Stadtteil Wanheim-Angerhausen
Überblick
Zum Stadtbezirk Duisburg-Süd zählt der Stadtteil Wanheim-Angerhausen. Er befindet sich im südlichen Bereich der Stadt Duisburg und besitzt nach dem Stand vom 31. Dezember 2011 (Einwohnerstatistik 31.12. 2011) 11 918 Einwohner, die auf einer Gesamtfläche von etwa 378 Hektar leben und wohnen. Im Norden von Wanheim-Angerhausen befindet sich der Stadtteil Wanheimerort, im Osten der Stadtteil Buchholz und im Süden die Stadtteile Huckingen und Hüttenheim. Die Westgrenze des Stadtteils bildet der Rhein und der auf der linken Rheinseite liegende Ort Friemersheim. Die Stadtbahnlinie 903 der Duisburger Verkehrsgesellschaft verbindet den Stadtteil mit den Endhaltepunkten im Süden Hüttenheim (Schleife) und im Norden mit der Nachbarstadt Dinslaken.
Geschichte
Wanheim-Angerhausen besitzt mit der neuen Landmarke Angerpark (Tiger & Turtle - Heinrich-Hildebrand-Höhe - Angerpark) und der schönen Rheinuferpromenade gleich mehrere Objekte, die einen Ausflug in diesen Teil des Duisburger Südens zu einem Erlebnis werden lassen. Durch den Stadtteil Wanheim-Angerhausen fließt die Anger, die im kleinen Städtchen Wülfrath entspringt und ihren Weg durch das schöne Angertal vorbei an Haus Anger, der Kellnerei (Angermund) und Schloss Heltorf nimmt und hier bei Wanheim-Angerhausen in den Rhein mündet. Hier im Duisburger Stadtteil Wanheim-Angerhausen befindet sich auch die sogenannte Heinrich-Hildebrand-Höhe und der Angerpark.
Das Heberegister des Klosters Werden (Werden- heute ein Stadtteil von Essen) verzeichnet bereits im Jahre 1052 die beiden Orte als Wagenheim und Angerohuson. Beide Dörfer sind Bauern- und Fischerorte- Wanheim, das direkt am Rhein liegt und das sich südöstlich anschließende Angerhausen. Beide Orte gehörten zu den Duisburger Ratsdörfern, die zusammen mit anderen kleinen Ortschaften vom Rat der mittelalterlichen Stadt Duisburg verwaltet wurden. Kirchlich waren die beiden Dörfer jedoch bereits seit dem 12. Jahrhundert dem linksrheinischen gelegenen Friemersheim zugeordnet. Die Evangelische Kirchengemeinde Wanheim-Angerhausen wurde bereits im Jahr 1856 gegründet und hatte zu diesem Zeitpunkt etwa 500 Gläubige.
In diesem Jahr konnte auch die neu eingerichtete Pfarrstelle erstmals besetzt werden. 1862 wurde ein Friedhof auf dem Steinbrink angelegt. Die auf dem nebenstehenden Foto zu sehende Kirche wurde allerdings erst ungefähr 50 Jahre später eingeweiht, nämlich 1903. Mit der zunehmenden Industriealisierung wuchs die Gemeinde rasch und auch die evangelischen Christen aus Buchholz, Großenbaum und Ehingen traten der jungen Kirchengemeinde bei. [1] Begrenzt von Rhein, vom Angerbach und der Bergischen Landwehr bildete der Ort eine klevische Enklave im Herzogtum Berg, zu dem er allerdings während der napoleonischen Herrschaft von 1805 bis 1815 gehörte.
Nach dem Wiener Kongreß (1815) und unter der nachfolgenden preußischen Verwaltung gehörte er wieder zu Duisburg. Erst 1902 wurde die Ortschaft endgültig in den Stadtkreis Duisburg eingemeindet. Das ehemalige, auf bergischem Gebiet liegende Eichenwäldchen zwischen Wanheim und der Stadt Duisburg ist der Ort, an dem in der Nacht vom 5. auf den 6. September 1795 die französischen Revolutionstruppen den Rhein überquerten. Die mit dem Herzogtum Berg verbündeten österreichischen Truppen mussten den Rückzug antreten und die Franzosen konnten so ihre Herrschaft auf der rechten Rheinseite sichern. Der Aufgang, den sie dabei nach der Rheinüberquerung benutzten, heißt bis heute noch „Franzosenweg“.
Industriealisierung
1873, als sich zwei Dampfsägewerke am Rheinufer niederließen, setzte die Industrialisierung ein. 1905 entstand die Metallhütte Aktiengesellschaft Duisburg, 1911 die Wanheimer Eisenwerke, eine Gründung der Bayerischen Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN). Die Eisenwerke waren zuletzt ein Werksteil vom Konzern ThyssenKrupp, wurden aber in 2008 verkauft an die indische Sona-Group und firmieren heute unter Sona BLW Präzisionsschmiede, Werk Duisburg. Bedingt durch die sich immer stärker ausbreitende Großindustrie zogen immer mehr Arbeiter mit ihren Familien nach Wanheim-Angerhausen, die hier in Lohn und Brot standen. Werkswohnungen wurden gebaut, wovon noch heute die Siedlung Dickelsbach (Wanheimerort) zeugt, die in den Jahren 1926/27 als erste der drei Typenhaussiedlungen entstand.
MHD-Deponie
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand hier in Wanheim eine Kaserne (Glamorgan Barracks) der Britischen Rheinarmee. In den 1960er Jahren wurde das Rheinufer in Wanheim ausgebaut und in den 1980er Jahren entstand der Rheinuferpark mit einem Rosengarten, Ruhewiesen und Kinderspielplätzen. Noch heute wird der Stadtteil Wanheim-Angerhausen geprägt durch die Industrie, die sich allerdings auf Randgebiete zurückgezogen hat. Mit der Insolvenz und anschließenden Schließung der Zinkhütte "Metallhütte Duisburg (MHD)" hier im Duisburger Ortsteil Wanheim, einem Betrieb, der seit 1906 hier ansäßig war und 2005 unter der letzten Eigentümerin Sudamin MHD GmbH Konkurs anmelden musste, wurde das Kapitel Schwerindustrie beendet. Die Hinterlassenschaften der skandalträchtigen Firma waren so gefährlich, dass 30 ehemalige Mitarbeiter des Werkes über Jahre damit beschäftigt waren, durch geeignete Massnahmen den Schaden für die Umwelt und die Bürger des Ortsteils zu minimieren.
Tiger & Turtle
Die Verantwortlichen der insolventen Firma wurden angeklagt , kamen aber mit vergleichsweise milden Strafen davon. Die Zeche zahlen hier wieder einmal die Steuerzahler, auf die mehr als 50 Millionen Euro zukommen, denn soviel hat die Sanierung sowie die Anlage des heutigen Angerparks auf der ehemaligen MHD-Deponie gekostet. Entstanden ist auf der Spitze der ehemaligen Deponie die Hochskulptur Tiger & Turtle, die im Volksmund bereits in "Die Achterbahn" umgetauft worden ist. Damit besitzt auch die Stadt Duisburg eine nennenswerte Landmarke, wenn man den Alsumer Berg mit dem versunkenen Stadtteil Alsum mal außer Acht läßt. Diese neue Attraktion der Stadt Duisburg, die ab diesem Jahr 24 Stunden am Tag geöffnet ist, wurde bereits am 12. November 2011 eröffnet.
Weitere Informationen zur Hochskulptur Tiger & Turtle im Angerpark in Wanheim-Angerhausen finden Sie hier....!
Angerpark & Heinrich-Hildebrand-Höhe
Die Übergabe der ehemaligen Deponie der MHD wurde nach erfolgter Fertigstellung und Umwandlung in eine begrünte Halde zusammen mit der Einweihung des Angerparks am 7. November 2008 um 13.00 Uhr feierlich vollzogen. Die Übergabe des Angerparks erfolgte durch den Minister für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Herrn Uhlenberg an die Duisburger Bevölkerung. Nach nur zweijähriger Bauzeit wird dieser Park nach einer Pressekonferenz anläßlich der Eröffnung und mit einer Begehung der Heinrich-Hildebrand-Höhe an die Duisburger Bürgerinnen und Bürger übergeben. Bei dieser Gelegenheit wurde auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe eine Gedenktafel für den Wanheimer Heimatforscher enthüllt. Die Heinrich-Hildebrand-Höhe ist 32 Meter hoch und ein Rundweg führt zur Spitze, auf der 2011 die Hochskulptur Tiger & Turtle errichtet wurde.
Weitere Informationen zum Angerpark im Süden der Stadt Duisburg im Stadtteil Wanheim-Angerhausen finden Sie hier....!
Halden im Ruhrgebiet und am Niederrhein
- Halden Zollverein in Essen
- Schurenbachhalde in Essen
- Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn
- Halde Pattberg in Moers
- Halde Rheinpreußen in Moers
- Knappenhalde in Oberhausen
- Rungenberghalde in Gelsenkirchen
- Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen
- Alsumer Berg in Duisburg
- Halde Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg
- Industriebrache Vondern in Oberhausen-Osterfeld
- Halde Haniel in Bottrop
- Halde Prosperstraße in Bottrop
- Halde Beckstraße in Bottrop
- Halde Schöttelheide in Bottrop
- Halde Graf Moltke in Gladbeck
- Halde Hoheward in Herten
Fahrradtour Duisburger Süden
Hier präsentiere ich Ihnen einen Tourenvorschlag, den ich selbst schon einmal am Tag des offenen Denkmals in einer Gruppe so durchgeführt habe. Auf dieser Tour lernen Sie den Duisburger Süden kennen. Sie beginnt in Alt-Huckingen auf der Raiffeisenstraße an der Kirche St. Peter und Paul, führt an alten Höfen, dem Halmeskreuz und der Rochuskapelle vorbei. Sie verläuft über grüne Wegeverbindungen durch die denkmalgeschützte Siedlung in Hüttenheim mit dem Uhrenturm als Wahrzeichen....
Weitere Informationen zur Fahrradtour durch den Duisburger Süden finden Sie hier....!
Quellenangabe:
Die Informationen zur Geschichte des Duisburger Stadtteils Wanheim-Angerhausen basieren auf dem Artikel Wanheim-Angerhausen (Duisburg) (Stand vom 26.01.2011) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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1. Quelle: Geschichte der Gemeinde Wanheim (abgerufen am 12. April 2013)