Kirche St. Dionysius Mündelheim
Überblick
Die spätromanische katholische Pfarrkirche St. Dionysius in Mündelheim wurde im Jahre 1221 erbaut. Der Namensgeber der Kirche - der heilige St. Dionysius - starb als Bischof von Paris im 3. Jahrhundert den Märtyrertod. Sein Gedenktag ist am 9. Oktober. Beim Kirchenbau handelt es sich um eine spätromanische, dreischiffige Pfeilerbasilika. Der Turm ist fünfgeschossig erbaut worden und wie ein Wehrturm mit schmalen Fenstern ausgestattet. Der Kirchturm enthält vier Glocken, von denen zwei aus dem 17. Jahrhundert stammen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt. Der Wiederaufbau der Kirchengebäude war im Jahr 1955 abgeschlossen. [1]
Kirche St. Dionysius
Die Ursprünge der heutigen Dionysiuskirche gehen bis auf christliche Niederlassungen in karolingischer Zeit zurück. Um 947 schenkte König Otto I. die Besitzung „Villa Mundelingheim“ dem Stift der Roswitha von Gandersheim. Die Legende berichtet, dass drei „Juffern“ (Jungfrauen) aus dem Stift Gandersheim die Kirchen in Mündelheim, Wittlaer und Kalkum errichten ließen. Kaiser Heinrich IV. (1050 - 1106) schenkte die Ansiedlung 1071 dem Stift Kaiserswerth, 1084 gelangte der Ort in den Besitz des Grafen Engelbert von Berg. Durch eine Schenkung von Adolf von Berg fiel das gesamte Kirchenvermögen 1308 an das Lambertusstift in Düsseldorf.
Der erste Pfarrer in Mundelkeym ist ab 1318 nachweisbar. In der Reformationszeit ist Mundelkeym katholisch geblieben. Die Architektur weist eine ausgeprägte Harmonie in der Zuordnung der Maße auf. Die Joche sind mit Kreuzgratgewölben versehen, im Mittelschiff und Chor mit Wulstrippen ausgestattet. Einige Teile des Baukörpers der Kirche stammen offensichtlich aus einem Vorgängerbau, der an gleicher Stelle errichtet wurde. Der Chorraum ist ausgestattet mit Altar, einem alten Wandtabernakel, geschmückt mit einem Bronzegitter und Bergkristallen sowie einem hoch aufragenden gotischen Kreuz hinter dem Altar. Unter dem Chor befindet sich eine Bestattungsgruft aus dem 18. Jahrhundert.
Quelle: Auzug aus der Geschichte von St. Dionysius in Mündelheim - Infotafel am Kirchengebäude!
Geschichte der Kirche
Der ehemalige Provinzialkonservator der Rheinprovinz Paul Clemen führt aus:
MÜNDELHEIM KATHOLISCHE PFARRKIRCHE (tit. s. Dionysii).
„Der Ort wird 1072 zuerst als Mundelincheim genannt, die Pfarrkirche, um die Mitte des 13. Jh. neu erbaut, wird 1308 dem Stifte Düsseldorf inkorporiert. In den J. 1867 - 1868 restauriert. Dreischiffige Pfeilerbasilika von Tuff mit vortretendem Westturm, in den spätesten romanischen Formen, im Lichten 21,40 m lang, 14,40 m breit. Der fünfstöckige, mit vierseitiger Haube versehene Westturm ist in den beiden unteren Stockwerken ungegliedert, aber mit Abdeckungen der Horizontallisenen versehen, die drei oberen Geschosse sind auf jeder Seite durch Rundbogenfriese eingeschlossen und durch Vertikallisenen in zwei Felder zerlegt, im obersten Geschoss zwei romanische Doppelfenster mit einfacher Mittelsäule“. [2]
„Im Erdgeschoss befindet sich das einfache Portal, von zwei Säulchen flankiert, die sich über den Knospenkapitalen als Rundstab fortsetzen. Nach Süden ein neuer zweistöckiger Treppenturm angebaut. Der Obergaden des Mittelschiffes an jeder Seite mit je drei Vertikallisenen und wechselnden spitzbogigem und rundbogigem Abschluss (Rundbögen nur über den vier Fenstern). Die Aussenmauern der Seitenschiffe gegliedert durch je vier grosse Blenden, in einer ein Seitenportal, von Spitzbögen umschlossen, mit horizontalem Sturz auf zwei Säulchen, in den übrigen von Rundstäben eingefasste Rundbogenfenster. Das Chorhaus mit zwei Fenstern an jeder Seite setzt die Gliederung des Obergadens fort. Die Vierpässe im Ostgiebel des Mittelschiffes neu“. [2]
„Im Inneren ist das Mittelschiff von zwei Kreuzgewölben mit derbprofilierten Rippen überspannt, die durch einen Gurt getrennt und von Rundstäben in den Schildbögen eingerahmt sind. Die Rippen und Rundstäbe ruhen in den Ecken auf starken Dreiviertelssäulen mit Eckblattbasen und skulptierten Kapitälen. Die Scheidemauern werden von drei Pfeilerpaaren getragen, denen an der Ost- und Westmauer Halbpfeiler entsprechen. Die Kämpfer bestehen aus Deckplatte, Kehle und Rundstab, die Basen aus Plinthe und Pfühl. Dem mittelsten breiteren Pfeilerpaar tritt nach innen eine Vorlage vor mit einer starken Säule, auf der der Gurt aufsetzt, ihr zur Seite die den Ecksäulen entsprechenden Dreiviertelssäulen als Träger von Rundstäben und Rippen. Die Seitenschiffe sind mit vier Gratgewölben eingedeckt, durch Gurte getrennt, die an den Aussenmauern auf schmalen Vorlagen ruhen“. [2]
„An dem mittleren Pfeilerpaar entsprechen ihnen gleichfalls Vorlagen, an den beiden übrigen Kämpfer mit Knospenkonsolen. Die Kapitäle durchweg sehr sorgfältig gearbeitet, von grosser ornamentaler Schönheit. Die Innenseite der westlichen Abschlussmauern der Seitenschiffe ist mit einer Blendenstellung verziert, in der je eine von einem früheren romanischen Bau um 1100 stammende Säule mit skulptiertem Würfelkapitäl und Basis ohne Eckblatt Platz gefunden hat. Die Turmhalle, die mit einem schweren Gratgewölbe überdeckt ist, öffnet sich mit einem breiten und massigen Bogen gegen das Mittelschiff“. [2]
Das Chorhaus ist mit einem Kreuzgewölbe überdeckt, das Rundstabrippen und Rundstabschildbögen zeigt, die in den Ecken mit skulptierten Kapitälen auf Dreiviertelssäulen ruhen. Die Aussenwände sind durch zwei grosse rundbogige Blenden belebt, über denen sich zwei rundbogige Fenster mit abfallenden Sohlbänken befinden. Die Apsis wird durch drei kleine rundbogige Fenster erhellt. Kupferner Kronleuchter, um 1500, mit acht und vier Armen, mit stehender Figur der Madonna.
Die Kirche besitzt zwei Glocken*.
Die erste mit der Inschrift: SANCTE DIONYSE PATRONE ORA PRO NOBIS. JOHAN HELPENSTEIN PASTOR IN MUNDELHEIM ANNO 1643. Die Zweite von 1681“. [2]
* Nach der Restaurierung von 1867 - 1868 sind zwei Glocken hinzugekommen- insgesamt heute 4 Glocken!
Stadtteil Mündelheim
Mündelheim gehört zu den historischen Stätten im Duisburger Süden und ist auch wegen seiner Lage im Rheinbogen sehenswert. Der Ortskern von Alt-Mündelheim wartet mit der romanischen Kirche St. Dionysius auf und mit einem idyllischen Dorfkern, in dessen Mitte auch ein ehemaliges Kloster zuhause ist. Weiterhin finden Sie hier wunderschöne Bauernhöfe und im neueren Teil von Mündelheim führt ein Wanderweg am Rheindeich vorbei in die Rheinauen von Mündelheim. Wer sich vor oder nach dem Spaziergang/Wanderung/Fahrradtour ausruhen oder erfrischen möchte, dem empfehle ich das bekannte Bauerncafé Ellerhof.
Weitere Informationen zum Stadtteil Mündelheim im Duisburger Süden finden Sie hier....!
Fahrradtour Duisburger Süden
Hier präsentiere ich Ihnen einen Tourenvorschlag, den ich selbst schon einmal am Tag des offenen Denkmals (dieses Jahr am 11. September 2011) in einer Gruppe so durchgeführt habe. Auf dieser Tour lernen Sie den Duisburger Süden kennen. Sie beginnt in Alt-Huckingen auf der Raiffeisenstraße an der Kirche St. Peter und Paul, führt an alten Höfen, dem Halmeskreuz und der Rochuskapelle vorbei. Sie verläuft über grüne Wegeverbindungen durch die denkmalgeschützte Siedlung in Hüttenheim mit dem Uhrenturm als Wahrzeichen....
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Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte des Stadtteils Mündelheim basieren auf dem Artikel Mündelheim (Duisburg) (Stand vom 28.02.2009) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz - Dritter Band 1: Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Düsseldorf by Paul Clemen (1866 - 1947) mit 8 Tafeln und 67 Abblidungen im Text (Seite 153/154) - Düsseldorf - Druck und Verlag von L. Schwann, 1894
Das Foto aus der Wikimedia Commons "Kirche St. Dionysius Mündelheim - Kircheninneres - Autor: © Steffen Schmitz (Carschten)" ist lizensiert unter der „Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International“ (CC BY-SA 4.0).