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Dreigiebelhaus

Duisburg - Dreigiebelhaus
Duisburg - Dreigiebelhaus Nonnengasse 8



Überblick

Duisburg - Stadtbefestigung
Duisburg - Stadtbefestigung Nonnengasse am Dreigiebelhaus



Bei einem Spaziergang durch Teile der romantischen Altstadt in Duisburg stößt man unweigerlich auf das bekannte Dreigiebelhaus. Es befindet sich in der Altstadt in der Nonnengasse 8. Seinen Namen verdankt es den drei nebeneinander stehenden auffälligen Treppengiebeln. Das am Rande des Innenhafens gelegene Dreigiebelhaus wurde bereits im Jahre 1536 errichtet und ist neben der Stadtmauer das älteste noch erhaltene Bauwerk und Wohngebäude der Stadt Duisburg. Neuzeitlich bekannt wurde es u.a. deshalb, weil sich in seinen Mauern ein sehr geschätztes Restaurant befindet.

Geschichte

Duisburg - Dreigiebelhaus
Duisburg - Dreigiebelhaus Rückseite


Das erste Kloster in Duissern der Zisterzienserinnen wurde 1234 gegründet. Die Gründung erfolgte vom Zisterzienserinnenkloster Saarn aus. Die geistige Aufsicht führte das Kloster Kamp (Kamp-Lintfort). Dieses Kloster brannte mehrfach nieder. Im Jahre 1582 siedelten einige Zisterzienserinnen nach Duisburg über. Ab 1608 nutzten sie das Dreigiebelhaus, das heute noch vorhanden ist. Einige Reste des Klosters wurden in den 1920er Jahren des vorigen Jahrhunderts bei Grabungen an der Ecke Oranien- und Hansastraße gefunden. Die einzige bildliche Darstellung des Klosters befindet sich auf dem Corputius-Plan. In seiner heutigen Form stammt das Kloster aus der Zeit um 1600.



Corputius-Plan

Duisburg - Corputiusplan
Duisburg - Corputiusplan Historische Postkarte von Duisburg Kupferstich, koloriert, von dem Künstler Johann van den Corput: Duisburg, Vogelschauplan von Nordwesten, von 1566 - Bildquelle: Wikipedia (Public domain)


Der Corputius-Plan zeigt noch die Vorgängergebäude. Johannes Corputius, der eigentlich Johan van den Corput oder auch Cornput oder Johannes de Corput genannt wurde, stammte aus Breda (Niederlande). Hier wurde er im April des Jahres 1542 geboren. Corputius war der Sohn des Notars und Stadtsekretärs von Breda Johan van den Cornput d. Ä. und von Antonia Montens. Er stammte aus einer angesehenen, bürgerlichen Familie. Corputius verstarb am 17. September 1611 in Groningen (Niederlande). Johannes Corputius war ein niederländischer Ingenieur, Militärführer und Kartograph. Er ist u.a. der Autor des Corputius-Planes, der die Stadt Duisburg aus der Vogelperspektive zeigt.


Klostergebäude

Duisburg - Dreigiebelhaus
Duisburg - Dreigiebelhaus Ostseite - linker Gebäudeflügel


Die Gebäude waren im Stil der Renaissance umgebaut worden und mit den heute noch charakteristischen Stufengiebeln ausgestattet. 1608 verkauften die Herren von Raesfeld das Anwesen an die Stiftsdamen des Zisterzienserinnenklosters in Duissern, die 1582 nach Duisburg übergesiedelt waren. Sie hatten sich zunächst im leerstehenden Minoritenkloster niedergelassen. Von 1608 - bis 1806 wurde es von Nonnen des Zisterzienser Ordens als Kloster genutzt, die schon um 1234 das Frauenkloster "Duissern" gegründet hatten. Wahrscheinlich wurde das Haus im Jahr 1633 umgebaut, denn auf der Ostseite weist eine in Eisen gefaßte Jahreszahl auf diesen Zeitraum hin. Das zwischen Ober-und Niederstraße eingerichtete Stift wurde 1806 aufgelöst.


Spätere Nutzung

Duisburg - Dreigiebelhaus
Duisburg - Dreigiebelhaus Wappen über dem ehemaligen Tor an der Nordseite des Gebäudes


Im Mittelalter lebten viele Händler und Kaufleute im Stapelviertel. Die ältesten archäologischen Funde von der Niederstraße weisen in die Zeit um 900. Im 19. Jahrhundert war hier eine private höhere Mädchenschule untergebracht. Danach wurde das Gebäude u.a. als Textilfabrik genutzt. Die Vorderfront des linken Flügels auf der Nordseite des Gebäudes weist auf eine zumindest zeitweilig andere Nutzung hin. Ein großes Tor war hier vorhanden, über dem auch heute noch ein deutlich zu erkennendes Wappen prangt. Das Tor und die darüberliegenden zwei Fensterflügel wurden irgendwann zugemauert.


Bauinschrift

Duisburg - Dreigiebelhaus
Duisburg - Dreigiebelhaus Inschrift an der Vorderfront des Gebäudes


Im Innenhof des Gebäudes findet sich auf der rechten Seite der Vorderfront eine Bauinschrift, die über einem Türsturz (heutiger Eingang) neben dem äußersten rechten Fenster beginnt und eine Gesamtlänge von ca. 1.80 m aufweist. Folgende Inschrift in Großbuchstaben und in teilweise lateinischer Sprache ist deutlich zu lesen: "JESUS MARIA SUNT SPES MEA - MARGARETA VON MUNCH ABDISSE DES ADELEICHEN KLOSTERS UND GOTTES HAUS DUSSERN HAT MEICH MACHEN LASSEN ANNO 1628". Übersetzt lautet die Inschrift: "Jesus Maria sind meine Hoffnung - Margareta von Munch - Äbtissin des adeligen Klosters und Gotteshauses Duissern hat machen lassen mich im Jahr 1628". Das bedeutet, dass zur Zeit der Äbtissin Margareta von Munch - Regierungszeit 1616-1652 [1] - das Klostergebäude renoviert oder umgebaut wurde und dieser Teil bereits fertiggestellt war. Endgültig beendet war der Um- oder Erweiterungsbau dann 1633, also 5 Jahre später, wie auf der Ostseite des Gebäudes zu lesen ist.

1.: Günter von Roden - Das Erzbistum Köln / 4.Band: Die Zisterzienserinnenklöster Saarn, Duissern, Sterkrade. 1984


Restaurant Dreigiebelhaus

Duisburg - Dreigiebelhaus
Duisburg - Dreigiebelhaus Impressionen


Die Stadt Duisburg erwarb das Haus 1961 und nach umfassender Restaurierung wurde das Dreigiebelhaus 1976 zunächst als Atelier- und Künstlerhaus eröffnet. Seit dieser Zeit sind dort Ateliers mit Wohnmöglichkeiten für Lehmbruck-Stipendiaten untergebracht. Außerdem befindet sich im Dreigiebelhaus ein über die Stadtgrenzen weithin bekanntes Restaurant.

Restaurant Dreigiebelhaus

Nonnengasse 8
47051 Duisburg (Stadtmitte)


Telefon 02 03 / 2 68 59
Telefax 02 03 / 3 18 62 04

E-mail: info@dreigiebelhaus.com
Internet: www.dreigiebelhaus.com


Kloster Kamp

Kamp-Lintfort - Kloster Kamp
Kamp-Lintfort - Kloster Kamp Blick auf das Kloster und den Terrassengarten


Das Kloster Kamp befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Kamp-Lintfort. Es wurde 1123 gegründet und war das erste Zisterzienserkloster im damaligen deutschsprachigen Raum. Die Klosteranlage liegt weithin sichtbar auf einem Hügel, an dem südlich der historische Kanal Fossa Eugeniana entlangführt. Das Kloster Kamp war die erste Gründung eines Klosters der Zisterzienser auf deutschem Boden (Frauenzisterzen in Mülheim-Saarn, Oberhausen-Sterkrade und in Duisburg-Duissern). Erzbischof Friedrich von Köln stellte am 23. Januar 1123 die Stiftungsurkunde aus....

Weitere Informationen zum Kloster Kamp in Kamp-Lintfort finden Sie hier....!


Kloster Saarn

Mülheim - Kloster Saarn
Mülheim - Kloster Saarn Kloster Saarn der Zisterzienserinnen


Das Kloster Saarn der Zisterzienserinnen in Mülheim an der Ruhr, Stadtteil Saarn, wurde nach archäologischen Befunden um 1200 gegründet. Über die Gründer dieser Zeit und die ersten Frauen im Kloster weiß man sehr wenig. Einige Jahrzehnte später, in einer zweiten Gründungsphase, wurde Erzbischof Engelbert I. von Köln im Rahmen seiner politischen Aktivitäten als Erzbischof, Herzog von Berg und zugleich Reichsverweser auf das Kloster Saarn aufmerksam. Er sorgte wahrscheinlich für die Aufnahme der Saarner Nonnen in den Zisterzienserorden....

Weitere Informationen zum Kloster Saarn in Mülheim an der Ruhr finden Sie hier....!


Quellenhinweis:


Die Informationen zum Dreigiebelhaus in Duisburg basieren auf dem Artikel Dreigiebelhaus (Stand vom 16.07.2010) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


Fotos Dreigiebelhaus Duisburg