Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack

Überblick

Die Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack war ein Steinkohlen-Bergwerk und befand sich in Altendorf, einem heutigen Stadtviertel von Essen. Die Anfänge der Zeche reichen bis zum 17. Jahrhundert zurück. Der heutige bekannte Name geht auf zwei Zechen zurück, die in diesem Gebiet ansäßig waren- zum einen die Zeche Sälzer und zum anderen die Zeche Neuack. Die Geschichte der Zeche Sälzer begann laut urkundlichen Nachweisen bereits 1623, als erstmals ein Stollen Sälzer in Altendorf erwähnt wurde. Später, im Jahre 1775 wurde ein neuer Stollen mit Namen Neue Ak oder auch Neuack vorgetrieben. Der Name Sälzer wird von dem Bach abgeleitet, der hier durch dieses Gebiet floss- der Sälzer Bach.

Die Zeche Sälzer mit ihren zwei Schächten Hyssen (abgeteuft bis zur 11. Sohle - 808 m) und Schmits (abgeteuft bis zur 10 Sohle - 685 m) befand sich südlich der Altendorfer Str. (früher: Limbecker Chaussee) im Bereich der heutigen Finanzämter. Zu dieser Zeche gehörte noch ein Schacht Waldthausen (Wetterschacht), der sich etwa 450 Meter südwestlich der Zeche befand, heute am Rand des Berthold-Beitz-Boulevard in Höhe des Lebensmittel-Discounters Lidl. Die Zeche Sälzer Ak (Vorgänger der Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack) befand sich etwa dort, wo heute der Helenenfriedhof und der Krupppark zu finden sind. Die Schächte der Zeche Sälzer Ak sind heute verschwunden. Sie wurden von den stetig sich ausbreitenden Kruppwerken gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit Maschinenhallen und Werkstätten überbaut.
Geschichte

Die Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack war ein Steinkohlen-Bergwerk im Essener Stadtteil Altendorf und im Westviertel. Im Grubenfeld dieser Zeche ist bereits im 17. Jahrhundert Bergbau betrieben worden. 1623 wurde ein Stollen Sälzer in Altendorf erwähnt, der in diesem Lehensfeld die lukrativste Zeche darstellte. 1735 wurde ein neuer Stollen mit Namen Neuaak oder auch Neuack (Aak = Akeldruft) vorgetrieben. 1766 wurde der Grubenfeldbesitz Sälzer in Form einer bergrechtlichen Gewerkschaft zusammengefasst. 1806 erfolgte die Konsolidation von Sälzer und Neuaak zur Gewerkschaft Vereinigte Sälzer & Neuack. Der Zeche stand als Grubenvorstand und Lehnsherr Carl Isaac Arnold Huyssen vor, der später Ratsherr der Stadt Essen wurde.

Er ließ ab 1807 mehrere seigere (=senkrechte) Schächte abteufen, um die Kohlenvorräte in größeren Abbautiefen gewinnen zu können. Die Zeche war somit die erste Essener Zeche, die im Tiefbau arbeitete. Als technischer Direktor fungierte Franz Dinnendahl. Er führte auf der Zeche Ver. Sälzer & Neuack diverse technische Neuheiten ein. Die erste Förderdampfmaschine im Ruhrbergbau, das erste eiserne Förderseil, wie auch die ersten eisernen Grubenschienen wurden auf den Schächten Arnold, Josina und später Waldthausen eingesetzt. 1816 wurde mit einer Koksbrennerei die erste technische Kokerei des Ruhrgebietes in Betrieb genommen.

1843 wurde an der Altendorfer Straße in der Nähe der wachsenden Krupp-Gussstahlfabrik ein Maschinenschacht abgeteuft. Er ging 1846 unter dem Namen Huyssen in Betrieb. Ab 1843 wurde im nördlich in Bergeborbeck anschließenden Feld Amalie die Anschlusszeche Amalie errichtet. Wegen günstiger Lagerstättenverhältnisse wurde dieser Schacht als eigenständige Zeche in Form einer selbstständigen Gewerkschaft fortgeführt. Die Kokerei wurde 1851 auf Bienenkorböfen und 1867 auf Maschinenöfen umgerüstet und erweitert. 1863 bis 1866 wurde neben Schacht Huyssen der Schacht Schmits niedergebracht. Nach dessen Fertigstellung wurden die ältesten Tiefbauschächte endgültig stillgelegt.

Lage großer Teile der Gussstahlfabrik westlich des Essener Stadtkerns (um 1920) - eingebunden über Wikimedia Commons

Die Tagesanlagen Huyssen/Schmits wurden erneuert; es wurden über beiden Schächten Malakow-Türme errichtet. Ab 1870 bestand ein Kooperationsvertrag mit der Friedrich Krupp AG zur Versorgung der Gussstahlwerke mit Kohle und Koks. 1889 erwarb die Friedrich Krupp AG die Kuxenmehrheit an der Gewerkschaft Ver. Sälzer & Neuack. 1901 wurde die Gesellschaft komplett aufgekauft. Schacht Huyssen erhielt ein neuartiges Fördergerüst der Bauart Klönne. Die Zeche förderte 1925 650.000 Tonnen Kohle bei einer Kokserzeugung von 420.000 Tonnen pro Jahr. Im Jahr 1927 wurde der Zechenbesitz in die Friedrich Krupp AG Bergwerke Essen überführt. Unter der Regie dieses Unternehmens erfolgte 1934 die Auflösung der benachbarten Zeche Vereinigte Helene und Amalie. [1]
...heutige Situation...

Während die Zeche Helene als eigenständige Förderanlage fortgeführt wurde, schlossen sich die Zechen Amalie und Vereinigte Sälzer & Neuack zu der Zeche Sälzer-Amalie zusammen. Unter diesem Namen wurden die Schächte fortan betrieben. Der Standort Zeche Sälzer-Neuack befindet sich zwischen der ehemaligen Hauptverwaltung der Fa. Krupp und dem heutigen Finanzamt Essen. Die Schächte Hyssen und Schmits befanden sich südlich des Finanzamts, ein Spülschacht ist auf dem Parkgelände des Amtes zu sehen. Der Schacht Hyssen ist an der Protegohaube auf dem Dach einer Fabrikhalle zu erkennen, Schacht Schmits befindet sich im mittlerweile mit Pflanzen und Unkraut zugewucherten ehem. Zechengelände.
Arbeiterkolonie Kronenberg

Die Arbeiterkolonie Kronenberg (auch: Colonie Cronenberg) war eine Wohnkolonie westlich des damaligen Stadtbezirks Essen auf Altendorfer Gebiet, die durch die Firma Krupp (seit 1903 Friedrich Krupp AG) nach der Deutschen Reichsgründung zum größten Teil in den Jahren 1872 bis 1874 für ihre Arbeiter errichtet worden war. Gegen Ende der 1930er Jahre wurde die Siedlung nach und nach zur Erweiterung der Gussstahlfabrik niedergelegt. Grund war, dass die damals als Waffenschmiede des Deutschen Reiches bezeichnete Fabrik....
Weitere Informationen zur ehemaligen Arbeiterkolonie Kronenberg in Essen-Altendorf finden Sie hier....!
Zeche Sälzer-Amalie

An der Helenenstraße im Stadtteil Essen-Altendorf liegen die Überreste einer der größten Zechen der Stadt Essen. Die heute noch vorhandenen Tagesanlagen der Zeche Sälzer-Amalie stammen aus den 1930er Jahren. Nach Stilllegung der Schachtanlage im Jahr 1968 wurden die Aufbereitungsanlagen abgerissen, während die übrigen Bauten weitgehend erhalten blieben. Auch zwei Fördergerüste stehen noch, eines davon ein zweigeschossiges Deutsches Strebengerüst....
Weitere Informationen zur ehemaligen Zeche Sälzer-Amalie in Essen-Altendorf finden Sie hier....!
Hauptquartier ThyssenKrupp

Das neue Hauptquartier in Essen von ThyssenKrupp liegt im Zentrum des Krupp-Gürtels. Schon kurz nach der Fertigstellung hat der ThyssenKrupp Konzern einen Großteil der Verwaltungsgebäude bezogen. Die Bürofläche mit mehr als 100.000 Quadratmetern ist schon beeindruckend. Der jetzige Verwaltungsstandort in Düsseldorf wird aufgegeben und nach Essen verlegt. Gleichzeitig haben etwa 2.500 Mitarbeiter und der Vorstand ihre Arbeitsplätze gewechselt. Der Vorstand wird im sogenannten Acre (Bild nebenstehend), einem Tor ähnlichen, 60 Meter hohen Gebäude mit 14 Etagen residieren....
Weitere Informationen zum Hauptquartier des ThyssenKrupp Konzerns im Essener Westviertel finden Sie hier....!
Zechen im Ruhrgebiet und am Niederrhein
- Zeche Bonifacius in Essen-Kray
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- Zeche Helene in Essen-Altenessen
- Zeche Anna in Essen-Altenessen
- Zeche Emil in Essen-Altenessen
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- Zeche Heinrich in Essen-Altenessen
- Zeche Fritz in Essen-Altenessen
- Zeche Wohlverwahrt in Essen-Horst
- Zeche Johann Deimelsberg in Essen-Steele
- Zeche Sälzer-Amalie in Essen-Altendorf
- Zeche Hagenbeck in Essen-Altendorf
- Zeche Neuschölerpad in Essen-Altendorf
- Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack in Essen-Altendorf
- Zeche Pauline in Essen-Werden
- Zeche Hermann in Essen-Fischlaken
- Zeche Pörtingsiepen in Essen-Fischlaken
- Zeche Richradt in Essen-Fischlaken
- Zeche Rudolph in Essen-Kettwig-Oefte
- Zeche Carl Funke in Essen-Heisingen
- Zeche Hundsnocken in Essen-Heisingen
- Zeche Prinz Friedrich in Essen-Kupferdreh
- Zeche Victoria in Essen-Byfang
- Zeche Gottfried Wilhelm in Essen-Rellinghausen
- Zeche Schnabel ins Osten in Essen-Rellinghausen
- Zeche Königin Elisabeth in Essen-Frillendorf
- Zeche Friedrich Ernestine in Essen-Stoppenberg
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- Zeche Langenbrahm in Essen-Rüttenscheid
- Zeche Victoria Mathias in Essen-Segeroth (Nordviertel)
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- Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen-Rotthausen
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- Zeche Rheinelbe in Gelsenkirchen-Ückendorf
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- Zeche Holland in Gelsenkirchen-Ückendorf und Bochum-Wattenscheid
- Zeche Nordstern in Gelsenkirchen-Horst
- Zeche Westerholt in Gelsenkirchen-Hassel
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 1/6 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Neumühl in Duisburg-Neumühl
- Hüttenwerk Meiderich in Duisburg-Meiderich
- Kokerei Friedrich Thyssen 4/8 in Duisburg-Hamborn
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- Zeche Rheinpreußen in Moers
- Schachtanlage Pattberg in Moers
- Zeche Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort
- Bergwerk Niederberg in Neukirchen-Vluyn
- Bergwerk Lohberg in Dinslaken
- Zeche Erin in Castrop-Rauxel
- Zeche Franz Haniel in Bottrop
- Zeche Prosper Haniel in Bottrop
- Zeche Arenberg-Fortsetzung in Bottrop
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- Zeche Graf Moltke in Gladbeck-Brauck
- Zeche Ewald in Herten
Quellennachweis:

1.: Die Informationen zur Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack in Essen-Altendorf basieren auf dem Artikel Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack (Stand vom 14.09.2015) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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