Zechen in Rellinghausen
Übersicht
1876, bis zur Eingemeindung zur Stadt Essen im April 1910 bildete Rellinghausen eine eigenständige Bürgermeisterei. In dieser Zeit war Joseph Sartorius Bürgermeister der Gemeinde. Auf dem Gebiet von Rellinghausen gab es von 1749 (Steinkohlenzeche Herrenbank - später die Zeche Neuak) bis spät ins 20. Jahrhundert einige Zechen, von denen die bekannteste die Zeche Gottfried Wilhelm war. Die Förderschächte lagen einst tief im Schellenberger Wald. Gottfried Wilhelm war eine der ersten Kohlezechen, die von Beginn der Förderung an vollständig elektrifiziert war.
Zeche Gottfried Wilhelm
Vom damaligen Steinkohlenbergbau ist nahezu nichts mehr zu sehen. Im unteren Bereich der Frankenstraße - in Höhe des Baumarkt Hellweg - befindet sich ein wiederaufgerichtetes Personaltor, das als letztes bergbauliches Relikt dieser Epoche gilt. Die Zechengebäude zur Verarbeitung der Produkte befanden sich alle auf dieser Seite der Frankenstraße. Deshalb musste die geförderte Kohle der Zeche Gottfried Wilhelm mit einer Drahtseilbahn etwa eineinhalb Kilometer transportiert werden.....
Weitere Informationen zur Zeche Gottfried Wilhelm in Essen-Rellinghausen finden Sie hier.....!
Zeche Schnabel ins Osten
Eine weitere Zeche auf Rellinghauser Gebiet war die Zeche Schnabel ins Osten, die zwar schon seit 1767 unregelmäßig Kohle gewann, ihren ersten Schacht aber erst 1899 abteufte. Auch die Zeche Schnabel ins Osten war ein Steinkohlen-Bergwerk in Essen-Rellinghausen. Gegründet wurde die Gewerkschaft Schnabel ins Osten 1898. Sie vereinte einen Grubenfeldbesitz gleichen Namens, in dem seit dem späten 18. Jahrhundert Stollenbau betrieben worden war. Der Name stammte ursprünglich von einer in Steele abbauenden Gewerkschaft Schnabel, die das in Ost-West-Richtung ausgerichtete Grubenfeld in Rellinghausen erstmals mutete.
Die neugegründete bergrechtliche Gewerkschaft beabsichtigte nun, das Grubenfeld großtechnisch auszubeuten. 1899 bis 1902 wurde ein erster Tiefbauschacht an der St. Annenhöhe niedergebracht. Er wurde mit einem deutschen Strebengerüst ausgestattet. Die Tagesanlagen wurden umfangreich ausgebaut. Es entstand eine Aufbereitungsanlage für hohe Förderkapazitäten sowie Nebengebäude. Die Förderung erreichte bald die Höhe von 250.000 t Anthrazitkohle jährlich mit 850 Beschäftigten. Durch die große Vorabinvestition beim Ausbau der Tagesanlagen war die Gewerkschaft allerdings finanziell entscheidend geschwächt.
Zeche Langenbrahm Schacht II
Ab 1908 liefen Übernahmeverhandlungen mit der benachbarten Zeche Langenbrahm (...in Essen-Rüttenscheid ansäßig), die den Schacht als neuen Hauptförderschacht übernehmen wollte. 1910 wurde die Zeche Schnabel ins Osten von Langenbrahm übernommen. Das Grubenfeld wurde der Berechtsame Langenbrahm hinzugefügt. Der Schacht Schnabel ins Osten wurde fortan als Langenbrahm Schacht II geführt. Das Gelände Langenbrahm II an der St. Annenhöhe nördlich der Frankenstraße wurde durch das Gewerbegebiet Schnabelstraße überbaut. [1]
Bahnhof Rellinghausen
Das nebenstehende Foto zeigt das Areal des ALDI-Lebensmittelmarktes in Essen-Rellinghausen. Hier befand sich einst der Bahnhof "Rellinghausen". Heute verläuft auf der ehemaligen Bahntrasse der Bergisch-Märkischen-Eisenbahngesellschaft und der Rheinischen-Eisenbahngesellschaft ein vielfrequentierter Geh- und Radweg. In Richtung Westen führte die Bahntrasse über Rüttenscheid nach Mülheim-Heißen und in Richtung Osten über Steele nach Dahlhausen-Ruhr. Im Jahr 1877 wurde die Strecke von Essen über Rellinghausen nach Werden und weiter bis Düsseldorf eröffnet. Erst eine Querverbindung von Heißen über Rüttenscheid, Rellinghausen bis nach Steele machte es möglich, den zu erwartenden Güterumschlag der vielen ortsansäßigen Betriebe und Kleinzechen zu bedienen.
...mehrere Kleinzechen...
Beim Güterumschlag handelte es sich hier in erster Linie um Kohlen und Eisenerze, die in dieser Region gefördert bzw. verarbeitet wurden. Ganz in der Nähe lag auch die Eisengießerei und Maschinenfabrik R.W. Dinnendahl sowie die Kleinzechen "Vereinigte Schellenberg", "Schnabel ins Osten", "Schnabel ins Westen" und "Kunstwerk". Die Eröffnung - zunächst nur als Güterzugstrecke - konnte am 15. Juni 1878 vollzogen werden. Die Einrichtung der Personenhaltestelle "Rellinghausen-Nord" erfolgte im Jahr 1880. Jahre später wurde dann auch die Güterstation hier an dieser Stelle eröffnet. In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde fast ausschließlich der "Berufsverkehr" und der Kohlentransport der hier ansässigen Zechen "Langenbrahm" und "Gottfried-Wilhelm" abgewickelt.
Der Personenverkehr auf der Strecke Heißen-Rüttenscheid-Rellinghausen-Steele-Süd wurde im Zeitraum der Zechenschließungen von "Gottfried-Wilhelm" (ab 1958 Verlegung der kompletten Förderung zur Zeche "Carl Funke") und Langenbrahm (31.3.1966) am 30. Mai 1965 eingestellt. Bis Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts erfolgte noch eine Güterzugbedienung des hier befindlichen Betriebes für Metallrecycling. 1988 wurden dann die Gleise auf der Relation Rüttenscheid-Rellinghausen entfernt. In diesem Teil der ehemaligen Bahnstrecke sind noch Kilometersteine vorhanden, der noch existierende und mittlerweile zugewachsene Bahnsteig zum ehemaligen zweiten Gleis Richtung Rüttenscheid sowie der Sockel des Einfahrtsignals nach Rellinghausen in Höhe der Brücke über der Straße "Am Glockenberg".
Die Restaurierung des nebenstehenden Original-Prellbocks wurde dankenswerter Weise ermöglicht durch eine großzügige Spende der Firma ALDI GmbH & Co KG. Das Bahnhofsgebäude existierte bis in die späten 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts und wurde 2006 wegen Baufälligkeit abgerissen.
Gottfried-Wilhelm-Kolonie
Paralell zur Errichtung der Zeche Gottfried Wilhelm entstand 1909, zwischen Frankenstraße und Schellenberger Wald, die Gottfried-Wilhelm-Kolonie nach Plänen des Architekten Oskar Schwer. Die Siedlung aus insgesamt 13 Hausgruppen wurde im Gartenstadtcharakter mit kleinteiliger Bebauung in offener Bauweise errichtet. Die Kolonie war schon zur Zeit der Erbauung aufgrund ihrer besonderen Architektur von den Zeitgenossen viel beachtet worden....
Weitere Informationen zur Gottfried-Wilhelm-Kolonie im Essener Ortsteil Rellinghausen finden Sie hier....!
Wandertipp
Ein schöner Spaziergang zur Annenkapelle bietet sich an: Gehen Sie hinter der Kirche St. Lambertus durch die Unterführung der ehemaligen Bahnstrecke Mülheim - Steele-Süd und wenden sich nach rechts in die Baumallee des Annentals. Zuerst müssen Sie noch die Rellinghauser Straße überqueren- danach geht es direkt ins Annental. Die Kapelle erreichen Sie von hier aus in 10 Minuten. Danach gehen Sie geradeaus weiter bis zur nächsten Bahnunterführung und weiter auf den Bahndamm. Wenn Sie sich nach links zur Ruhr wenden, kommen Sie zur Gaststätte "Zornige Ameise", bleiben Sie aber rechts, dann führt der Weg über die ehemalige Bahnstrecke zurück zur Stiftskirche.
Zechen im Ruhrgebiet und am Niederrhein
- Zeche Bonifacius in Essen-Kray
- Zeche Katharina in Essen-Kray
- Zeche Centrum in Essen-Leithe
- Zeche Zollverein in Essen-Katernberg
- Zeche Carl in Essen-Altenessen
- Zeche Helene in Essen-Altenessen
- Zeche Anna in Essen-Altenessen
- Zeche Emil in Essen-Altenessen
- Zeche Emscher in Essen-Altenessen
- Zeche Heinrich in Essen-Altenessen
- Zeche Fritz in Essen-Altenessen
- Zeche Wohlverwahrt in Essen-Horst
- Zeche Johann Deimelsberg in Essen-Steele
- Zeche Sälzer-Amalie in Essen-Altendorf
- Zeche Hagenbeck in Essen-Altendorf
- Zeche Neuschölerpad in Essen-Altendorf
- Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack in Essen-Altendorf
- Zeche Pauline in Essen-Werden
- Zeche Hermann in Essen-Fischlaken
- Zeche Pörtingsiepen in Essen-Fischlaken
- Zeche Richradt in Essen-Fischlaken
- Zeche Rudolph in Essen-Kettwig-Oefte
- Zeche Carl Funke in Essen-Heisingen
- Zeche Hundsnocken in Essen-Heisingen
- Zeche Prinz Friedrich in Essen-Kupferdreh
- Zeche Victoria in Essen-Byfang
- Zeche Gottfried Wilhelm in Essen-Rellinghausen
- Zeche Schnabel ins Osten in Essen-Rellinghausen
- Zeche Königin Elisabeth in Essen-Frillendorf
- Zeche Friedrich Ernestine in Essen-Stoppenberg
- Zeche Ludwig in Essen-Bergerhausen
- Zeche Langenbrahm in Essen-Rüttenscheid
- Zeche Victoria Mathias in Essen-Segeroth (Nordviertel)
- Zeche Graf Beust im Essener Ostviertel
- Zeche Hercules im Essener Ostviertel
- Zeche Voßhege, Flor und Flörchen und Wasserschneppe in Essen-Heisingen
- Zeche Oberhausen in Oberhausen
- Zeche Osterfeld in Oberhausen
- Zeche Osterfeld Schacht 4 in Oberhausen
- Zeche Vondern in Oberhausen
- Zeche Roland in Oberhausen
- Zeche Alstaden in Oberhausen
- Zeche Concordia in Oberhausen
- Zeche Jacobi in Oberhausen
- Zeche Hugo Haniel in Oberhausen
- Nordschacht in Oberhausen
- Zeche Sterkrade in Oberhausen
- Zeche Hibernia in Gelsenkirchen-Stadtmitte
- Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen-Rotthausen
- Zeche Hugo in Gelsenkirchen-Buer
- Zeche Rheinelbe in Gelsenkirchen-Ückendorf
- Zeche Alma in Gelsenkirchen-Ückendorf
- Zeche Holland in Gelsenkirchen-Ückendorf und Bochum-Wattenscheid
- Zeche Nordstern in Gelsenkirchen-Horst
- Zeche Westerholt in Gelsenkirchen-Hassel
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 1/6 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Neumühl in Duisburg-Neumühl
- Hüttenwerk Meiderich in Duisburg-Meiderich
- Kokerei Friedrich Thyssen 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Walsum in Duisburg-Walsum
- Zeche Rheinpreußen in Moers
- Schachtanlage Pattberg in Moers
- Zeche Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort
- Bergwerk Niederberg in Neukirchen-Vluyn
- Bergwerk Lohberg in Dinslaken
- Zeche Erin in Castrop-Rauxel
- Zeche Franz Haniel in Bottrop
- Zeche Prosper Haniel in Bottrop
- Zeche Arenberg-Fortsetzung in Bottrop
- Zeche Zweckel in Gladbeck-Zweckel
- Zeche Graf Moltke in Gladbeck-Brauck
- Zeche Ewald in Herten
Quellenangabe:
1.: Der Textabschnitt Zeche Schnabel ins Osten basiert auf dem Artikel Zeche Schnabel ins Osten (Stand vom 16.11.2008) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz [27 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Weitere Informationen zum Ortsteil Rellinghausen finden Sie auf dieser schönen Website: www.buergerschaft-rellinghausen.de
Detaillierte Informationen zu den Zechen in Essen-Rellinghausen finden Sie hier....!