Zeche Rheinelbe
Übersicht
Die Zeche Rheinelbe war ein Steinkohlen-Bergwerk in Gelsenkirchen. Der Boom des schwarzen Goldes begann um 1848 im heutigen Gelsenkirchener Stadtteil Ückendorf in einem sumpfigen Umfeld, das erst noch erschlossen werden musste. Hier begann im Jahre 1861 nach jahrelanger Vorbereitung die Kohleförderung. Heute gibt es nur noch wenige Gebäude der einstigen Zeche Rheinelbe. Einige davon stehen unter Denkmalschutz.
Ein Gebäude - die ehemalige Maschinenhalle - wird heute als Tagungshotel (lichthof) betrieben und hier finden Seminare statt, gibt es Tagungsmöglichkeiten. In der Maschinenhalle war der Antrieb für die beiden Fördertürme installiert. Im Jahr 1928 stellte die Zeche Rheinelbe bereits die Förderung ein und die verbliebenen Abbaufelder wurden auf die Zechen Alma und Holland aufgeteilt. In den 50er Jahren diente die Maschinenhalle der Zechengesellschaft als Lohnhalle.
Geschichte
Die ersten Mutungen im Bereich der Gemarkung Ückendorf erfolgten im Jahre 1848. Eine Mutung war bis ins 19. Jahrhundert ein Antrag eines bergbauwilligen Unternehmers bei einer Bergbaubehörde auf die Bewilligung einer Genehmigung zum Bergbau. Voraussetzung für eine erfolgreiche Mutung war der Nachweis, dass das geplante Bergwerk fündig war. Dieser Nachweis erfolgte durch eine Inaugenscheinnahme der Stelle auf der Erdoberfläche durch die Bergbehörde, wo der geplante Abbau stattfinden sollte.
Anschließend fand eine Belehnung des Bergwerkes statt, wobei die unterirdische Ausdehnung des Bergwerkes durch einen Lochstein an der Erdoberfläche festgelegt wurde. 1854 erwarb die Firma Société des mines et fonderies du Rhin Détillieux et. Cie. den Grubenfeldbesitz und schloss ihn in der Gewerkschaft Rheinelbe zusammen. Eine Gewerkschaft im bergrechtlichen Sinne war eine Kapitalgesellschaft. Der Name wurde aus den Grubenfeldern gewählt, die früher in der Hand hamburgischer und rheinischer Kapitalgeber standen. 1855 wurde mit dem Abteufen des Schachtes Meyer sowie eines direkt daneben liegenden Wetterschachtes (Schächte I/II) begonnen.
Umfangreiche Wasserzuflüsse behinderten die Abteufarbeiten erheblich; sie mussten zeitweise für Monate ausgesetzt werden. Im Jahr 1861 konnte der Schacht Meyer (Schacht I) die Förderung aufnehmen. Der benachbart liegende Wetterschacht blieb einstweilen gestundet, er ging dann 1863 in Betrieb. Die aufwendigen Abteufarbeiten hatten die Kapitaldeckung des Unternehmens erheblich geschwächt. In der Gründerkrise nach 1873 war die junge Zeche fortwährend in ihrer Existenz bedroht.
Gelsenkirchener Bergwerks AG
Schacht II musste 1876 erneut gestundet werden. Auf Initiative von Friedrich Grillo und Emil Kirdorf wurde 1877 die Gelsenkirchener Bergwerks-AG gegründet, um die in der Emschermulde fördernden Schachtanlagen unter deutscher Geschäftsführung zusammenzufassen. Die Gewerkschaft Rheinelbe wurde zusammen mit der benachbart liegenden Gewerkschaft Alma als erster Bergwerksbesitz im Jahre 1878 übernommen. Die beiden Zechen wurden zusammengefasst und fortan als Zeche Vereinigte Rheinelbe & Alma weiterbetrieben.
Zechen im Ruhrgebiet und am Niederrhein
- Zeche Bonifacius in Essen-Kray
- Zeche Katharina in Essen-Kray
- Zeche Centrum in Essen-Leithe
- Zeche Zollverein in Essen-Katernberg
- Zeche Carl in Essen-Altenessen
- Zeche Helene in Essen-Altenessen
- Zeche Anna in Essen-Altenessen
- Zeche Emil in Essen-Altenessen
- Zeche Emscher in Essen-Altenessen
- Zeche Heinrich in Essen-Altenessen
- Zeche Fritz in Essen-Altenessen
- Zeche Wohlverwahrt in Essen-Horst
- Zeche Johann Deimelsberg in Essen-Steele
- Zeche Sälzer-Amalie in Essen-Altendorf
- Zeche Hagenbeck in Essen-Altendorf
- Zeche Neuschölerpad in Essen-Altendorf
- Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack in Essen-Altendorf
- Zeche Pauline in Essen-Werden
- Zeche Hermann in Essen-Fischlaken
- Zeche Pörtingsiepen in Essen-Fischlaken
- Zeche Richradt in Essen-Fischlaken
- Zeche Rudolph in Essen-Kettwig-Oefte
- Zeche Carl Funke in Essen-Heisingen
- Zeche Hundsnocken in Essen-Heisingen
- Zeche Prinz Friedrich in Essen-Kupferdreh
- Zeche Victoria in Essen-Byfang
- Zeche Gottfried Wilhelm in Essen-Rellinghausen
- Zeche Schnabel ins Osten in Essen-Rellinghausen
- Zeche Königin Elisabeth in Essen-Frillendorf
- Zeche Friedrich Ernestine in Essen-Stoppenberg
- Zeche Ludwig in Essen-Bergerhausen
- Zeche Langenbrahm in Essen-Rüttenscheid
- Zeche Victoria Mathias in Essen-Segeroth (Nordviertel)
- Zeche Graf Beust im Essener Ostviertel
- Zeche Hercules im Essener Ostviertel
- Zeche Voßhege, Flor und Flörchen und Wasserschneppe in Essen-Heisingen
- Zeche Oberhausen in Oberhausen
- Zeche Osterfeld in Oberhausen
- Zeche Osterfeld Schacht 4 in Oberhausen
- Zeche Vondern in Oberhausen
- Zeche Roland in Oberhausen
- Zeche Alstaden in Oberhausen
- Zeche Concordia in Oberhausen
- Zeche Jacobi in Oberhausen
- Zeche Hugo Haniel in Oberhausen
- Nordschacht in Oberhausen
- Zeche Sterkrade in Oberhausen
- Zeche Hibernia in Gelsenkirchen-Stadtmitte
- Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen-Rotthausen
- Zeche Hugo in Gelsenkirchen-Buer
- Zeche Rheinelbe in Gelsenkirchen-Ückendorf
- Zeche Alma in Gelsenkirchen-Ückendorf
- Zeche Holland in Gelsenkirchen-Ückendorf und Bochum-Wattenscheid
- Zeche Nordstern in Gelsenkirchen-Horst
- Zeche Westerholt in Gelsenkirchen-Hassel
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 1/6 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Friedrich Thyssen Schacht 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Neumühl in Duisburg-Neumühl
- Hüttenwerk Meiderich in Duisburg-Meiderich
- Kokerei Friedrich Thyssen 4/8 in Duisburg-Hamborn
- Zeche Walsum in Duisburg-Walsum
- Zeche Rheinpreußen in Moers
- Schachtanlage Pattberg in Moers
- Zeche Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort
- Bergwerk Niederberg in Neukirchen-Vluyn
- Bergwerk Lohberg in Dinslaken
- Zeche Erin in Castrop-Rauxel
- Zeche Franz Haniel in Bottrop
- Zeche Prosper Haniel in Bottrop
- Zeche Arenberg-Fortsetzung in Bottrop
- Zeche Zweckel in Gladbeck-Zweckel
- Zeche Graf Moltke in Gladbeck-Brauck
- Zeche Ewald in Herten
Zeche Rheinelbe heute
Die Rheinelbe-Schächte blieben bis in die 1960er Jahre in Betrieb. Das Schachtgelände wurde nach und nach überbaut. Das Gelände Rheinelbe 1/2/6 an der Rheinelbestraße ist anhand einiger Gebäude noch erkennbar. Von der Zeche übriggeblieben ist u.a. neben der Lohnhalle der Skulpturenwald und die Halde Rheinelbe, die heute mit ihrer Kunstinstallation Himmelstreppe als Landmarke für das Ruhrgebiet steht. Auch die Schächte 1/2/6 sind an den Schachtabdeckungen noch zu erkennen und liegen im Bereich heutiger noch genutzter Gebäude. [1]
Emil Kirdorf
Emil Kirdorf (1847 - 1938) war ein deutscher Industrieller. Kirdorf war einer der ersten bedeutenden angestellten Ruhrindustriellen, die ausschließlich Manager und nicht, wie beispielsweise August Thyssen oder Hugo Stinnes, selbst Eigentümer ihrer Konzerne waren. 1893 wurde Kirdorf Generaldirektor der Gelsenkirchener Bergwerks AG (GBAG), zu dieser Zeit das nach Fördermenge größte deutsche Bergbauunternehmen....
Weitere Informationen zu Emil Kirdorf dem einstigen Generaldirektor der Gelsenkirchener Bergwerks AG finden Sie hier....!
Wissenschaftspark
Der Wissenschaftspark Gelsenkirchen war ein Projekt der Internationalen Bauausstellung Emscher-Park. Anfänglich erhielt der Park den Namen "Wissenschaftspark Rheinelbe" - wahrscheinlich weil in etwa 700 Metern Entfernung das Gelände des Traditions-Bergwerks Rheinelbe beginnt. Unter dem Motto „Arbeiten im Park“ wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Gußstahlwerkes in Gelsenkirchen im Stadtteil Ückendorf ein rund....
Weitere Informationen zum Wissenschaftspark in Gelsenkirchen-Ückendorf finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Zeche Rheinelbe basieren auf dem Artikel Zeche Rheinelbe (Stand vom 18.02.2008) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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