Liebfrauenkirche

Überblick

Die Liebfrauenkirche am König-Heinrich-Platz ist die ehemalige Pfarrkirche der katholischen Gemeinde Liebfrauen in Duisburg-Mitte. Sie wurde 1961 geweiht und 2010 profaniert. Seit 2005 steht das Gebäude unter Denkmalschutz, seit 2013 ist es die unabhängige „Kulturkirche Liebfrauen“. Träger ist die gemeinnützige Stiftung Brennender Dornbusch.
Angesichts der schwierigen Finanzlage des Bistums Essen drohte die Schließung dieser Duisburger Zentrumskirche. Doch gelang es – erstmals im Bistum Essen – die Kirche durch eine Bürgerinitiative, einen „Runden Tisch“, zu erhalten. Von 2011 bis 2013 erfolgte ein Umbau der Liebfrauenkirche zum Kultur- und Veranstaltungszentrum. [1]
Liebfrauenkirche

Nach den Bombenangriffen im Juni 1942 und im Mai 1943 blieb von der großen Liebfrauenkirche mit der kleineren Minoritenkirche an ihrer Seite nur ein Trümmerfeld. Die Liebfrauengemeinde musste sich Notquartiere in der Umgebung suchen. Viele Jahre nach dem Krieg erst fand sie ihren neuen Ort: am König-Heinrich-Platz, dort, wo man zwischen Stadttheater, Mercatorhalle, Landgericht und Einkaufszentrum den neuen Mittelpunkt der Stadt erwartete. Im Jahr 1961 wurde dort die neue Liebfrauenkirche eingeweiht. [1]

Die heutige Liebfrauenkirche war der Nachfolgebau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten neugotischen Liebfrauenkirche von 1896, die in der Altstadt am Innenhafen neben der Salvatorkirche stand. Ihre Überreste wurden in die neue Karmelkirche einbezogen. Der Neubau wurde von 1958 bis 1961 nach einem Entwurf des Architekten Toni Hermanns erbaut. 2010 wurde die Kirche profaniert. Die Kapelle im Erdgeschoss sollte der Gemeinde weiterhin für Eucharistiefeier und Beichte dienen können. Diese Nutzung entfiel in den nachfolgenden Jahren ganz.
In den Jahren 2011 bis 2013 erfolgte ein Umbau der Liebfrauenkirche zum Kultur- und Veranstaltungszentrum. [1]
Architektur und Ausstattung

Die Besonderheit des Ortes liegt auch in der Wirkung des Gebäudes und seiner künstlerischen Ausstattung. Kunst und Architektur des doppelgeschossigen Kirchbaus aus Stahlbeton gelten als herausragendes Beispiel der Nachkriegsmoderne. Die Bauteile des Gebäudes sind in verschieden großen Rechtkantformen ausgebildet – also der Hauptbaukörper mit Hochschiff und Seitenschiffen, der hohe Altarraum und der Fassadenturm mit Haupteingängen und Glockengeschoss.
Es wurden unterschiedliche Baumaterialien verwendet: Beton, Naturstein, Holz, Glas/Dickglas und Kunststoff. Im Foyer, Treppenaufgang und Altarraum beeindrucken große Flächen aus Sichtbeton. [1]

Durchscheinende Faltwerkwände aus glasfaserverstärktem Plexiglas – einzigartig in Konstruktion und Größe – tauchen die Halle je nach Tageszeit und Wetterlage in unterschiedliches Licht. Die Glaskunstwände, das Altarensemble und zahlreiche andere Einrichtungsgegenstände der Liebfrauenkirche stammen aus der Vatikankirche der Brüsseler Weltausstellung von 1958. Ein Reliefbild „Engelsturz“ von 2019 hinter dem Hauptaltar gibt eine Art zeitgenössisches Statement ab.
Aus der alten Liebfrauenkirche am Karmelplatz wurden ebenfalls Stücke übernommen, so die Heiligen Drei Könige aus der Werkstatt des Meisters Tilmann (um 1500) in der Halle und eine spätmittelalterliche Pietà. [1]

In der Kapelle der Unterkirche besticht das Licht aus farbiger Beton-Dickglaskunst von Hubert Spierling. Das Relief Moses und der brennende Dornbusch an der Hauptfassade des Gebäudes wurde vom Bildhauer Karl Heinz Türk 1965 geschaffen. Der Kirchenbau gilt als ein herausragendes Beispiel für Architektur und Kunst der späten 1950er Jahre. Entsprechend bewertete die Denkmalbehörde 2005 die Liebfrauenkirche als architektonisch und künstlerisch herausragendes Bauwerk. Es wurde im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 als Big Beautiful Building ausgezeichnet. Es ist als Teil der Route Industriekultur unter „Sakralbauten“ ausgewiesen. [1]
Orgel

Die Orgel der Liebfrauenkirche wurde 1964 von dem Orgelbauer Franz Breil (Dorsten) erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 42 Register auf vier Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch. Sie ist als bemerkenswerte neobarocke Orgel im Ruhrgebiet beschrieben worden. Die Orgel ist eingeschränkt spielbar. Für eine mögliche Instandsetzung wurden 2021 ca. 240.000 € veranschlagt. Sie hat Bestand als ein mächtiges, Raum und Atmosphäre formendes Element. [1]
Karmelkirche

Im Jahr 1961 wurde die katholische Karmelkirche an der Brüderstraße gebaut. Sie ersetzte die alte Minoritenkirche, die hier bereits seit 1315 (geweiht) stand, im Zweiten Weltkrieg jedoch von Bomben fast vollkommen zerstört wurde. Nur wenige Teile der alten Kirche konnten in den Neubau integriert werden, so zum Beispiel der gotische Chor. Seit dem Wiederaufbau betreuten Karmeliterinnen die architektonisch schlichte Saalkirche mit dem kleinen Dachreiter. Sie wurde unter dem Namen „Mutter vom guten Rat“ geweiht....
Weitere Informationen zur katholische Karmelkirche in Duisburg finden Sie hier....!
Quellenhinweis:

1: Die Informationen zur Liebfrauenkirche in Duisburg Mitte basieren auf dem Artikel Liebfrauenkirche (Duisburg Mitte) (Stand vom 04.09.2024) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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Die Fotos aus der Wikimedia Commons „Liebfrauenkirche - ehemalige ktholische Kirche am König-Heinrich-Platz - Autor: Fred Romero“ - "Orgelempore der Oberkirche; Liebfrauenkirche – Unterkirche – denkmalgeschützte Holzfigur Maria mit Christuskind (19. Jh.); Liebfrauenkirche – Oberkirche – Innenraum; (3 Fotos) - Autor: © Steffen Schmitz (Carschten)" sind lizensiert unter der Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported Deed (CC BY-SA 3.0) Lizenz.
Das Foto aus der Wikimedia Commons "Relief „Moses und der brennende Dornbusch“ von K. H. Türk an der Liebfrauenkirche in Duisburg - Autor: © Raimond Spekking" ist lizensiert unter der Namensnennung-Share Alike 4.0 International Deed (CC BY-SA 4.0) Lizenz.