Stadt Essen Teil I

Geschichte

Etwa um 850 gründete der spätere Bischof von Hildesheim Altfrid ein Damenstift auf dem Grund seines Gutes Asnidhi. Nach seinem Tod um 874 wurde er in der Krypta der damaligen Stiftskirche bestattet. Fast genau 74 Jahre vorher hatte Karl der Große gerade die im Raum ansässigen Sachsen unterworfen. In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es seit dem Jahr 800 etwas weiter südlich im heutigen Stadtteil Werden das Kloster Werden. Es war ein Benediktiner - Kloster mit dem Auftrag, die Missionsarbeit bei den Sachsen voranzutreiben.
Bischof Altfrid

Das Damenstift soll die Töchter der sächsischen Adeligen versorgen. Beide - Damenstift und Kloster - stehen am Beginn der Christianisierung Nordwest-Deutschlands. Um etwa 852 wird mit dem Bau der Stiftskirche begonnen, deren Bau achtzehn Jahre später fertiggestellt sein wird. Schon um 946 brennt die Kirche nieder und wird aber sofort wieder aufgebaut. Auf diesen Mauern steht heute das Essener Münster im Zentrum der Stadt und gehört damit zu den wenigen erhaltenen Gebäuden der Stadt Essen nach dem Zweiten Weltkrieg.
Königshöfe

Seit dieser Zeit entstanden u. a. schon die Bistümer Münster, Osnabrück, Hildesheim und Paderborn. Karl der Große selbst gründete an der uralten Handelsstraße am Nordrand des Berglandes, dem Hellweg, und an den Hauptpunkten des Gebietes an der Ruhr befestigte Königshöfe, in deren Bereich Siedlungen von Handwerkern und Kaufleuten neben den bäuerlichen Ansiedlungen heranwuchsen. Alle damaligen Herrscher durchzogen das Gebiet auf dem Wege von der Kaiserpfalz in Aachen zu der in Goslar, jeder von ihnen übernachtete im Hochstift Essen oder in der aufblühenden Handelsstadt Dortmund.
Burgenbau

Das Hochstift Essen, auch Damen- oder Kanonissenstift genannt, war eine Art Wohnheim für unverheiratete Töchter und Witwen des Hochadels, dem eine Äbtissin vorstand. Meistens waren dies Prinzessinnen aus kaiserlichem Hause. Seit dem 11. Jahrhundert entwickelten sich die Städte, von denen einige im 13. und 14. Jahrhundert den Stand der freien Reichsstadt erkämpften. Im frühen 13. Jahrhundert setzte der Burgenbau ein, dem die meisten Höhenburgen an der Ruhr, im Bergischen Land und Sauerland und die festen Häuser und späteren Wasserburgen in der westfälischen und niederrheinischen Ebene und in den Flusstälern ihre Entstehung verdanken.
Jahrzehnte der Kriege

Von etwa 1350 - 1500 erreichte manche von ihnen, an ihrer Spitze Dortmund als mächtige Hansestadt, den Höhepunkt ihres Bestehens. Politisch beherrschten Kämpfe um Besitz und Erbfolge geistlicher und weltlicher Territorialherren untereinander und mit den Bürgern, unter diesen wiederum der Streit der Zünfte um Anerkennung und Sitz im Rat. Die Reformation verschärfte mit der Verbindung kirchlicher und politischer Ziele die Gegensätze. Im Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) verwüsteten päpstliche und kaiserliche, schwedische und spanische Truppen viele Städte und Gehöfte.
Bündnisse

Die französischen Kriege im 17. Jahrhundert mit Spanien und Holland, der Spanische Erbfolgekrieg (1701 - 1714), der Siebenjährige Krieg (1756 - 1763) u. a. wirkten sich aus, besonders nachdem 1614 nach Beendigung des Jülich-Clevischen Erbfolgestreites Cleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg-Preußen gefallen und seitdem von dessen Bündnispolitik mitbetroffen waren. Unter geänderten politischen Verhältnissen gewann das Bürgertum an Macht und Bedeutung und es wuchsen, meist aus der Verbindung eines Königshofes, Stiftes oder einer Burg mit einer Kaufmannssiedlung entstanden und seit dem 11. Jahrhundert meist mauerbewehrt (Beispiel Hansestadt Soest in Westfalen), die Städte heran.
Neuordnung durch den Wiener Kongress

Das Bürgertum war darüber im 15. und 16. Jahrhundert meist zu einem engen Ackerbürgertum mit Kleingewerbe und Handel abgesunken. Kriege, Brände und Pestepidemien hatten Dörfer und Städte verwüstet und die Bevölkerung dezimiert. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden nach dem Reichsdeputationshauptschluss (1803) die geistlichen Besitzungen, darunter Stifte und Klöster, verweltlicht.

Nach dem napoleonisch-französischen Zwischenspiel fielen hierdurch Essen und Werden, durch den Beschluss des Wiener Kongresses (1815) auch das Rheinland (Trier, Aachen, Köln, Jülich und Berg) und der größte Teil Westfalens, endgültig an Preußen. Preußische Verwaltung und Disziplin, vor allem auch die Kommunalpolitik des Reichsfreiherrn vom Stein, schufen wichtige organisatorische Voraussetzungen für die mit der Mitte des vorigen Jahrhunderts einsetzende groß-industrielle Entwicklung des Ruhrgebietes.
Einwanderung

Diese zog Menschen aus immer weiterem Umkreis in das Hellweggebiet und dann in die Emscherniederung, zunächst Rheinländer und Westfalen der umliegenden Bezirke und aus dem Sauerland, aus dem Bergischen- und Ravensberger Land, dann aus Hessen und Thüringen, weiter aus Ost- und Westpreußen, und schließlich seit etwa 1870 auch Polen. Essen besaß 1800 erst 3500, heute über 580 000 Einwohner. 1800 lebten zwischen Emscher und Ruhr, dem Rhein und Dortmund etwa 100 000, heute 3 Millionen, im ganzen Ruhrgebiet 5,3 Millionen Menschen.
Europäische Kulturhauptstadt 2010

Essen und das Ruhrgebiet waren die Europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2010. Die damalige eindrucksvolle Eröffnungsfeier am 9. Januar 2010 bei Sturm und Schnee wird wohl so schnell keiner vergessen. Beim Festakt zur Eröffnung RUHR.2010 sprachen der damalige Bundespräsident Horst Köhler, der ehemalige NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und der amtierende Präsident der Europäischen Kommission José Manuel Barroso. Eine Vielzahl von Veranstaltungen, Präsentationen und Events warteten im Verlauf des Jahres 2010 auf zahlreiche Besucher. Die Ruhrgebietsstadt ist Mitglied im Landschaftsverband Rheinland und im Regionalverband Ruhr.
Hotel Handelshof

Eines der Wahrzeichen von Essen ist der traditionsreiche Handelshof gegenüber dem Essener Hauptbahnhof. Viele kennen die nachts beleuchtete Werbung auf dem Dach des Hotels: Essen - Die Einkaufsstadt. Das Hotel befindet sich am Willy-Brandt-Platz gegenüber dem Hauptbahnhof, am Beginn der Kettwiger Straße, mit der die Fußgängerzone in der Essener Innenstadt beginnt. Früher befand sich an dieser Stelle das Kettwiger Tor der mittelalterlichen Stadt. Nur die Stadtmauern überdauerten die Jahrhunderte, bis auch sie Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissenen wurden. Das Gebäude des Handelshofs wurde in den Jahren 1911 und 1912 von den Kölner Architekten Carl Moritz und Werner Stahl errichtet.

Das 1913 eröffnete Hotel besaß ca. 350 Räumen, zwei Restaurants, ein Café, eine Konditorei, ein Kino sowie mehrere Läden und Büroräume. Das Hotel hat viele berühmte Gäste begrüßen dürfen und war zeitweilig eines der besten Hotels Deutschlands. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Hotel bei Bombenangriffen schwer beschädigt und nach Kriegsende wieder instandgesetzt. 1952 wurde das Hotel neu eröffnet und erfuhr in den nachfolgenden Jahrzehnten mehrfache Umbauten und Erneuerungen. 1985 wurde der Handelshof unter Denkmalschutz gestellt. Seit 1983 gehörte es zur Hotel- und Restaurantkette Mövenpick, die aber zwischenzeitlich diesen Standort aufgegeben haben. Der Name Handelshof blieb jedoch erhalten und befindet sich auch weiterhin an der Fassade. Für Besucher der Stadt Essen ist das Büro der Touristikzentrale der Essen Marketing GmbH hier zu finden.
Theater und Konzerte

Die Informationsseite Theater und Konzerte - hier Stadt Essen - beinhaltet eine Zusammenstellung von Kulturplätzen und Spielstätten in den größten Ruhrgebietsstädten. Hier finden Sie eine Übersicht der Orte wie Essen mit dem Aalto-Theater, Duisburg mit der Deutschen Oper am Rhein, Mülheim, Gelsenkirchen und Oberhausen. Das Programmangebot der Theater- und Konzertspielstätten wird hier nicht mehr angeboten. Links führen Sie zu den Webseiten, wo Sie sich direkt über das Angebot informieren können.
Weitere Informationen zu den Kulturplätzen in der Stadt Essen finden Sie hier....!