Zeche Pörtingsiepen
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Überblick
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Seit etwa 1578 gab es hier links der Ruhr Steinkohleabbau und das Jahr 1779 gilt als Datum der Inbetriebnahme von der Zeche Pörtingsiepen. Sie förderte Mitte des 20. Jahrhunderts über 600 000 Tonnen Kohle jährlich und wurde im Jahr 1973 stillgelegt. Die Zeche Pörtingsiepen ist ein ehemaliges Steinkohlen-Bergwerk im Hespertal. Es lag südlich der Ruhr und des heutigen Baldeneysees im Essener Ortsteil Fischlaken. Der Name der Zeche geht auf den Begriff „Siepen“ für ein kleines Tal und den um 832 erstmals urkundlich erwähnten Hof Poerting zurück.
Zeche Pörtingsiepen
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Nachdem bereits seit dem 16. Jahrhundert im Grubenfeldbereich Stollen- und Pingenbau betrieben wurde, erfolgte 1777 die Verleihung einer Berechtsame (...als Berechtsame bezeichnet man im Bergbau das Nutzungsrecht an bestimmten Grubenfeldern), die ab 1779 den Namen Kohlenbank im Pörtingsiepen genannt wurde. Ein Stollenmundloch aus dieser Zeit ist heute noch zu erkennen. Um 1800 förderten neun Mitarbeiter (1 Schichtmeister, 8 Bergleute) etwa 2.000 Tonnen Kohle. Ab 1813 wurde als neuer Förderstollen der Gerhardstollen aufgefahren. Ab 1817 wurden einige kleine Göpelschächte von der Tagesoberfläche bis zur Stollensohle niedergebracht.
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1835 bis 1836 wurde ein Blindschacht im Gerhardstollen niedergebracht, der die tiefer gelegenen Kohlenvorräte erschließen sollte. Nach zusätzlichem Erwerb von Grubenfeldbesitz wurde die Zeche 1859 als Bergrechtliche Gewerkschaft unter dem Namen Vereinigte Pörtingsiepen konsolidiert. 1861 wurde der Blindschacht im Gerhardstollen nach über Tage hochgebrochen. Es entstand der Schacht I der Zeche Vereinigte Pörtingsiepen. Der Schacht I der Zeche ist auch heute noch im Gelände auszumachen.
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Schacht I und II
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Dieser Schacht lag in der Nähe der Ruhr. 1872 bis 1875 wurde an der Kreuzung Pörtingsiepen / Maasstraße der Schacht 2 abgeteuft. Dieser wurde modern ausgebaut und erhielt einen Malakowturm als Förderanlage. Ab 1880 wurde die Förderung ausschließlich über den Schacht 2 zutage gebracht, da der an der Ruhr gelegene Schacht 1 wegen abnehmender Ruhrschiffahrt außer Betrieb genommen werden musste. Das Grubenfeld wurde durch Erwerb stillliegender Anlagen wie der Zeche Ver. Stöckgesbank & Dodelle weiter nach Süden ausgedehnt.
Schacht III
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1888 wurde auf Pörtingsiepen eine Brikettfabrik in Betrieb genommen. Nach dem Ersten Weltkrieg und der überstandenen Krise durch Inflation und Ruhrbesetzung wurde ein umfangreicher Ausbau der Zeche Vereingte Pörtingsiepen beschlossen. Das Feld Stöckgesbank wurde erschlossen. 1927 wurde über Schacht II ein neues Fördergerüst errichtet. Der Schacht wurde standsicher ausgemauert. 1931 musste die Brikettfabrik aufgrund der Weltwirtschaftskrise stillgelegt werden. 1937 bis 1938 wurde im Südfeld an der Ludscheidtstraße der Schacht 3 abgeteuft. Der Schacht 3 lag etwa 1.5 Kilometer südlich der Hauptschachtanlage von Pörtingsiepen unweit der Hammer Str. im sogenannten Südfeld der Zeche.
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Dieser Schacht fungierte als Seilfahrt-, Wetter- und Bergeschacht. Die jährliche Förderung an Anthrazitkohle stieg auf 400.000 Tonnen bei 1.100 Mitarbeitern. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Schächte der Zeche erneut tiefer geteuft. Weiterhin wurden die Vorbereitung zur Zusammenfassung der Kohlenförderung im Bereich des Ruhrtales getroffen. 1955 ging die Zeche Vereinigte Pörtingsiepen mit der gesamten Essener Steinkohlenbergwerke AG in den Besitz der Mannesmann AG über.
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Verbundbergwerk
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Im Jahre 1962 wurde die Förderung komplett auf die neue sechste Sohle (- 700 m NN) verlegt. Parallel dazu liefen die bergmännischen Arbeiten zur Schaffung eines Verbundbergwerkes mit der Zeche Carl Funke in Essen-Heisingen. Hierzu mussten neben der Schaffung der notwendigen Strecken und Blindschächte unter Tage mehr als 18 Kilometer Gleise auf die gemeinsame Spurweite von 600 mm umgestellt werden. 1963 wurden 518.199 Tonnen Anthrazit von 1.261 Mitarbeitern gefördert. Am 1. Oktober 1967 erfolgte mit der Zeche Carl Funke der Verbund zum Verbundbergwerk Pörtingsiepen/Carl Funke. Der Abbau erfolgte weitestgehend schachtnah in der Bochumer Mulde.
Stilllegung
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Die Förderung auf Pörtingsiepen II wurde am 30. Dezember 1972 eingestellt, die restliche Förderung wurde auf der Zeche Carl Funke gehoben und aufbereitet. Am 30. April 1973 wurde das Verbundbergwerk Pörtingsiepen/Carl Funke komplett stillgelegt. Die Tagesanlagen blieben noch bis zum Anfang der 1980er Jahre verwaist stehen. Ab 1981 erfolgte der Abbruch. Am 24. Juni 1982 wurde der 1958 errichtete und nur 14 Jahre in Betrieb gewesene Förderturm über Schacht II gesprengt und die Reste nach und nach abgetragen.
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Am 16. März 1982 erwarb der Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR) das Zechengelände im Rahmen des Ruhrprogrammes zur Renaturierung als Erholungslandschaft. Am 24. Juni 1982 wird der erst 1958 errichtete Förderturm der Zeche Pörtingsiepen gesprengt. Am 7. Dezember 1982 wird die Ablenkseilscheibe der Turmförderung der Zeche als Denkmal in der Nähe von Schacht II aufgestellt. In den Jahren 1982/85 erfolgen großflächige Rekultivierungs- und Ausbauarbeiten auf dem ehemaligen Zechengelände und am 22. September 1985 erfolgt die Übergabe des Geländes an die Bevölkerung.
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Pörtingsiepen heute
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Das Gelände der Zeche Pörtingsiepen ist heute komplett begrünt und Teil eines Rundwanderweges. Lediglich die Ablenkscheibe der Turmförderung erinnert noch an die Bergbauvergangenheit. Am 18. August 2008 wurde die ehemalige Dampflok Pörtingsiepen VI, die fast 30 Jahre auf einem kurzen Stück Gleis im Eingangsbereich der RBH in Gladbeck gestanden hat, von diesem mit zwei Autokranen abgehoben und auf einen Sattelschlepper gesetzt. Die Lok wird im Laufe der Jahre 2008/2009 wahrscheinlich wieder betriebsfähig aufgearbeitet, um auf der Hespertalbahn im Betrieb eingesetzt zu werden. [1]
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Weitere Informationen zur Hespertalbahn finden Sie hier....!
Weitere Informationen zu den Zechen im Ruhrkohlenrevier finden Sie hier....!
Eine kleine Bildergalerie zur Zeche Pörtingsiepen gibt es auch.
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Quellenangabe:
![Essen-Fischlaken - Zeche Pörtingsiepen](../../../images/zechepoertingsiepen19_640.jpg)
1.: Die Informationen zur ehemaligen Zeche Pörtingsiepen in Essen-Fischlaken basieren auf dem Artikel Zeche Pörtingsiepen (Stand vom 27.09.2008) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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