Zeche Osterfeld

Oberhausen - Zeche Osterfeld
Oberhausen - Zeche Osterfeld Blick auf das Fördergerüst von Schacht 3



Überblick

Oberhausen - Zeche Osterfeld
Oberhausen - Zeche Osterfeld ...die Zeche mit den Schächten 1/2/3 in den 1920er Jahren - Foto: Deutsches Bergbau-Museum



Die Zeche Osterfeld war einst ein Steinkohle-Bergwerk im Oberhausener Stadtteil Osterfeld, das seinen Namen von der ehemals selbständigen Bürgermeisterei Osterfeld erhalten hat. Die Zechenanlage war Anfang des 20. Jahrhunderts eines der größten und leistungsfähigsten Steinkohlenbergwerke des Ruhrgebiets. Das Bergwerk wurde im Norden eingegrenzt durch die Vestische Straße, im Osten durch die Rheinische Straße, im Süden durch die Bottroper Straße und im Westen durch die Fahnhorststraße. Bekannt geworden ist das Areal auch durch die Oberhausener Landesgartenschau im Jahr 1999 (auch kurz OLGA genannt). Das ehemalige Zechengelände wird auch oft Garten Osterfeld genannt. Das Bergwerk hat eine fast 130-jährige Geschichte aufzuweisen und war über 120 Jahre in Betrieb.

Tagesanlagen

Oberhausen - Zeche Osterfeld
Oberhausen - Zeche Osterfeld ...ehemalige Kohlenmischanlage....


Bis 1989 waren die Tagesanlagen der Zeche Osterfeld fast vollständig erhalten, dann mussten die meisten Gebäude und Anlagen der Landesgartenschau „OLGA" weichen. Erhalten sind noch einige Tagesanlagen aus der Ausbauphase der Zeche in der Zeit von 1911 bis 1913. Hierzu zählen u.a. die Kaue, die Verwaltung, das Steigerhaus, das Torgebäude sowie das Deutsche Strebengerüst in Vollwandbauweise über Schacht 3 (Paul-Reusch-Schacht) von 1950 und die Kohlenmischhalle („Dom"). Alle Gebäude und Anlagen stehen heute unter Denkmalschutz und liegen in den „Neuen Gärten Oberhausen".


Landesgartenschau 1999

Oberhausen - Zeche Osterfeld
Oberhausen - Zeche Osterfeld ...der zur Landesgartenschau neu errichtete Aussichtsturm auf dem Gelände der Zeche Osterfeld...


Auf den großen Flächen der ehemaligen Zeche und Kokerei entwickelten sich während der Landesgartenschau 1999 attraktive städtische Parkanlagen. Die Oberhausener Landesgartenschau war die achte Landesgartenschau des Landes Nordrhein-Westfalen und fand 1999 zeitgleich mit der sächsischen Landesgartenschau in Zittau statt. Das Gelände befand sich zum größten Teil im Oberhausener Stadtteil Osterfeld. Intendant war Bernhard Paul, der Mitbegründer des Circus Roncalli. Die Landesgartenschau umfasste in der Hauptsache das Gelände der ehemaligen Zeche und Kokerei Osterfeld, das heute auch unter dem Namen „OLGA-Park“ bekannt ist. Darüber hinaus gehörten die Uferstreifen von Rhein-Herne-Kanal und Emscher zwischen dem Park und dem CentrO, sowie die Umgebung des Oberhausener Gasometers zur Gartenschau.


Geschichte

Oberhausen - Zeche Osterfeld
Oberhausen - Zeche Osterfeld Steigerhaus


Die Zeche Osterfeld war einst wie die Zeche Oberhausen als Hüttenzeche des Konzerns Gutehoffnungshütte (GHH) konzipiert worden und wurde zwischen 1873 und 1879 errichtet und entwickelte sich nicht nur zur führenden Zeche innerhalb des GHH-Bergbaus, sondern nahm auch im Ruhrgebiet stets eine Spitzenstellung ein. 1873 wurde durch die Zeche Oberhausen begonnen, einen dritten Schacht im Gebiet von Osterfeld abzuteufen, der aber durch einen Schwimmsandeinbruch zunichtegemacht wurde.


Gründung

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Oberhausen - Zeche Osterfeld Detail des Steigerhauses


Ein neuerlicher Versuch nur 56 Meter entfernt vom ersten Versuchsstandort hatte Erfolg. 1877 erreichte der neue Schacht (Kattendahl) bei einer Teufe von 238 Metern das Karbon. Dieser Schacht erhielt im Jahr 1879 durch eine Umbenennung den Namen Osterfeld 1. Hieraus entwickelte sich die neu gegründete und eigenständige Zeche Osterfeld. Förderlich für die Eigenständigkeit der Zeche war auch hier die Nähe zur Köln-Mindener Eisenbahn. Um die Jahrhundertwende baute die GHH die Zeche Osterfeld aus. 1895 wurde eine leistungsfähige Kokerei in Betrieb genommen. 1903/1904 kamen die Schächte 2 und 3 hinzu, 1914 folgte Schacht 4 in Oberhausen-Klosterhardt.


Großschachtanlagen im Ruhrgebiet

Oberhausen - Zeche Osterfeld
Oberhausen - Zeche Osterfeld Steigerhaus


Mit 3 460 Beschäftigten im Jahr 1915 gehörte Osterfeld zu den Großschachtanlagen im Ruhrgebiet. In den Jahren 1928 bis 1932 wurde die Kokerei grundlegend erneuert. Im Jahr 1931 erfolgte die Übernahme des Grubenfeldes der zu diesem Zeitpunkt stillgelegten Zeche Oberhausen. Nach Beseitigung der schweren Kriegszerstörungen hatte das Bergwerk 1950 wieder den Vorkriegsstand erreicht. 1967 wurde nach der Zusammenfassung der Förderung auf den Osterfelder Schächten der Nordschacht (Standort: Gabelstrasse - Oberhausen-Schmachtendorf) fertiggestellt. Nach dem ansetzen der 7. Sohle war man im Nordschacht 1979 bei einer Teufe von 1252 Meter angelangt. Der Schacht diente 1988 bei der Zusammenlegung der Bergwerke Osterfeld und Lohberg (Dinslaken) als Ausgangspunkt für eine Verbindungsstrecke zu den Lohberg-Schächten.



Bundesarchiv B 145 Bild-F015020-0008, Oberhausen-Osterfeld, Kohlebergbau
Oberhausen-Osterfeld, Kohlebergbau - eingebunden über Commons Wikimedia


Stilllegung des Bergwerks Osterfeld

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Oberhausen - Zeche Osterfeld Fördergerüst über Schacht 3 (Paul Reusch Schacht)


Am 13. März des Jahres 1988 wurde die Kokerei Osterfeld stillgelegt, die Stilllegung des Bergwerks Osterfeld folgte am 31. August 1992. Der Schacht Osterfeld 4 blieb einstweilen erhalten. Über die Nachfolgenutzung des Geländes rund um den Schacht wird seit dem Juni des Jahres 1990 gestritten. Nach der Stilllegung wurde der inzwischen verfüllte Schacht 1992 unter Denkmalschutz gestellt. Ein Konzept sieht vor, das Gelände mit den Bauteilen von Schacht 4 mit der in unmittelbarer Nähe liegenden St. Antony-Hütte zu verbinden. Die Idee finde ich nicht schlecht, hier hat doch 1758 alles begonnen- auch die Industriegeschichte von Oberhausen.

Adresse:

Zeche Osterfeld - Gelände der Schächte 1 - 3

Olga-Park / Garten Osterfeld

Vestische Straße 45
46117 Oberhausen


Zeche Osterfeld - Schacht 4

46119 Oberhausen-Klosterhardt,
Zum Dörnbusch



Zeche Osterfeld - Schacht 4

Oberhausen - Zeche Osterfeld
Oberhausen - Zeche Osterfeld Schacht 4 in Klosterhardt


Der Schacht 4 (max. Teufe 780 m) der Zeche Osterfeld wurde im Jahr 1912 abgeteuft. Die Tagesanlagen um Schacht 4 entstanden zwischen 1921 und 1924 nach Plänen des Oberhausener Architekten Toni Schwingen. Sie sind als gelungenes Beispiel moderner Industiearchitektur von großem Interesse. Die Gebäude liegen im rechten Winkel zueinander und sind auf unterschiedlicher Höhe im Gelände angeordnet. Während die langgestreckten Kauen- und Verwaltungsgebäude in Backstein errichtet wurden....

Weitere Informationen zur Zeche Osterfeld - Schacht 4 in Oberhausen-Klosterhardt finden Sie hier....!


Schachtzeichen

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Oberhausen - Zeche Osterfeld Schacht 3 während der Aktion SchachtZeichen


Im Rahmen der Ruhr 2010 wurde auch in Oberhausen die Aktion Schachtzeichen durchgeführt. Die Schachtzeichen markierten jene Orte, wo früher Bergwerke und Schachtanlagen standen, Fördertürme weithin sichtbar in den Himmel ragten, Schächte bis zu 1000 Meter senkrecht in die Tiefe führten und hunderttausende Menschen lebten und arbeiteten. So nahm auch ein Team von Betreuern der "Alteneinrichtungen der Stadt Oberhausen" an dieser Aktion teil und betreute während der Tage der SchachtZeichen das Equipment des Veranstalters. Zusätzlich rundete ein musikalisches Programm am 29. Mai mit dem Tambourcorps Rheinklänge die Aktion SchachtZeichen ab.


Oberhausen - Zeche Osterfeld
Oberhausen - Zeche Osterfeld Aktion SchachtZeichen


Die Aktion fand in der Woche vom 22. - 30. Mai 2010 statt und als besondere Attraktion ließ man am 24. Mai und am 29. Mai alle 350 SchachtZeichen-Ballons bis 01.00 Uhr nachts in bis zu 80 Meter Höhe aufsteigen, die zusätzlich noch beleuchtet waren und somit von einem guten Standort im ganzen Ruhrgebiet zu sehen waren. In Oberhausen geschah dies an den Standorten der ehemaligen Zechen Oberhausen 1/2, der Zeche Hugo Haniel Oberhausen-Holten, der Zeche Sterkrade 1/2, der Zeche Osterfeld 4, der Zeche Osterfeld 1/2/3, der Zeche Jacobi 1/2, der Zeche Vondern 1/2, der Zeche Concordia 4/5, der Zeche Concordia 1/2/3, der Zeche Concordia 6, der Zeche Roland 1/2 und der Zeche Alstaden 1/2/3.


Was gibt es zu sehen?

Oberhausen - Zeche Osterfeld
Oberhausen - Zeche Osterfeld Blick auf die Torhäuser und die Kohlenmischanlage der ehemaligen Zeche Osterfeld


Das Gelände der ehemaligen Zeche Osterfeld mit den Schächten 1/2/3 ist ein riesiges Areal, das, wie zuvor beschrieben, für die Landesgartenschau 1999 optimiert worden ist. Einige Reste des Bergwerks können noch von außen besichtigt werden wie z.B. die Kaue, die Verwaltung, das Steigerhaus, das Torgebäude sowie das Strebengerüst über Schacht 3. Es ergeben sich schöne Aus- und Ansichten vom Gelände des ehemaligen Bergwerks der GHH über Oberhausen und ganz besonders zum Gasometer, der, so wie es scheint, auf einer Achse mit dem Fördergerüst steht. Die Eingänge befinden sich jeweils an der Bottroper Straße und an der Vestischen Straße. Der südliche Parkanteil zum Rhein-Herne-Kanal ist frei zugänglich.

Stärken können Sie sich im Feinkost-Café Gecko Torhaus, einem spanischen Restaurant im ehemaligen Torhaus der Markenkontrolle der Zeche Osterfeld.

Adresse:

Gecko Torhaus


Vestischestr 45
46117 Oberhausen

Telefon: 0208-668206
Fax: 0208-668206

Internet: www.gecko-oberhausen.net/


Zeche Oberhausen

Oberhausen - Zeche Oberhausen
Oberhausen - Zeche Oberhausen Ehemaliges Tor- und Markenhaus


Die Zeche Oberhausen war einst ein Steinkohlen-Bergwerk im Besitz der Gutehoffnungshütte. Diese war Eigentümerin umfangreicher Grubenfeldbesitzungen im Bereich der damals selbständigen Gemeinden Osterfeld und Sterkrade. An der Straße nach Frintrop (heute Stadtteil von Essen- damals gehörte Frintrop zum Bürgermeisteramt Borbeck bis zur Eingemeindung nach Essen im Jahre 1915) wurde 1856 mit dem Abteufen der ersten beiden Schächte mit den Namen "Königsberg 1" und "Königsberg 2" begonnen....

Weitere Informationen zur Zeche Oberhausen in Oberhausen finden Sie hier....!


Zechen im Ruhrgebiet und am Niederrhein

Halden im Ruhrgebiet und am Niederrhein



Interessantes in Oberhausen

Quellenangabe:


1.: Die Informationen zur Geschichte der Zeche Osterfeld basieren auf dem Artikel Zeche Osterfeld (Stand vom 08.12.2012) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


Fotos der Zeche Osterfeld