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Karmelkirche

Duisburg - Karmelkirche
Duisburg - Karmelkirche Rückseite



Überblick

Duisburg - Karmelkirche
Duisburg - Karmelkirche Rückseite - gotischer Chor



Im Jahr 1961 wurde die katholische Karmelkirche an der Brüderstraße gebaut. Sie ersetzte die alte Minoritenkirche, die hier bereits seit 1313 (geweiht) stand, im Zweiten Weltkrieg jedoch von Bomben fast vollkommen zerstört wurde. Nur wenige Teile der alten Kirche konnten in den Neubau integriert werden, so zum Beispiel der gotische Chor. Seit dem Wiederaufbau betreuen Karmeliterinnen die architektonisch schlichte Saalkirche mit dem kleinen Dachreiter. Sie wurde unter dem Namen "Mutter vom guten Rat" geweiht. Die ursprüngliche Minoritenkirche (Minoriten=Franziskaner) wurde ab dem Jahr 1280 gebaut und 1289 fertiggestellt.

Geschichte der Karmelkirche

Duisburg - Karmelkirche
Duisburg - Karmelkirche Impressionen


Die Franziskaner werden in Duisburg erstmals um 1265 in einer vom Herzog von Limburg ausgestellten Urkunde erwähnt, mit der er den Minoriten ein Grundstück nördlich seines Stadthauses schenkt. Hier errichteten sie zuerst ein Haus (1265 - 1272). In einer weiteren Urkunde schenkt der Herzog 1272 ihnen auch noch sein Stadthaus nebst dem umliegenden Gelände, das bis zur Stadtmauer reichte. Diese größere Schenkung ermöglichte erst den Bau eines Klosters und einer Kirche. Die Kirche wurde um 1315 geweiht und blieb in dieser Form bis ins 18. Jahrhundert bestehen. Um 1774 wurde die Kirche erweitert, u.a. wurde der Einbau eines Totenkellers vorgenommen, der die Gebeine der verstorbenen Mönche und später auch die der Äbte von Hamborn aufnehmen sollte.


Duisburg - Liebfrauenkirche
Duisburg - Liebfrauenkirche ...am König-Heinrich-Platz...


1896 wurde die Kirche als südliches Seitenschiff der neuerrichteten Liebfrauenkirche angegliedert. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche fast vollständig durch Feuer zerstört. Nach dem Krieg wurden die verbliebenen Reste der Liebfrauenkirche abgerissen und am König-Heinrich-Platz eine neue Kirche gebaut. Der Chor und die Westwand der Minoritenkirche wurden nach Ausgrabungen in einem Neubau wiederverwandt und an die Kirche wurde auf Wunsch des Bischofs wieder ein Kloster gebaut, das 1961 eingeweiht wurde.


Mutter vom guten Rat

Duisburg - Liebfrauenkirche
Duisburg - Liebfrauenkirche ...gotischer Chor


Somit ist in Duisburg wieder ein Orden tätig, nachdem es in der Vergangenheit zeitweilig bis zu 7 verschiedene Ordensniederlassungen innerhalb der Stadtmauern gab: Johanniter, Deutscher Orden (Salvatorkirche), Minoriten, Tertiarier, Kreuzbrüder, Zisterzienserinnen (Duissern) und Tertiarierinnen. Die Minoritenkirche war als einzige katholische Kirche in der Stadt nach der Reformation eine Stätte der Marienverehrung. Die Karmelkirche trägt nun den Namen "Mutter vom guten Rat". Nach Vereinbarung mit der Klosterverwaltung können Interessierte Ausgrabungen aus dem 12. Jahrhundert und Grabkammern aus dem 18. Jahrhundert besichtigen.


Aachener Turm

Duisburg - Stadtbefestigung
Duisburg - Stadtbefestigung Reste des Aachener Turms


In den späten 1980er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden aufgrund von archäologischen Sichtungen in der Innenstadt Duisburgs interessante Ergebnisse erzielt. So stieß man u.a. auch auf einige Fundamente und Mauerreste am Johannes-Corputius-Platz. Unter der Leitung des damaligen Stadtarchäologen Dr. Günter Krause wurden die Fundamente eines Turms wieder sichtbar gemacht. Es handelt sich hier um den Aachener Turm der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Er stammte aus dem 13. Jahrhundert. Direkt daneben befanden sich die Toiletten (Latrinen) des Mionritenklosters aus dem 14. Jahrhundert, das im Zweiten Weltkrieg zusammen mit der Kirche zerstört wurde und an deren Stelle sich heute die Kirche der "Mutter vom guten Rat" befindet. Es ist davon auszugehen, dass sich die Latrinen direkt an der Stadtmauer befanden.


Fotos Karmelkirche Duisburg