Essen-Heisingen
Übersicht
Heisingen ist ein Ortsteil der Stadt Essen und liegt südlich des Stadtgebiets. Heisingen liegt nördlich in einer Schleife der Ruhr, die im Verlauf dieser Schleife in den Baldeneysee mündet. Auf der anderen Seite der Ruhr liegen die Ortsteile Überruhr-Holthausen, Kupferdreh, Byfang und Fischlaken. Im Norden grenzt Heisingen an den Schellenberger Wald, einem Naturschutzgebiet. Hier liegt auch das Jagdhaus Schellenberg, einst eine Unterkunft für Waldarbeiter, danach das bekannte Essener Ausflugscafé "Schöne Aussicht" und nach einem Umbau in den Jahren 2000/01 das Café und Restaurant Jagdhaus Schellenberg.
Geschichte
Es wird angenommen, dass die Besiedlung des Heisinger Bodens von zwei Stämmen ausgegangen ist: zum einen von den fränkischen Ripuariern und zum anderen von den sächsischen Brukterern, die sich im 7. oder 8. Jahrhundert hier niederließen. Die Alteburg in Essen-Werden und das Grab eines fränkischen Kriegers in Heisingen zeigen, dass es zu dieser Zeit viele Kämpfe gab, die eine dauerhafte Ansiedlung in Heisingen kaum möglich machten.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Heisingen im Jahre 796 in einer Schenkungsurkunde: Heinrich von der Ruhr schenkt dem Priester Liudger - Gründer der Abtei Werden - seine Rodung zu Heisingen. Liudger brauchte Land für seine Klostergründung und die Sicherstellung der Abtei und ihrer Bewohner. Im Jahre 875 wurde bei der Weihe der Werdener Basilika die Zugehörigkeit Heisingens zur Abtei Werden erwähnt.
Höfe in Heisingen
Im Jahre 1370 wurden im Heberegister der Abtei Werden 23 Höfe genannt, die alle zu den beiden Haupthöfen Barkhof und Viehhausen der Abtei Werden, und damit zum Kirchengut gehörten. Deshalb fielen die Höfe 1803 zur Zeit der Säkularisation an den preußischen Fiskus, der sie zur Pacht und später zum Verkauf gab. Sieben der 23 Höfe wurden 1930 noch landwirtschaftlich genutzt. In den 1950er Jahren wurden immer mehr Flächen als Bauland von ihren Besitzern verkauft oder selbst bebaut, so dass 1955 die letzten beiden Bauern im Oberdorf die Landwirtschaft einstellten. Im nordöstlichsten Teil des Unterdorfes lag der seit ungefähr 1400 bekannte Hickingshof, dem sich etwas südlich der Stenneshof, auch Steinhus, anschloss.
Hof Kofeld
1524 wurde Lutter Staël von Holstein vom Hof Kofeld (Coefeld), dem heutigen Haus Heisingen, mit dem Stenneshof belehnt. Aus dem eigenen Steinbruch des Stenneshofes stammen auch Ruhrsandsteine der ab 1879 erbauten, neugotischen Kirche St. Georg. Der Hof Kofeld, das heutige Haus Heisingen, wurde im 11. und 12. Jahrhundert burgähnlich zur Absicherung des fränkischen Dorfteiles befestigt, als zeitweise die Grenze des Fränkischen Reiches und Altsachsens durch Heisingen verlief. Der bereits 1250 genannte Stemmerhof, der zwischen Rohmanns- und Stenneshof lag, musste die steinerne Reuse in der Ruhr instand halten, denn er hatte den Propst von Werden mit Fischen für seine Tafel zu versorgen. Der Weg von Heisingen zur Ruhr und weiter nach Werden verlief mitten durch den 1400 erwähnten Geilenkotten, den südlichsten aller Höfe.
...altes Heisinger Rathaus
Erbaut wurde das alte Rathaus in Heisingen in den Jahren 1910 - 1911 nach Plänen des Bredeneyer Architekten Wilhelm Rumke für die von 1910 - 1929 selbständige Bürgermeisterei Heisingen. Ursprünglich gehörte die Gemeinde Heisingen zur Bürgermeisterei Kettwig-Land. Von 1876 bis zur Verselbständigung 1910 war sie mit der Bürgermeisterei Rellinghausen vereinigt. Am 1. August 1929 wurde die Bürgermeisterei Heisingen in die Stadt Essen eingemeindet.
Pfarrkirche St. Georg
Die Geschichte der Pfarrkirche bzw. der Pfarrgemeinde in diesem Gebiet ist eng verbunden mit der Gründung und Entwicklung der Abtei Werden. Das Kloster wurde um 800 von dem friesischen Missionar Liudger gegründet. Schon im 9. Jahrhundert erwarb die Abtei Grundbesitz in Heisingen, was durch mehrere Urkunden aus den Jahren 834 bzw. 875 im Zusammenhang mit der Weihe der Werdener Basilika dokumentiert wird. Andere Quellen berichten über die Zugehörigkeit zum Pfarrsprengel des Werdener Klosters. Die Pfarrkirche für die damaligen Ortsansässigen blieb somit fast während des ganzen Mittelalters die Werdener Abteikirche bzw. die Kirche St. Lucius. Erst im Jahre 1493 erhielt Heisingen eine Kapelle, die dem heiligen Georg geweiht wurde.
Die Pfarrzugehörigkeit zu Werden endete im Jahr 1813. Wahrscheinlich hatte sich eine eigenständige Pfarrei gebildet, denn bereits in den Jahren von 1879 - 1881 wurde die Pfarrkirche St. Georg im neugotischen Stil errichtet. Die Ausstattung dieser Kirche schuf der westfälische Künstler Heinrich Gerhard Bücker. Heute gehört die Gemeinde zusammen mit vier weiteren ehemals selbstständigen Kirchengemeinden zur Pfarrrei St. Josef Essen Ruhrhalbinsel. Direkt neben der Kirche befindet sich das Gemeindezentrum der Pfarrgemeinde St. Georg, eine der zwei Kindertagesstätten und das TZ, ein Jugendtreff. Auch das katholische Altenwohnheim St. Georg gehört zur Gemeinde sowie eine weitere Kita "An der Lelei".
Zechen in Heisingen
Das Fördergerüst am Ufer des Baldeneysee und das Pförtnerhaus aus dem Jahr 1920 der ehemaligen Zeche Carl Funke gehören u.a. zu den letzten Zeugen des Bergbaus in Heisingen. Im Bereich des Stauseebogens im Osten von Heisingen gibt es zwei Stollenmundlöcher zu sehen, die zu drei Zechen gehörten, die alle nicht mehr existieren. Es handelt sich um die Zechen Voßhege, Flor und Flörchen und Wasserschnepfe....
Weitere Informationen zu den Zechen im Essener Stadtteil Heisingen finden Sie hier....!
Haus Heisingen
Heisingen war vor seiner Eingemeindung eine alte Bauernschaft, an die heute noch zahlreiche alte Höfe erinnern. Heute ist Heisingen ein als Wohnsiedlungsgebiet vor allem für Einzelhäuser bevorzugter Ortsteil der Stadt Essen. Haus Heisingen, auf steiler Höhe über dem Ruhrtal gelegen, war wie die festen Häuser des Tales selbst - Schloss Baldeney und....
Weitere Informationen zum Haus Heisingen in Essen finden Sie hier....!
Zeche Carl Funke
Die Zeche Carl Funke ist ein ehemaliges Steinkohlen-Bergwerk in Essen. Es befand sich im Stadtteil Heisingen am Nordufer des Baldeneysees. Wie bei den anderen Zechen im Ruhrtal, so gehen auch die Anfänge der Zeche Carl Funke auf ältere Stollenbetriebe zurück. So wurde 1773 durch das damalige Bergregal die "Kohlenkoncession" der Zeche Hundsnocken verliehen. Diese Stollenzeche, welche ihre Berechtsame in Heisingen auf dem späteren Zechengelände nördlich des heutigen Baldeneysees hatte....
Weitere Informationen zur ehemaligen Zeche Carl Funke in Essen-Heisingen finden Sie hier....!
Heisinger Ruhrauen
Die Heisinger Ruhrauen bilden seit 2004 ein etwa 150 Hektar großes Naturschutzgebiet. Hier gibt es eine intakte Auenlandschaft mit regelmäßiger Überflutung ebenso wie eine Vielzahl von Feuchtbiotopen, die durch Bergsenkungen entstanden sind. In dem gesamten Naturschutzgebiet leben etwa 60 Brut- und bis zu 50 Gastvogelarten, sowie seltene Libellen- und Amphibienarten. Zur Erhaltung der Artenvielfalt werden Teiche entschlammt und ausgebaut, Wiesen gemäht und Ufergehölze gepflanzt.
Rote Mühle
Mitten in den Heisinger Ruhrauen liegt die alte Wassermühle und die ehemalige Schleuse Rote Mühle, die für viele Essener ein bekanntes Ausflugsziel darstellt. Die Rote Mühle, auch Rohmannsmühle genannt, befindet sich auf der linken Seite der Ruhr etwa 1,5 Kilometer nordöstlich von Essen-Heisingen. Der Inhaber von Schloss Schellenberg - Freiherr Bernhard von Vittinghoff gen. Schell - ließ die Mühle 1685 als Schleifmühle zur Herstellung von Gewehrläufen errichten. Später wandelte man sie in eine Kornmühle um. Der erste Pächter war der Müller Johannes Rohmann, daher auch der Name Rohmannsmühle. Gegenüber der Mühle, auf der rechten Ruhrseite, wurde 1752 ein steinernes Rasthaus gebaut, da damals der Schiffsverkehr in der Nacht verboten war und die Schiffer somit hier übernachten konnten.
Schleusenkammer
1774 ließ Freiherr von Schell hier eine Schleuse für die Kohleschifffahrt erbauen. Die Schleusenkammer ist heute noch erhalten. Wegen der Aufstauung des Baldeneysees waren aber die Schleusentore nicht mehr erforderlich und wurden 1964 entfernt. Fährhaus und Schleuse wurden am 23. September 1992 in die Denkmalliste der Stadt Essen aufgenommen. Heute heißt nur noch der Biergarten am Schleusenwärterhäuschen auf der Flussseite "Fährhaus Rote Mühle". Direkt an der Anlage vorbei führt der Radfernweg Kaiser-Route von Aachen nach Paderborn. Für die Umgebung ist eine Renaturierung zur Auenlandschaft geplant.
Adresse:
Fährhaus Rote Mühle
Rotemühle 1,
45259 Essen
Telefon: 0201-467613
Internet: www.faehrhaus-rote-muehle.de
Informationen:
Das Bergbau- und Heimatmuseum im Paulushof der evangelischen Kirchengemeinde in Essen-Heisingen ist kurz nach dem Bau des Altenzentrums Paulushof im Jahr 1984 entstanden. Sein Initiator war der damalige Pfarrer Werner Hamacher. Das Museum sollte eine Erinnerung sein an die Zeche Carl Funke (1973 stillgelegt) und die Menschen, die dort gearbeitet haben. Es gliedert sich auf in ein Bergbaumuseum und ein Heimatmuseum.
Informationen zum Bergbau- und Heimatmuseum in Essen-Heisingen finden Sie hier....!
Weitere Informationen zum Ortsteil Heisingen finden Sie auf dieser schönen Website: www.heisingen.de. Hierunter gibt es eine kleine Bildergalerie zum Essener Ortsteil Heisingen.
Quellenangabe:
Die Informationen zur Geschichte des Stadtteils Heisingen, der Heisinger Ruhrauen und der Roten Mühle basieren auf dem Artikel Essen-Heisingen (Stand vom 15.11.2008) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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