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Karmelkirche

Duisburg - Karmelkirche
Duisburg - Karmelkirche Rückseite



Überblick

Duisburg - Karmelkirche
Duisburg - Karmelkirche Blick auf den Chor der Kirche



Im Jahr 1961 wurde die katholische Karmelkirche an der Brüderstraße gebaut. Sie ersetzte die alte Minoritenkirche, die hier bereits seit 1315 (geweiht) stand, im Zweiten Weltkrieg jedoch von Bomben fast vollkommen zerstört wurde. Nur wenige Teile der alten Kirche konnten in den Neubau integriert werden, so zum Beispiel der gotische Chor. Seit dem Wiederaufbau betreuen Karmeliterinnen die architektonisch schlichte Saalkirche mit dem kleinen Dachreiter. Sie wurde unter dem Namen „Mutter vom guten Rat“ geweiht.

Die ursprüngliche Minoritenkirche (Minoriten=Franziskaner) wurde ab dem Jahr 1272 gebaut und 1315 fertiggestellt.


Geschichte der Karmelkirche

Duisburg - Karmelkirche
Duisburg - Karmelkirche Impressionen der Kirche am Karmelplatz


Die Franziskaner (Minoriten) werden in Duisburg erstmals um 1265 in einer vom Herzog von Limburg ausgestellten Urkunde erwähnt, mit der er den Minoriten ein Grundstück nördlich seines Stadthauses schenkt. Hier errichteten sie zuerst ein Haus (1265 - 1272). In einer weiteren Urkunde schenkt der Herzog 1272 ihnen auch noch sein Stadthaus nebst dem umliegenden Gelände, das bis zur Stadtmauer reichte. Diese größere Schenkung ermöglichte erst den Bau eines Klosters und einer Kirche. Die Klosterkirche wurde um 1315 geweiht und blieb in dieser Form bis ins 18. Jahrhundert bestehen.

Um 1774 wurde die Kirche erweitert, u.a. wurde der Einbau eines Totenkellers vorgenommen, der die Gebeine der verstorbenen Mönche und später auch die der Äbte von Hamborn aufnehmen sollte. [1]


Duisburg - Karmelkirche
Duisburg - Karmelkirche Impressionen


1896 erfolgte die Einbeziehung des ursprünglichen mittelalterlichen Langhauses als südliches Seitenschiff in einen neogotischen Erweiterungsbau, die Liebfrauenkirche, der nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg niedergelegt wurde. Nach dem Krieg wurden die verbliebenen Reste der Liebfrauenkirche abgerissen und am König-Heinrich-Platz eine neue Kirche gebaut- die heutige Liebfrauenkirche.

Anstelle der kriegszerstörten ehemaligen Minoritenkirche wurde auf Anregung des Ruhrbischofs Franz Hengsbach 1959 bis 1961 für den Karmelitinnenorden die neue einschiffige Karmelkirche unter Leitung des Architekten Heinz Thoma errichtet, in dem unzerstörte Teile der frühgotischen Anlage erhalten blieben. [1]


Duisburg - Karmelkirche
Duisburg - Karmelkirche Blick zum Chor der ehemaligen Minoritenkirche - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Chris06 (gemeinfrei)


Hierbei handelte es sich um den gewölbten Chor aus zwei Jochen und 5/8-Schluss und die große Spitzbogenblende der Westwand, in der zuvor ein Doppelportal mit vierteiliger Maßwerkblende und ein dreiteiliges Maßwerkfenster zusammengefasst waren. Die Karmelitinnen gaben das Kloster aus Überalterungsgründen 2002 auf, der Karmel in Duisburg-Ruhrort erlosch am 2. August 2016 mit dem Tod von Schwester Baptista.

Im Jahr 2006 wurde die Karmelkirche mit der Liebfrauenkirche am König-Heinrich-Platz zu einer neuen Personalgemeinde zusammengefasst. [1]


Duisburg - Karmelkirche
Duisburg - Karmelkirche Marienfigur an der Außenwand der Kirche


In den leer gewordenen Räumen des Schwesternklosters entstand 2008 eine neue, anders geartete Kommunität: die „Kommunität am Innenhafen. Eine karmelitanische Initiative.“ [1]

Die heutige Orgel in der Karmelkirche wurde im Jahr 2000 von Johannes Klais Orgelbau aus Bonn gebaut. Das Instrument ist voll mechanisch und verfügt über zwei Manualwerke. Die Windladen sind auf einer Ebene aufgestellt. Das Hauptwerk befindet sich hinter den Prospektpfeifen. [1]


Mutter vom guten Rat

Duisburg - Karmelkirche
Duisburg - Karmelkirche Die Plastik "Mutter vom guten Rat" aus dem 16. Jahrhundert, eine Madonna mit Kind vom Stiltyp "Sedes sapientiae". Als Sitz der Weisheit symbolisiert sie die Göttliche Weisheit, in Jesus verkörpert. Maria trägt in Jesus in ihrem Schoß diese göttliche Weisheit. - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Hoger - Lizenz: s.u.


Mit dem Auszug der Karmeliterinnen im Jahr 2002 verlor die Stadt Duisburg den letzten noch tätigen Orden im Bereich der mittelalterlichen Stadt. In der Vergangenheit gab es zeitweilig bis zu 7 verschiedene Ordensniederlassungen innerhalb der Stadtmauern: Johanniter, Deutscher Orden (Salvatorkirche), Minoriten, Tertiarier, Kreuzbrüder, Zisterzienserinnen (Duissern) und Tertiarierinnen. Die Minoritenkirche war als einzige katholische Kirche in der Stadt nach der Reformation eine Stätte der Marienverehrung. Die Karmelkirche trägt nun den Namen „Mutter vom guten Rat“.

Die Krypta kann heute (nach vorheriger Anmeldung oder bei gelegentlichen Kirchenführungen) vom Foyer der Kirche aus besichtigt werden. Interessant sind die Ausgrabungen aus dem 12. Jahrhundert und die Grabkammern aus dem 18. Jahrhundert.


Liebfrauenkirche

Duisburg - Liebfrauenkirche
Duisburg - Liebfrauenkirche ...am König-Heinrich-Platz...


Nach den Bombenangriffen im Juni 1942 und im Mai 1943 blieb von der großen Liebfrauenkirche mit der kleineren Minoritenkirche an ihrer Seite nur ein Trümmerfeld. Die Liebfrauengemeinde musste sich Notquartiere in der Umgebung suchen. Viele Jahre nach dem Krieg erst fand sie ihren neuen Ort: am König-Heinrich-Platz, dort, wo man zwischen Stadttheater, Mercatorhalle, Landgericht und Einkaufszentrum den neuen Mittelpunkt der Stadt erwartete. Im Jahr 1961 wurde dort die neue Liebfrauenkirche eingeweiht. Die heutige Liebfrauenkirche....

Weitere Informationen zur Liebfrauenkirche in der Duisburger Innenstadt finden Sie hier....!


Aachener Turm

Duisburg - Stadtbefestigung
Duisburg - Stadtbefestigung Reste des Aachener Turms


In den späten 1980er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden aufgrund von archäologischen Sichtungen in der Innenstadt Duisburgs interessante Ergebnisse erzielt. So stieß man u.a. auch auf einige Fundamente und Mauerreste am Johannes-Corputius-Platz. Unter der Leitung des damaligen Stadtarchäologen Dr. Günter Krause wurden die Fundamente eines Turms wieder sichtbar gemacht. Es handelt sich hier um den Aachener Turm der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Er stammte aus dem 13. Jahrhundert. Direkt daneben befanden sich die Toiletten (Latrinen) des Mionritenklosters aus dem 14. Jahrhundert, das im Zweiten Weltkrieg zusammen mit der Kirche zerstört wurde und an deren Stelle sich heute die Kirche der „Mutter vom guten Rat“ befindet. Es ist davon auszugehen, dass sich die Latrinen direkt an der Stadtmauer befanden.


Quellenhinweis:

Duisburg - Karmelkirche
Duisburg - Karmelkirche Impressionen


1: Die Informationen zur Karmelkirche in Duisburg basieren auf dem Artikel Karmelkirche (Duisburg) (Stand vom 09.02.2024) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Das Foto aus der Wikimedia Commons "Plastik "Mutter vom guten Rat" aus dem 16. Jahrhundert - Autor: Hoger" ist lizensiert unter der Namensnennung-Share Alike 4.0 International Deed (CC BY-SA 4.0).


Fotos Karmelkirche Duisburg