burgruine
Wachtendonk - Burgruine


Um 1196 wird Arnold von Wachtendonk als erster seines Geschlechts genannt. Die erste schriftliche Erwähnung der Burg, der Burgsiedlung und der Mühle Wachtendonk datiert aus dem Jahr 1326. Um 1354 wird Wachtendonk erstmals als Stadt erwähnt und ab 1381 wird eine dem Heiligen Michael geweihte Kapelle erbaut, aus der die heutige Pfarrkirche hervor geht. 1422 wird erstmals die Stadtmauer genannt und acht Jahre später die beiden Stadttore Bruchtor und Feldtor.


Wachtendonk - Burgruine
Wachtendonk - Burgruine Impressionen


Im gleichen Jahr stiftet Wilhelm von Wachtendonk in der Nähe der Michaelskapelle ein Nonnenkloster (Franziskanerinnen). Um 1434 werden Burg und Stadt Wachtendonk der Landesherrschaft des Herzogs von Geldern unterstellt. 1436 wird die Stadtbefestigung weiter ausgebaut und 1440 wird die Stadt an den Herzog von Kleve verpfändet. Um 1605 wird die Burg zugunsten des Ausbaues des Festungsgürtels um die Stadt abgebrochen. Im Jahr 1608 erfogt die Schleifung der Festung Wachtendonk.


Pulverturm

Wachtendonk
Wachtendonk ...der Pulverturm...


Neben der Burgruine ist der Pulverturm der einzige sichtbare Hinweis auf die frühere Befestigungsanlage der von Wachtendonk. Der Turm wurde 1605/1606 auf den Fundamenten eines mittelalterlichen Stadtturms neu erbaut. Die einstige Stadtmauer ist auch heute noch erkennbar, ihr Verlauf im Straßenpflaster besonders gekennzeichnet. Die Allee in Richtung Burgruine weist auf die ehemalige Kleinbahntrasse hin. Zwischen 1901 bis 1931 fuhr hier eine Schmalspurbahn von Kempen nach Kevelaer. Noch heute vermittelt der Ort mit dem mittelalterlichen Stadtgrundriss den Eindruck eines niederrheinischen Ackerbürgerstädtchens aus dem 18. Jahrhundert.


Pfarrkirche St. Michael

Wachtendonk
Wachtendonk Pfarrkirche St. Michael


Die erste urkundliche Erwähnung der Pfarrkirche St. Michael in Wachtendonk stammt aus dem Jahr 1381. Sie befindet sich heute im nordrheinwestfälischen Staatsarchiv in Düsseldorf. Am Mittwoch nach dem Fest der Himmelfahrt Marias 1382 wurde die Schenkung beurkundet. Die Kirche unterstand, da das Gebiet der Stadt Wachtendonk kirchenrechtlich zur Pfarrgemeinde Wankum gehörte, dem Pfarrer zu Wankum. Der Chor der Kirche stammt vermutlich aus dem Jahr 1361. Ab 1382 wurde die Kirche erweitert. Die Pfarrrechte wurden jedoch erst 1449 auf die Kirche in der Stadt übertragen. In der Taufkapelle findet sich ein Grabstein, dessen Inschrift vom Tod des Ritters Otto Schenk von Nideggen kündet. Vermutlich war dieser Teil der Kirche in früheren Zeiten die Gruft adeliger Familien. Der Ritter starb am 13. April des Jahres 1517 und wurde hier beigesetzt. Otto Schenk von Nideggen war der Herr von Schloss Walbeck bei Geldern.


Wachtendonk
Wachtendonk Pfarrkirche St. Michael


Ab 1578 geriet Wachtendonk in die Wirren der Reformationskriege und die katholischen Geistlichen mussten fliehen. 1814 übernahm Preußen die Herrschaft in Wachtendonk und 1821 wurde die Kirche ein Teil des Bistums Münster. Der Zweite Weltkrieg fügte der Kirche am Turm- und Kirchendach einige Schäden zu, die jedoch 1949 behoben werden konnten. 1954 und 1972 wurde das Kircheninnere umfassend renoviert. Ab dem 9. Dezember 2007 entstand aus den früher selbstständigen Gemeinden die katholische Pfarrgemeinde St. Marien. Sie besteht aus den früher selbständigen Gemeindeteilen Wachtendonk (St. Michael), Wankum (St. Martin) und Herongen (St. Amandus). [1]


Naturpark Maas-Schwalm-Nette

Wachtendonk
Wachtendonk Rathaus und St. Josef Stift


Ferner interessant und empfehlenswert: Naturpark Maas-Schwalm-Nette. Das Naturparkzentrum in Wachtendonk, im denkmalgeschützten Haus Püllen, befindet sich in einem der ältesten Gebäude der Stadt. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung von der ursprünglichen Naturlandschaft zur heutigen, vom Menschen und seinen Ansprüchen geprägten Kulturlandschaft in Form einer Zeitreise. In einer Ton-Dia-Schau kann sich der Besucher über die Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Naturparks informieren.

Information:

Haus Püllen

Feldstr.35,
47669 Wachtendonk

Telefon: +49(0)2836-919900

Fax: +49 (0) 2836-919901


Maislabyrinth

Wachtendonk
Wachtendonk Fluss Niers


Alljährlich in den Monaten August bis Oktober erwartet Sie das große Maislabyrinth in Wachtendonk. Ca. 60 000 qm Irrwege- ein Freizeitspaß für die ganze Familie. Im Labyrinth sind drei Kinderspielplätze versteckt, welche Ihre Kleinen erkunden können. Zudem sorgt eine große Rutsche für einen super Ausblick über das gesamte Maislabyrinth.

Öffnungszeiten: 1. Juli bis Ende Oktober- Eintritt Erwachsene 2.00 € und Kinder 1.00 €.

Weitere Auskünfte finden Sie hier.....!


Ortsteil Wankum

Wachtendonk - Ortsteil Wankum
Wachtendonk - Ortsteil Wankum Pfarrkirche St. Martin


Die Ortsschaft Wankum zählt zu den fränkischen „Heim-Siedlungen“. Aus Wankheim entstand so Wankum. Urkundlich erwähnt wird die Ortschaft erstmals als „Wankheim“ am 28. August 1279, als dort der Kölner Erzbischof mit dem Herzog von Brabant und den Grafen von Geldern und Kleve den „Wankumer Landfrieden“ schlossen. Sehenswert in Wankum ist die dem Heiligen Martin geweihte Pfarrkirche.

Weitere Informationen zum Ortsteil Wankum bei Wachtendonk finden Sie hier....!


Informationen:

Wappen von Wachtendonk
Wappen von Wachtendonk


Eine kleine Bildergalerie zur Gemeinde Wachtendonk am Niederrhein finden Sie hierunter. Weitere Informationen zu Wachtendonk finden Sie hier....!

Adressen:

Gemeindeverwaltung Wachtendonk

Weinstraße 1
47669 Wachtendonk

Telefon: 028 36 / 9155 – 0 - Fax: 028 36 / 9155 –16

E-Mail: info@wachtendonk.de

Internet: www.wachtendonk.de


Quellennachweis:


1.: Die Geschichte von Wachtendonk basiert auf dem Artikel Wachtendonk (Stand vom 09.10.2007) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


Fotos aus Wachtendonk