Stadtteil Neumühl
Überblick
Neumühl ist ein Stadtteil der Stadt Duisburg im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Er befindet sich im Norden der Stadt Duisburg und war einst industriell stark geprägt. Seinen Namen hat der einstige Hamborner Stadtteil Neumühl von der alten Mühle an der Emscher erhalten. Im Jahr 1929 wurde der Stadtkreis Hamborn mit dem Stadtkreis Duisburg zusammengelegt. Heute gehört Neumühl mit dem Ortsteil Schmidthorst zum Stadtbezirk Hamborn und zählt etwa 17.000 Einwohner. Zwei große Kirchen existieren in Neumühl: zum einen ist das die katholische Herz Jesu Kirche und zum anderen die evangelische Gnadenkirche.
Bahnhof Neumühl
Die bekanntesten Sportvereine in Neumühl sind der SV Hamborn 1890, der SC Hertha Hamborn, der DJK Schmidthorst 1909, der TuS Neumühl und der TC Neumühl. In Neumühl befindet sich auch der heute nicht mehr genutzte Bahnhof Neumühl an der Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Dortmund. Diese Strecke wurde von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) gebaut, um das Gebiet nördlich ihrer Ruhrgebiets-Stammstrecke besser für Zechen und Industrieanlagen erschließen zu können. Der Bahnhof Neumühl lag an einer Teilstrecke, die 1875 fertiggestellt wurde und eine Verbindung von Sterkrade über Neumühl bis Meiderich-Nord darstellte. Ein massives, noch heute erhaltenes Backsteinbahnhofsgebäude machte diesen Abschnitt der Emschertalbahn anfangs auch für den Personenverkehr nutzbar.
Katholische Kirche Herz Jesu
Unweit des Zentrums von Duisburg-Neumühl befindet sich die katholische Pfarrkirche Herz Jesu, die auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Mittlerweile ist Herz Jesu keine eigenständige Pfarrei mehr, denn sie wurde Teil der Großpfarrei St. Norbert in Hamborn. Die Kirche Herz Jesu wird auch gern als Schmidthorster Dom (oder Neumühler Dom) bezeichnet, weil sie auf dem Boden des Ortsteils Schmidhorst gebaut worden ist und von ihren beeindruckenden Ausmaßen von weitem wie ein Dom wirkt. Die Herz Jesu Kirche wurde im Jahre 1913 im neo-gotischen Stil erbaut und geweiht. Seitdem ist die Kirche einer der größten Kirchenbauten im Ruhrgebiet. Die Vorderfront der Kirche wird von mehreren großen Bäumen verdeckt, so dass sie sich nicht leicht fotografieren läßt.
Von weitem ist sie allerdings sehr gur zu erkennen, ragen doch ihre zwei Kupfertürme hoch in den Himmel hinein. 2013 wird der Schmidthorster Dom 100 Jahre alt. Der Kirchenmusik in Herz Jesu in Form von Konzerten kommt eine besondere Bedeutung zu. Die Chorgemeinschaft Cäcilia-Hamborn veranstaltet Konzerte im "Dom" und begleitet musikalisch Gottesdienste. Weiterhin finden Orgelkonzerte statt und musikalische Darbietungen anderer Künstler kommen zur Aufführung. Informationen zu den Konzertterminen finden Sie auf der Website der Kirchengemeinde.
Adresse:
Gemeinde Herz-Jesu
Holtener Str. 176,
47167 Duisburg
Website: www.herz-jesu.info
Evangelische Gnadenkirche
Im Februar 2011 feierte die evangelische Gemeinde am Hohenzollernplatz in Neumühl den 100. Geburtstag ihrer Kirche. Insgesamt 8 Tage lang in der ersten Februarwoche dieses Jahres kamen zahlreiche Gratulanten und es gab viel zu feiern. Im Jahre 1911 wurde die Gnadenkirche am Markt in Neumühl fertiggestellt und eingeweiht. Auf vieles kann sie in den vergangenen 100 Jahren zurückblicken incl. zweier Weltkriege. Nach dem 2. Weltkrieg begann im Ruhrgbiet das "Zechensterben" wovon auch die Neumühler Zeche mit ihren 6 Schächten betroffen war. In Neumühl begann mit der Zechenschließung und anschließender Flächensanierung eine Umstrukturierung von nie da gewesenem Ausmaß. Auch die evangelische Gemeinde war hiervon betroffen und suchte nach Auswegen. Zum Jubiläum hat das Presbyterium der Gnadenkirche mit Gemeindepfarrer Dietmar Reumann-Claßen eine Festschrift herausgegeben, in der die Geschichte des Stadtteils spannend dargestellt wird.
Eine Besonderheit hat die schöne Kirche am Neumühler Markt: Unter den Emporen liegen heute die Gemeinderäume. Beispielgebend waren hier vielleicht die Saalkirchen am Niederrhein, die über ähnliche Einrichtungen verfügen. Gebaut wurde die Gnadenkirche vom Bielefelder Architekten Josef Campani. Unterstützt wurde der Bau durch die Zeche Neumühl, die die Steine stiftete (aus der eigenen Ziegelei). Der Kirchenbau steht heute unter Denkmalschutz.
Adresse:
Ev. Gnadenkirche Neumühl
Hohenzollernplatz 4
47167 Duisburg
Internet: www.ekir.de/neumuehl
Zeche Neumühl
Einst war Neumühl auch der Standort für die Zeche Neumühl, einem ehemaligen Steinkohlen-Bergwerk in Duisburg. Die Zeche war seit 1890 im Besitz der Familie Haniel und befand sich zwischen der Emscher und dem Rhein-Herne-Kanal. Das Abteufen des ersten Schachtes begann 1893 und wurde 1897 abgeschlossen. 1897 wurde 80 Meter östlich von Schacht 1 der Schacht 2 angesetzt, der 1899 in Förderung ging. Gleichzeitig wurde auf der Schachtanlage 1/2 eine Kokerei in Betrieb genommen. Bereits 1902 überschritt die Kohlenförderung die Grenze von 1 Million Tonnen pro Jahr.
Weitere Informationen zur Zeche Neumühl im gleichnamigen Stadtteil von Duisburg finden Sie hier....!
Siedlung Bergmannsplatz
Schon die Straßennamen in dieser ehemaligen Zechensiedlung wie Germaniastr., Pluto, Prosper, Borussia- und Hiberniastr. deuten auf den nahen Bergbau hin. Der Mittelpunkt der Siedlung ist der Bergmannsplatz, der auch gleichzeitig Namensgeber dieser Zechensiedlung ist. Heute wird dieser Platz dominiert durch einen Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Errichtet wurde die Siedlung zwischen 1907 - 1909 von der Zeche Neumühl für ihre im Bergbau beschäftigten Arbeiter. Die Häuser wurden insgesamt alle unterschiedlich gebaut. Es gab 15 verschiedene Haustypen, in denen zwei bis sechs Familien wohnen konnten. Jedes der Häuser verfügt über einen Garten und einen Vorgarten.
Nach Schäden an den Häusern durch Bergsenkung war in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts die ganze Siedlung abrissgefährdet. Die zahlreichen Proteste der Anwohner führten schließlich zur Änderung des Baukonzepts: nur wenige Häuser mussten abgerissen werden und der Rest der Siedlung wurde von Grund auf saniert. Im Jahre 1996 wurde die Siedlung als Baudenkmal unter Schutz gestellt. Die Siedlung Bergmannsplatz ist heute eine denkmalgeschützte Zechenkolonie in Duisburg-Neumühl und Teil der Route der Industriekultur. [1]
Adresse:
Siedlung Bergmannsplatz
Bergmannsplatz
47167 Duisburg-Neumühl
Morians Mühle
Die auch als Neue Mühle bekannte Morians Mühle war einst eine Wassermühle an der Emscher in Duisburg. Sie wurde am 18. April 1353 von Graf Engelbert von der Mark und Conrad von Stecke gegründet und zählte einst zu den zehn Wassermühlen des Gebietes um Duisburg. Die Mühle war der alten Abtei Hamborn angegliedert und gab dem neu entstehenden Hamborner Stadtteil Neumühl seinen Namen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erwarb die in Hamborn bekannte Familie Morian die Mühle, die seitdem auch „Morians Mühle“ genannt wird. In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts diente sie den Mitgliedern der Ortsgruppe des nationalen und antidemokratischen Bundes „Stahlhelm“ als Treffpunkt.
1977 erwarb der örtliche Turn- und Sportverein (TuS Hamborn-Neumühl 07 e.V.) die Mühle und restaurierte sie innerhalb von drei Jahren von Grund auf. Danach diente die Mühle, die 1982 unter Denkmalschutz gestellt wurde, als Vereinsheim und beherbergte bis zuletzt eine Gaststätte. Seit ein paar Jahren steht die alte Mühle vollkommen leer und verfällt zusehends. Das Gelände um die Mühle herum ist bereits erfolgreich von der Natur zurückerobert worden. Hinter der Mühle fließt die kleine Emscher vorbei, die einen Teil des Wohn- und Gewerbegebiets Neumühl von den Sportanlagen und einem kleinen Waldgebiet trennt.
Heute ist das Gelände und die Mühle in privater Hand- eine Besichtigung ist nicht möglich!
Mühlen am Niederrhein und im Ruhrgebiet
- Steprather Mühle in Geldern-Walbeck
- Kokermühle in Geldern-Walbeck
- Willicksche Mühle in Geldern-Kapellen
- Vernumer Mühle in Geldern-Vernum
- Ehemalige Stadtmühle in Geldern
- Burgmühle am Burgwall in Brüggen
- Borner Mühle in Brüggen-Born
- Lüthemühle in Nettetal-Breyell
- Leuther Mühle in Nettetal-Leuth
- Stammenmühle in Nettetal-Hinsbeck
- Gartroper Mühle in der Gemeinde Hünxe
- Susmühle in Goch
- Neesrdommer Mühle bei Grefrath
- Galerieturmwindmühle in Kalkar
- Stendener Mühle im Kerkener Ortsteil Stenden
- Turmmühle in der Stadt Kempen
- Kastenbockmühle in Kempen-Tönisberg
- Elfrather Mühle in Krefeld-Traar
- Mühle Donsbrüggen im Klever Ortsteil Donsbrüggen
- Mühle Keeken im Klever Ortsteil Keeken
- Stadtmühle in Kranenburg
- Herrlichkeitsmühle in Issum
- Turmwindmühle in Isselburg-Anholt
- Turmwindmühle in Isselburg-Vehlingen
- Rheurdter Mühle in Rheurdt
- Gomman'sche Mühle in Sonsbeck
- Tissen-Mühle in Straelen-Herongen
- Paesmühle bei Straelen
- Wassermühle Haus Caen bei Straelen
- Vlassrather Mühle bei Straelen
- Morians Mühle in Duisburg-Neumühl
- Kiebitzmühle in Duisburg-Marxloh am Schwelgernpark
- Sandmühle in Duisburg-Huckingen
- Ölmühle in Düsseldorf-Angermund
- Windmühle Dong in Neukirchen-Vluyn
- Turmwindmühle Rayen in Neukirchen-Vluyn
- Brempter Mühle in Niederkrüchten-Brempt
- Rindersberger Mühle in Essen-Kettwig
- Deiler Mühle in Essen-Kupferdreh
- Baumeistermühle in Oberhausen
- Brahm'sche Mühle in Oberhausen-Holten
- Hiesfelder Wassermühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Hiesfelder Windmühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Wassermühle Haus Wohnung in Voerde-Möllen
- Alte Mühle - Haus Storchennest in Voerde-Götterswickerhamm
- Angermühle in Ratingen
- Auermühle in Ratingen
- Ossenberger Mühle in Rheinberg-Ossenberg
- Pulverturm (Mühlenturm) in Rheinberg-Orsoy
- Kriemhildmühle in Xanten
- Siegfriedmühle in Xanten
- Wisseler Mühle (Huismanns Mölle) in Kalkar-Wissel
Neumühler Stielmuspark
Ein ungewöhnlicher Name für einen schönen Park: Neumühler Stielmuspark. Die offizielle Einweihung des Parks fand am 20. Juni 2009 statt. Der Volksmund gab diesem unbebauten Stück Land bereits während des 1. Weltkrieges den Namen „Stielmuspark". In dieser Zeit, in der auch die Neumühler Bevölkerung mit Lebensmitteln unterversorgt war, nutzten die damals hier wohnenden Bürger dieses als Anbaufläche für Gemüse und Gartenpflanzen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände wieder als Anbaufläche genutzt. Im Jahre 1998 wurde das „Neumühler Stielmustheater" gegründet, dessen Name an die schwierigen Zeiten für die Bevölkerung, aber auch an die vergangene Industriekultur im Stadfteil Neumühl erinnert.
Landschaftspark Duisburg-Nord
Ein Highlight im Duisburger Norden ist sicherlich ein Besuch im Landschaftspark Duisburg-Nord. Der Besucher kann auf die oberste Plattform eines Hochofens steigen oder sich an industriegeschichtlichen Führungen beteiligen. In den Hallen finden herausragende Kulturveranstaltungen von internationalen Format statt. Vor allem abends ist der Landschaftspark Treffpunkt zahlreicher Touristen: Dann nämlich verwandelt sich das alte Hüttenwerk durch die Lichtinszenierung des britischen Künstlers Jonathan Park in ein faszinierendes Lichtspektakel....
Weitere Informationen zum Landschaftspark-Nord in Duisburg-Meiderich finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Neumühl basieren auf dem Artikel Neumühl (Duisburg) (Stand vom 14.01.2009) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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