Zeche Zollverein
Überblick
Die Zeche Zollverein war von 1847 bis 1986 ein Steinkohlebergwerk in Essen. Sie ist heute ein Industriedenkmal. Gemeinsam mit der unmittelbar benachbarten Kokerei Zollverein gehört die Zeche seit 2001 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Zollverein ist ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur. Das Hauptgelände der Zeche Zollverein mit den Anlagen Schacht 12 und der Schachtanlage 1/2/8 liegt in den nordöstlichen Essener Stadtteilen Stoppenberg, Katernberg und Schonnebeck. Es befindet sich zwischen den Straßen Arendahls Wiese, Fritz-Schupp-Allee, Gelsenkirchener Straße und Haldenstraße. Der Haupteingang mit dem bekannten Blick von vorne auf den Doppelbock-Förderturm liegt an der Gelsenkirchener Straße. Benachbart zwischen Arendahls Wiese, Köln-Mindener Straße und Großwesterkamp liegt die Kokerei Zollverein.
Gesamtensemble
Die drei Anlagen werden heute in der Regel als Gesamtensemble des Weltkulturerbes wahrgenommen. Die Anlage Schacht 3/7/10 liegt in rund drei Kilometer Entfernung östlich davon an der Straße Am Handwerkerpark im Stadtteil Schonnebeck. Die Anlage Schacht 4/5/11 befindet sich etwa vier Kilometer nördlich vom Hauptgelände an der Katernberger Straße (Triple Z) im Stadtteil Katernberg. Die Schachtanlage 6/9 lag rund einen Kilometer südlich vom Hauptgelände zwischen Gelsenkirchener Straße und Hallostraße. Sämtliche Übertagebauten wurden jedoch 1979 abgerissen; heute ist dort ein Wald. Die Halden der Zeche Zollverein befinden sich in Essen-Stoppenberg und Katernberg, Essen-Altenessen und in Gelsenkirchen. [1]
Zeche Zollverein
Die industrielle Kulturlandschaft in Essen wird vorwiegend geprägt von der ehemaligen Zeche und Kokerei Zollverein in den Stadtteilen Stoppenberg, Katernberg und Schonnebeck. Fünfzehn Jahre nach der Stilllegung des größten Bergwerks des Ruhrgebietes nahm das Komitee des Weltkulturerbes der UNESCO im Jahr 2001 Zeche und Kokerei Zollverein in seine Liste auf. Schon im Jahr 1932 galt die Zeche bei ihrer Inbetriebnahme als schönste und größte der Welt. Sie erhielt viele Titel wie „Eifelturm des Reviers“ und „Kathedrale der Arbeit“. [1]
Zeche Zollverein - Schacht 12
Die vom Bauhaus beeinflussten Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer entwarfen die Pläne für die Errichtung der Zeche Zollverein Schacht XII und gaben mit der streng geometrisch gehaltenen Architektursprache maßgebliche Impulse für drei Jahrzehnte Industriebau. Der Schacht XII wurde dann zwischen 1928 und 1932 von den damals führenden Industriearchitekten Schupp und Martin Kremmer gebaut. Mit ihrer signifikanten Silhouette und der dem Bauhausstil verpflichteten....
Weitere Informationen zur Schachtanlage Zollverein Schacht XII im Essener Stadtteil Katernberg finden Sie hier.....!
Zeche Zollverein - Schachtanlage 1/2/8
Heute signalisieren Fördergerüst und Förderturm den Beginn der Zeche Zollverein. Unter diesen Bauten des Architekten Fritz Schupp befinden sich die ersten beiden Schächte. Gegründet wurde das Bergwerk durch den Ruhrorter Kaufmann und Industriepionier Franz Haniel. Am 1. März 1851 gingen die ersten Zollverein-Kohlen in den Versand. Die erhaltenen Gebäude wurden zu Beginn dieses Jahrhunderts gebaut oder entstanden 1957 (Fördergerüst Schacht 1) und 1964 (Förderturm Schacht 2)....
Weitere Informationen zur Schachtanlage Zollverein 1/2/8 im Essener Stadtteil Katernberg finden Sie hier.....!
Zeche Zollverein - Schachtanlage 3/7/10
Früher befand sich zwischen Zechentor und Schacht 10 auf der linken Seite das Fördergerüst von Schacht 3. Mit diesem Schacht begann 1882 die Förderung dieser Schachtanlage. Die Versorgung mit frischer Luft („Wetter“ genannt) benötigte bald einen weiteren Schacht, 1897 wurde daher Schacht 7 abgeteuft. 1911 begannen die Abteufarbeiten an einem neuen Förderschacht, der damals der zehnte im Grubenfeld Zollverein war. Seither steht das restaurierte Fördergerüst als Landmarke des Bergbaus auf ....
Weitere Informationen zur Schachtanlage Zollverein 3/7/10 im Essener Stadtteil Katernberg finden Sie hier.....!
Zeche Zollverein - Schachtanlage 4/5/11
Die Zeche Zollverein Schacht 4/5/11 ist eine Schachtanlage an der Katernberger Straße in Essen-Katernberg. Sie liegt etwa zwei Kilometer nördlich des heutigen Weltkulturerbes Zollverein (Schacht 12) und wurde als dritte von insgesamt fünf Schachtanlagen der Zeche Zollverein in Betrieb genommen. An der Schachtanlage 4/5/11 wurde zwischen 1893 und 1967 Fettkohle (Steinkohle) gewonnen. Eigentümer des Bergwerks waren u.a. die Familie Haniel, die Phönix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb....
Weitere Informationen zur Schachtanlage Zollverein 4/5/11 im Essener Stadtteil Katernberg finden Sie hier.....!
Zeche Zollverein - Schachtanlage 6/9
Die Schachtanlage Zollverein 6/9 entstand kurz vor der Jahrhundertwende. Zuerst wurde der Schacht 6 auf dem Gelände zwischen den Straßen Im Natt, Gelsenkirchener und Hallostraße errichtet. Mit diesem Schacht, der zwischen 1895 und 1897 abgeteuft wurde, sollte der südliche Teil des Grubenfeldes erschlossen werden. Zwischen 1903 - 1905 wurde Schacht 9 errichtet, allerdings zuerst ohne Fördereinrichtung. Etwa 30 Jahre arbeitete Zollverein 6/9 als selbständige Zeche mit eigener Aufbereitung, dann wurde zunächst die Förderung der hier abgebauten Kohle von Schacht 1/2 und seit 1932 von dem neuen Zentralschacht XII übernommen. Im Jahr 1967 wurde die Förderung auf den Schachtanlagen 6/9 eingestellt. 1979 ließ man die Übertagebauten - Fördergerüst, Waschkauen und Verwaltungsgebäude - abreißen. Heute erinnert nur noch die Zechenmauer im Bereich der Hallostraße und eines Verbrauchermarktes an diese Schachtanlage. [1]
Wasserhaltung
Bei der Grubenwasserhaltung handelt es sich um das Wassermanagement eines Bergwerks, also die Steuerung des Wasserhaushalts unter Tage. Grubenwasser ist zumeist Regenwasser, das entlang von Gesteinsschichten und Klüften in den Boden sickert. Die Wasserhaltung auf Zollverein sichert den aktiven Bergbau im mittleren Ruhrgebiet. Auf Zollverein werden zurzeit rund 540.000 Kubikmeter Wasser im Monat aus 1.000 Meter Tiefe an die Tagesoberfläche gepumpt. Insgesamt werden unter Tage 6 Pumpen vorgehalten, die jeweils eine Pumpleistung von 6 Kubikmeter in der Minute haben. Das Grubenwasser wird dann in die Emscher geleitet. Die Jahresleistung am Standort beträgt rund 6,5 Millionen Kubikmeter Grubenwasser.
Zechenverwaltung Zollverein
Das im Jahr 1906 im herrschaftlichen Stil errichtete Gebäude beherbergte achtzig Jahre die Verwaltung der Zeche Zollverein. Zu den zentralen Organisationsaufgaben der Zechenverwaltung gehörten Kasse und Buchhaltung, maschinentechnisches Büro, Vermessung (Markscheiderei), Lichtpauserei und natürlich die Direktionsräume. In diesem Bereich saß in einem repräsentativen Büro unter einem Bild des preußischen Königs Friedrich II. die wichtigste Person des Bergwerks: der Zechendirektor. Sein Wort glich einem Gesetz, über Tag und unter Tage. Ihm gegenüber waren alle Bereiche der Verwaltung verantwortlich, ihm gegenüber musste Rechenschaft über Fördermengen und Betriebsabläufe abgelegt werden. Der Zechendirektor wiederum stand bei den Eigentümern des Bergwerks in Verantwortung. Das war bis zur Eingliederung von Zollverein in die Dortmunder „Phönix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb“ (1920) die Familie Haniel.
Seit dem Jahr 1968 arbeitete Zollverein innerhalb der Ruhrkohle AG. Nach Abbau der letzten rentabel zu fördernden Kohlenvorräte beendete das Bergwerk am 23. Dezember 1986 seine Arbeit.
Industrielle Kulturlandschaft Zollverein
Die Industrielle Kulturlandschaft Zollverein ist ein einzigartiges Zeugnis großindustriell geprägter Lebens- und Arbeitszusammenhänge. Als repräsentatives Beispiel für die Entwicklung der europäischen Schwerindustrie war Zollverein über Jahrzehnte Vorbild für den modernen Industriebau. Vor allem die vom Bauhaus-Stil inspirierte Architektur begründete die Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO. Als Zentrum der Montanindustrie im Ruhrgebiet bildete Zollverein den Mittelpunkt für viele tausend Bergarbeiter und ihre Familien. [1]
Stiftung Zollverein
Die Stiftung Zollverein bietet ganzjährig eine Fülle von Aktivitäten - Events, Konzerte und Ausstellungen sind nur ein kleiner Teil aus dem Angebot. Interessant sind Führungen auf dem beeindruckenden Denkmalpfad des gewaltigen Industriekomplexes. Am 9. Januar 2010 wurde nach mehrjähriger Vorbereitung das neue Ruhr Museum im Weltkulturerbe Zollverein in Anwesenheit des Bundespräsidenten Horst Köhler zusammen mit der Kulturhauptstadt RUHR.2010 eröffnet. Die Bevölkerung war am 10. Januar eingeladen, die auf ca. 5 000 Quadratmeter angelegte große Ausstellung des Ruhrmuseums im Rahmen eines Tags der offenen Tür zu besichtigen.
Adresse:
Welterbe Zollverein Schacht XII
Gelsenkirchener Straße 181
45309 Essen
Deutschland - Bundesland Nordrhein-Westfalen
Telefon: +49 (0) 201 - 24 68 10
Fax: +49 (0) 201 - 83 03 620
E-Mail: info@zollverein.de
Internet: www.zollverein.de
Das untenstehende Video zeigt den Film "Unter Tage Teil 1/2".....
Ruhr Museum
Der Vorgänger des Ruhr Museum war das bereits 1904 gegründete Ruhrlandmuseum der Stadt Essen im Stadtteil Rüttenscheid, das wegen der Erweiterung des Folkwang-Museum seinen angestammten Platz verlassen musste. Es ist eines der ältesten und traditionsreichsten Museen der Ruhr-Region. Das Ruhr Museum auf dem Gelände der Zeche Zollverein präsentiert die spannende Geschichte des Ruhrgebiets in einem Gebäude des Zechenkomplexes....
Weitere Informationen zum Ruhr Museum im Gebäude der ehem. Kohlenwäsche der Zeche Zollverein in Essen-Katernberg finden Sie hier.....!
Zechen im Ruhrgebiet und am Niederrhein
- Zeche Bonifacius in Essen-Kray
- Zeche Katharina in Essen-Kray
- Zeche Centrum in Essen-Leithe
- Zeche Zollverein in Essen-Katernberg
- Zeche Carl in Essen-Altenessen
- Zeche Helene in Essen-Altenessen
- Zeche Anna in Essen-Altenessen
- Zeche Emil in Essen-Altenessen
- Zeche Emscher in Essen-Altenessen
- Zeche Heinrich in Essen-Altenessen
- Zeche Fritz in Essen-Altenessen
- Zeche Wohlverwahrt in Essen-Horst
- Zeche Johann Deimelsberg in Essen-Steele
- Zeche Sälzer-Amalie in Essen-Altendorf
- Zeche Hagenbeck in Essen-Altendorf
- Zeche Neuschölerpad in Essen-Altendorf
- Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack in Essen-Altendorf
- Zeche Pauline in Essen-Werden
- Zeche Hermann in Essen-Fischlaken
- Zeche Pörtingsiepen in Essen-Fischlaken
- Zeche Richradt in Essen-Fischlaken
- Zeche Rudolph in Essen-Kettwig-Oefte
- Zeche Carl Funke in Essen-Heisingen
- Zeche Hundsnocken in Essen-Heisingen
- Zeche Prinz Friedrich in Essen-Kupferdreh
- Zeche Victoria in Essen-Byfang
- Zeche Gottfried Wilhelm in Essen-Rellinghausen
- Zeche Schnabel ins Osten in Essen-Rellinghausen
- Zeche Königin Elisabeth in Essen-Frillendorf
- Zeche Friedrich Ernestine in Essen-Stoppenberg
- Zeche Ludwig in Essen-Bergerhausen
- Zeche Langenbrahm in Essen-Rüttenscheid
- Zeche Victoria Mathias in Essen-Segeroth (Nordviertel)
- Zeche Graf Beust im Essener Ostviertel
- Zeche Hercules im Essener Ostviertel
- Zeche Voßhege, Flor und Flörchen und Wasserschneppe in Essen-Heisingen
- Zeche Oberhausen in Oberhausen
- Zeche Osterfeld in Oberhausen
- Zeche Osterfeld Schacht 4 in Oberhausen
- Zeche Vondern in Oberhausen
- Zeche Roland in Oberhausen
- Zeche Alstaden in Oberhausen
- Zeche Concordia in Oberhausen
- Zeche Jacobi in Oberhausen
- Zeche Hugo Haniel in Oberhausen
- Nordschacht in Oberhausen
- Zeche Sterkrade in Oberhausen
- Zeche Hibernia in Gelsenkirchen-Stadtmitte
- Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen-Rotthausen
- Zeche Hugo in Gelsenkirchen-Buer
- Zeche Rheinelbe in Gelsenkirchen-Ückendorf
- Zeche Alma in Gelsenkirchen-Ückendorf
- Zeche Holland in Gelsenkirchen-Ückendorf und Bochum-Wattenscheid
- Zeche Nordstern in Gelsenkirchen-Horst
- Zeche Westerholt in Gelsenkirchen-Hassel
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 1/6 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Neumühl in Duisburg-Neumühl
- Hüttenwerk Meiderich in Duisburg-Meiderich
- Kokerei Friedrich Thyssen 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Walsum in Duisburg-Walsum
- Zeche Rheinpreußen in Moers
- Schachtanlage Pattberg in Moers
- Zeche Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort
- Bergwerk Niederberg in Neukirchen-Vluyn
- Bergwerk Lohberg in Dinslaken
- Zeche Erin in Castrop-Rauxel
- Zeche Franz Haniel in Bottrop
- Zeche Prosper Haniel in Bottrop
- Zeche Arenberg-Fortsetzung in Bottrop
- Zeche Zweckel in Gladbeck-Zweckel
- Zeche Graf Moltke in Gladbeck-Brauck
- Zeche Ewald in Herten
Halden im Ruhrgebiet und am Niederrhein
- Halden Zollverein in Essen
- Schurenbachhalde in Essen
- Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn
- Halde Pattberg in Moers
- Halde Rheinpreußen in Moers
- Knappenhalde in Oberhausen
- Rungenberghalde in Gelsenkirchen
- Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen
- Alsumer Berg in Duisburg
- Halde Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg
- Industriebrache Vondern in Oberhausen-Osterfeld
- Halde Haniel in Bottrop
- Halde Prosperstraße in Bottrop
- Halde Beckstraße in Bottrop
- Halde Schöttelheide in Bottrop
- Halde Graf Moltke in Gladbeck
- Halde Hoheward in Herten
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Zeche Zollverein basieren auf dem Artikel Zeche Zollverein (Stand vom 29.04.2021) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos "Blick vom Fördergerüst Schacht XII auf die Anlage 1/2/8 im Februar 1949 - Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive), Bild 183-R80414 - Urheber: Stachelscheid, Carl August" - "Blick auf Schacht 12 - 23. Dezember 1986: Letzter Arbeitstag - Autor: Neptuul" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".
Innenraum der Stiftskirche Stoppenberg - Blick in Richtung der Nonnenempore - die unteren Gewölbe sind als Teil der Klausur abgetrennt - Foto: Wikipedia - Autor: Abbatissa - Lizenz: s.u.