Zechen in Altenessen Teil I.

Essen-Altenessen - Zeche Fritz ...ehemaliges Pförtnerhaus der Zeche Fritz (später Zeche Fritz-Heinrich)...






Überblick



Zu den Sehenswürdigkeiten der Industriekultur im Essener Ortsteil Altenessen gehört u.a. auch die Schurenbachhalde. Sie befindet sich etwas versteckt im äußersten Norden von Altenessen und ist aufgrund ihrer Lage und Gestaltung mehrere Besuche wert. Die Schurenbachhalde besitzt eine Höhe von etwa 50 Meter (höchster Punkt 86 m ü. NN) und das Gelände der Halde ist sehr gut erschlossen. Sowohl Spaziergänger, Wanderer (in Kombination mit dem weiter nördlich liegenden Emscherpark), Biker und Jogger kommen hier auf ihre Kosten. Bei meinem ersten Besuch im Frühherbst 2014 präsentierte sich die Halde in einem wunderschönen Farbenkleid, wie die hier entstandenen Fotos ja auch dokumentieren. Weiterhin gibt es in Altenessen Spuren der mehr als 100-jährigen Bergbaugeschichte in diesem Gebiet zu sehen, auch wenn die meisten Zechen von der Oberfläche verschwunden sind. Weitere Informationen im Teil I. der ehemaligen Zechen in Altenessen.....


Essen-Altenessen - Schurenbachhalde Plateau der Halde mit dem Kunstwerk Stahlbramme von Richard Serra



Größere Kartenansicht


Zeche Heinrich


Im Jahre 1852 gründete der Industrielle Friedrich Grillo den Bergwerks-Verein Neu-Essen mit Sitz in Altenessen. Dieses Unternehmen firmierte als Aktiengesellschaft und hatte diverse Grubenfelder nördlich von Altenessen und westlich von Heßler (Gelsenkirchen) unter den Namen Heinrich Theodor und Fritz zusammengefasst. 1855 wurde im Feld Heinrich Theodor nördlich des Altenessener Marktes der erste Schacht niedergebracht. Dieser Schacht ging 1859 in Betrieb und wurde mit einem Malakowturm ausgestattet. 1872 wurde das nördlich liegende Feld Fritz durch einen Schacht erschlossen. Dieser lag an der Heßlerstraße und ging 1875 in Betrieb; er wurde ebenfalls mit einem Malakowturm ausgerüstet.

Wo war die Zeche Heinrich: Das Gelände wird heute durch die Altenessener Straße, II. Schichtstraße und durch die Böhmerheide eingegrenzt.



Essen-Altenessen - Zeche Heinrich Protegohaube über Schacht 1 des ehemaligen Bergwerks Heinrich

Schacht Heinrich Theodor


Zwischen den beiden Schächten wurde eine untertägige Verbindung aufgefahren. Die beiden Förderschachtanlagen entwickelten sich durchaus vielversprechend, da die geförderte Fett- und Gaskohle als Kokskohle leicht abzusetzen war. Ab 1890 wurde verstärkt der Ausbau beider Schachtanlagen in Angriff genommen. Neben Schacht Heinrich Theodor wurde zunächst ein Wetterschacht (Schacht 4) niedergebracht. 1895 bis 1897 folgte Schacht Fritz 2 als neuer Hauptförderschacht für die Schachtanlage Fritz. Schacht Heinrich Theodor erhielt 1896 ein eingezogenes Fördergerüst auf den Malakowturm aufgesetzt.



Essen-Altenessen - Zeche Heinrich Schacht 4 (Wetterschacht) des ehemaligen Bergwerks Heinrich

Eigentümerwechsel


Ab 1901 wurde die Zeche Heinrich Theodor nur noch als Schachtanlage Heinrich bezeichnet. Neben Schacht Heinrich 1 wurde als neuer Förderschacht Heinrich 2 niedergebracht und 1903 in Betrieb genommen. Die Zeche wurde fortan mit Zeche Fritz-Heinrich bezeichnet. Ab 1911 wurde die Fusion des Bergwerks-Verein Neu-Essen mit dem Kölner Bergwerks-Verein vorbereitet. Zum Stichtag 1. Januar 1912 fungierte der Köln-Neu-Essener Bergwerksverein als Betreibergesellschaft für die Zeche Fritz-Heinrich wie auch für die benachbarte Zeche Emil-Emscher. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Geschichte der Zeche Fritz an der Heßlerstraße.



Essen-Altenessen - Zeche Heinrich Schild über Schacht 4

Zeche Fritz


Die ehemalige Zeche Fritz befand sich im Norden von Altenessen an der Heßlerstraße. Die Geschichte dieses Steinkohlen-Bergwerks beginnt 1872 mit dem abteufen eines Schachtes. Auf betreiben der Zeche Heinrich Theodor sollte das nördlich liegende Feld Fritz durch einen Schacht (Fritz 1) erschlossen werden. 1875 war es soweit, die Zeche Fritz konnte mit der Förderung beginnen. Die Zeche wurde mit einem Malakowturm ausgestattet. Heinrich Theodor (später Zeche Heinrich genannt) war mit der Zeche Fritz untertägig verbunden. Beide Förderschachtanlagen entwickelten sich durchaus vielversprechend, da die geförderte Fett- und Gaskohle als Kokskohle leicht abzusetzen war.

Wo befand sich die Zeche Fritz: Das Gelände wird heute durch die Heßlerstraße, Nordsternstraße und die Fritzstraße eingegrenzt.



Essen-Altenessen - Zeche Fritz ...ehemaliges Maschinenhaus der Zeche Fritz (später Zeche Fritz-Heinrich)...

Bergwerks-Verein Neu-Essen


Eigentümer der Zeche Fritz war der Bergwerks-Verein Neu-Essen mit Sitz in Altenessen. Dieses Unternehmen firmierte als Aktiengesellschaft und hatte diverse Grubenfelder nördlich von Altenessen und westlich von Heßler unter den Namen Heinrich Theodor und Fritz zusammengefasst. Ab 1890 wurde verstärkt der Ausbau beider Schachtanlagen in Angriff genommen. Neben dem Schacht Heinrich Theodor wurde zunächst ein Wetterschacht niedergebracht. 1895 bis 1897 folgte Schacht Fritz 2 als neuer Hauptförderschacht für die Schachtanlage Fritz. Schacht Heinrich Theodor erhielt 1896 ein eingezogenes Fördergerüst auf den Malakowturm aufgesetzt. Ab 1903 fungierten beide Zechen unter dem Namen Fritz-Heinrich. Durch die Fusion des Bergwerks-Verein Neu-Essen mit dem Kölner Bergwerks-Verein 1912 wurde die Zeche Fritz Heinrich mit der Zeche Emil Emscher verbunden.



Essen-Altenessen - Zeche Fritz Gelände der ehemaligen Schachtanlage Fritz


Die neue Betreibergesellschaft baute nun die Kohlenwertstoffanlagen der Zeche Fritz-Heinrich aus. Sowohl auf Fritz 1/2 als auch auf Heinrich 1/2 wurden Kokereien in Betrieb genommen. 1930 übernahm die Hoesch AG den gesamten Bergwerksbesitz. Im Anschluss wurde in den Folgejahren eine Rationalisierung des Förderbetriebes im nördlichen Essener Raum vorgenommen. Die keine 20 Jahre alten Kokereien wurden beide zugunsten eines Kokereineubaus auf Emil 1/2 stillgelegt. Bis 1935 wurde nun die Zusammenfassung der Förderung Fritz-Heinrich auf der Schachtanlage Fritz 1/2 durchgeführt. Die Tagesanlagen Fritz 1/2 wurden durch den Architekten Fritz Schupp grunderneuert. Es wurde eine umfassende neue Aufbereitung gebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Schachtanlage Fritz 1/2 bombardiert und die Förderung musste eingestellt werden.



Essen-Altenessen - Zeche Fritz Pförtnerhaus des Bergwerks

Altenessener Bergwerks AG


Die Kohleproduktion (Förderung) musste durch die Schachtanlage Heinrich durchgeführt werden. Nach dem Krieg wurden die Schäden, die durch die Bombardierung entstanden waren, schnell behoben. Neuer Eigentümer war nun die Altenessener Bergwerks AG als Nachfolgegesellschaft der entflochtenen Hoesch AG. Ab 1957 reiften Pläne, die Zeche Fritz-Heinrich mit der benachbarten Zeche Emil-Emscher zu einem Verbundbergwerk zusammenzufassen. Auf der Anlage Fritz 1/2 wurde der neue Förderschacht Hansen geteuft, welcher mit einer modernen Vierseilgefäßförderung ausgestattet wurde. Dieser nahm 1961 den Betrieb auf.



Essen-Altenessen - Zeche Fritz Protegohaube über dem Hansenschacht der Zeche Fritz


1965 war der Verbund mit der Zeche Emil-Emscher vollzogen. Die Zeche war fortan Teil des entstandenen Bergwerks Emil-Fritz. Acht Jahre später nach Stilllegung des Verbundbergwerks Emil Fritz 1973 wurden die Schächte verfüllt und die Tagesanlagen teilweise abgebrochen worden. Der Förderturm Hansen wurde 1980 gesprengt. Auf der Schachtanlage Fritz 1/2 sind einige Teile der ursprünglichen Bebauung erhalten geblieben und dienen heute anderen Zwecken. Über dem Schacht Hansen wurde eine Protegohaube installiert und die anderen Schächte (2 und 3) befinden sich auf der Grünfläche des Gewerbegebietes Fritz am Rande der Schurenbachhalde.

Das untenstehende Video dokumentiert die Sprengung des Hansenschachtes der Zeche Fritz-Heinrich in Essen-Altenessen 1980. Der Turm wurde im Elektro-Thermit-Schmelzverfahren gestürzt.






Essen-Altenessen - Zeche Fritz ...ehemalige Maschinenhalle der Zeche Fritz-Heinrich...



Quellenhinweis:


Die Informationen zu den Zechen in Altenessen basieren auf den Artikeln Zeche Fritz Heinrich und der Zeche Emil Emscher, Stand vom 21.01.2009/15.12.2010 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.



Zeche Carl


Zu den Sehenswürdigkeiten im Essener Ortsteil Altenessen - auch mit Freizeitwert - gehören die noch vorhandenen Gebäude der Zeche Carl. Die Gebäude der Zeche Carl bilden heute ein weit über Altenessen hinaus bekanntes soziokulturelles Zentrum, ein Ort der Begegnung, der Kultur, des Selbermachens, der Kommunikation, der Teilhabe und der Information. Es handelt sich bei den noch vorhandenen Gebäuden um die Tagesanlagen der Zeche Carl u.a. um die eigentliche Schachtanlage, um das ehemalige Bergwerkscasino mit Kaue und um Teile....

Weitere Informationen zur Zeche Carl im Essener Stadtteil Altenessen finden Sie hier....!



Essen-Altenessen - Zeche Carl ...heute abgeräumtes Außengelände der Zeche Carl...



Zeche Helene


Zu den Sehenswürdigkeiten im Essener Ortsteil Altenessen - auch mit Freizeitwert - gehören die noch vorhandenen Gebäude und das Außengelände (Helenenpark) der ehemaligen Zeche Helene an der Twentmannstraße. Bereits im Jahr 1870 wurde hier an dieser Stelle ein Schacht niedergebracht, der den Namen Helene erhielt. Benannt wurde die Zeche nach Helene-Amalie Krupp (1732 - 1810), der Gattin des angesehenen Essener Kaufmanns....

Weitere Informationen zur ehemaligen Zeche Helene im Essener Stadtteil Altenessen finden Sie hier....!



Essen-Altenessen - Zeche Helene Verwaltungs- und Kauengebäude

Zeche Zollverein


Die industrielle Kulturlandschaft in Essen wird vorwiegend geprägt von der ehemaligen Zeche und Kokerei Zollverein in den Stadtteilen Stoppenberg, Katernberg und Schonnebeck. Fünfzehn Jahre nach der Stilllegung des größten Bergwerks des Ruhrgebietes nahm das Komitee des Weltkulturerbes der UNESCO im Jahr 2001 Zeche und Kokerei Zollverein in seine Liste auf. Schon 1932 galt die Zeche bei ihrer Inbetriebnahme....

Weitere Informationen zur Zeche Zollverein im Essener Stadtteil Katernberg finden Sie hier....!



Essen-Katernberg - Zeche Zollverein Schachtanlage 1/2/8

Zechen im Ruhrgebiet und am Niederrhein

Zeche Bonifacius in Essen-Kray
Zeche Katharina in Essen-Kray
Zeche Centrum in Essen-Leithe
Zeche Zollverein in Essen-Katernberg
Zeche Carl in Essen-Altenessen
Zeche Helene in Essen-Altenessen
Zeche Anna in Essen-Altenessen
Zeche Emil in Essen-Altenessen
Zeche Emscher in Essen-Altenessen
Zeche Heinrich in Essen-Altenessen
Zeche Fritz in Essen-Altenessen
Zeche Wohlverwahrt in Essen-Horst
Zeche Johann Deimelsberg in Essen-Steele
Zeche Sälzer-Amalie in Essen-Altendorf
Zeche Hagenbeck in Essen-Altendorf
Zeche Neuschölerpad in Essen-Altendorf
Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack in Essen-Altendorf
Zeche Pauline in Essen-Werden
Zeche Hermann in Essen-Fischlaken
Zeche Pörtingsiepen in Essen-Fischlaken
Zeche Richradt in Essen-Fischlaken
Zeche Rudolph in Essen-Kettwig-Oefte
Zeche Carl Funke in Essen-Heisingen
Zeche Hundsnocken in Essen-Heisingen
Zeche Prinz Friedrich in Essen-Kupferdreh
Zeche Victoria in Essen-Byfang
Zeche Gottfried Wilhelm in Essen-Rellinghausen
Zeche Schnabel ins Osten in Essen-Rellinghausen
Zeche Königin Elisabeth in Essen-Frillendorf
Zeche Friedrich Ernestine in Essen-Stoppenberg
Zeche Ludwig in Essen-Bergerhausen
Zeche Langenbrahm in Essen-Rüttenscheid
Zeche Victoria Mathias in Essen-Segeroth (Nordviertel)
Zeche Graf Beust im Essener Ostviertel
Zeche Hercules im Essener Ostviertel
Zeche Voßhege, Flor und Flörchen und Wasserschneppe in Essen-Heisingen
Zeche Oberhausen in Oberhausen
Zeche Osterfeld in Oberhausen
Zeche Osterfeld Schacht 4 in Oberhausen
Zeche Vondern in Oberhausen
Zeche Roland in Oberhausen
Zeche Alstaden in Oberhausen
Zeche Concordia in Oberhausen
Zeche Jacobi in Oberhausen
Zeche Hugo Haniel in Oberhausen
Nordschacht in Oberhausen
Zeche Sterkrade in Oberhausen
Zeche Hibernia in Gelsenkirchen-Stadtmitte
Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen-Rotthausen
Zeche Hugo in Gelsenkirchen-Buer
Zeche Rheinelbe in Gelsenkirchen-Ückendorf
Zeche Alma in Gelsenkirchen-Ückendorf
Zeche Holland in Gelsenkirchen-Ückendorf und Bochum-Wattenscheid
Zeche Nordstern in Gelsenkirchen-Horst
Zeche Westerholt in Gelsenkirchen-Hassel
Zeche Friedrich Thyssen Schacht 1/6 in Duisburg-Hamborn
Zeche Friedrich Thyssen Schacht 4/8 in Duisburg-Hamborn
Zeche Neumühl in Duisburg-Neumühl
Hüttenwerk Meiderich in Duisburg-Meiderich
Kokerei Friedrich Thyssen 4/8 in Duisburg-Hamborn
Zeche Walsum in Duisburg-Walsum
Zeche Rheinpreußen in Moers
Schachtanlage Pattberg in Moers
Zeche Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort
Bergwerk Niederberg in Neukirchen-Vluyn
Bergwerk Lohberg in Dinslaken
Zeche Erin in Castrop-Rauxel
Zeche Franz Haniel in Bottrop
Zeche Prosper Haniel in Bottrop
Zeche Arenberg-Fortsetzung in Bottrop
Zeche Zweckel in Gladbeck-Zweckel
Zeche Graf Moltke in Gladbeck-Brauck
Zeche Ewald in Herten


Zechen in Altenessen








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