Deiler Mühle
Überblick
Die Deiler Mühle befindet sich im Essener Stadtteil Kupferdreh in der Nierenhoferstraße 24- etwa 200 Meter nordöstlich vom sogenannten Deilbachhammer. Die heute unter Denkmalschutz stehende Mühle wurde bereits im Jahr 1522 urkundlich erwähnt. Die Mühlen-Gebäude stammen aus dem 18./19. Jahrhundert. Das Bauwerk ist noch in Betrieb, allerdings wird die Mühle nicht mehr von Wasserkraft angetrieben sondern von einem Elektromotor zum Futtersschroten für eine Futtermittelhandlung. Der Mühlentyp ist unterschlächtig. Wassermühlen unterteilt man entsprechend dem Antrieb in unterschlächtige und oberschlächtige Mühlen. Bei unterschlächtigen Mühlen drückte das Wasser auf die am Mühlrad befestigten Schaufelbretter und setzte so das Mühlrad in eine fortwährende Drehbewegung, wodurch die Mühle angetrieben wurde.
Deiler Mühle
Die Deiler Mühle ist die älteste erhaltene Wassermühle auf Essener Stadtgebiet und zugleich die einzige, die noch über ihr vollständiges historisches Maschineninventar verfügt. Vermutlich entstand sie zusammen mit dem umittelbar benachbarten Deilmannschen Bauernhof, der bereits im 14. Jahrhundert erwähnt wurde. Urkundlich belegt ist die Deiler Mühle jedoch erst für das Jahr 1522. Das Wasser des Deilbaches lieferte einst die Energie um zunächst Mühlen und im weiteren auch Hammerwerke anzutreiben. Die Deiler Mühle kann allgemein nur von außen besichtigt werden.
Geschichte
Das heute vorhandene Mühlengebäude aus Bruchstein stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Mühleninventar dokumentiert in seltener Geschlossenheit und Originalität die Wassermühlentechnik zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Gebäudeinneren befinden sich neben der Wohnung des Müllers das Mahlwerk mit drei Mahlgängen und eine Reihe von Nebenmaschinen: Trieur (Reinigungsmaschine), Spitz- und Schälmaschine, Sichter (Siebmaschine) und Haferwalze. Alle Arbeitsgänge auf dem Weg vom Korn zum Mehl - Vorreinigung, Hauptreinigung, Verarbeitung - konnten mit diesen Maschinen verrichtet werden.
Ein Sackaufzug und zwei weitere Aufzüge transportierten das Mahlgut über mehrere Stockwerke von einer Maschine zur nächsten. Selbst zwei Steinkräne zum Anheben der Mahlsteine und die sogenannten „Lichtwerke“, mit denen die Arbeitsabstände zwischen den Mahlsteinen eingestellt werden können, sind funktionsfähig überliefert. Der älteste Mahlstein stammt aus dem Jahr 1662. Alle maschinellen Einrichtungen der Deiler Mühle, die sich über die vier Geschosse des Gebäudes verteilen, wurden mittels Wasserkraft durch ein „Poncellet-Rad“, einer Weiterentwicklung des unterschlächtigen Wasserrades, angetrieben.
Die Kraftübertragung erfolgte überein kompliziertes System von Wellen und Winkelantrieben, Riemenscheiben und ledernen Transmissionsriemen. Die zum Betrieb der Mühle notwendige „Wasserkunst“ (Stauvorrichtung im Deilbach, Obergraben, Untergraben, Schütze) ist heute nur noch in Relikten vorhanden, die ehemaligen Stauteiche sind vollständig verlandet. Eigentlich gehört diese Sehenswürdigkeit zusammen mit dem Deiler Bauernhof bereits zum Essener Ortsteil Byfang. Im Zusammenhang mit den anderen industriellen Hinterlassenschaften am Deilbach werden Mühle und Bauernhof jedoch meistens in einem Konsens mit Kupferdreh gesehen.
Textquelle: Route der Industriekultur - Infoschild vor Ort!
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Deilmannhof
Der Deilmannhof befindet sich im Essener Stadtteil Byfang, etwa 400 Meter nördlich der Deiler Mühle, die ursprünglich zum Besitz dieses Hofes zählte. Die heutige Anlage geht auf das Jahr 1840 zurück, als der Hof mit seinen Gebäuden errichtet wurde. Man nimmt an, dass die Vorgängerbauten etwas weiter von der heutigen Stelle gebaut wurden. Heute präsentiert sich das Objekt als dreiflügelige Hofanlage als Einzelsiedlung. Zum Hof gehörten neben der Landwirtschaft verschiedene weitere Wirtschaftsbereiche.
„Dazu gehörte die Beschäftigung im Stollenbergbau, der Betrieb der Deiler Mühle sowie von Steinbrüchen, einer Brauerei und einer Bäckerei. Eine Zugehörigkeit des Eisenhammers zum Hof ist wahrscheinlich, aber nicht belegt.“ [2]
Kupferhammer in Kupferdreh
Der Kupferhammer in Essen-Kupferdreh war ein Hammerwerk zur Verarbeitung von Kupfer im Deilbachtal. Heute ist er ein Teil der Museumslandschaft Deilbachtal, die vom Ruhr Museum betreut wird. Außerdem wird die Werkstatt von einem Gewerbebetrieb genutzt. Zusammen mit den anderen Objekten der Kultur- und Museumslandschaft wie dem Deilbachhammer (ein Eisenhammer), dem Deilmannschen Bauernhof....
Weitere Informationen zum Kupferhammer in Kupferdreh finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte des Essener Stadtteils Kupferdreh basieren auf dem Artikel Kupferdreh (Stand vom 11.03.2020) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: „Deilmannhof in Byfang”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-KHB-20080807-0037 (Abgerufen: 1. Juli 2020)