Sie sind hier: Startseite » Mülheim » Petrikirche

Petrikirche

Mülheim - Petrikirche
Mülheim - Petrikirche Petrikirche - Links: Petrikirchenhaus



Überblick

Mülheim - Petrikirche
Mülheim - Petrikirche Impressionen



An den Ufern und in den Bachtälern der Ruhr standen die Mühlen, die der Stadt ihren Namen gaben – 1093 wird „Mulenheim“ zum ersten Mal in einer datierten Urkunde der Edelherren von Broich genannt. Besiedelt wurde die Altstadt wahrscheinlich schon im 6. und 7. Jahrhundert. Mülheim an der Ruhr gehörte im Mittelalter zum Bistum Lüttich, später dann zum Erzbistum Köln. Noch in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts führten die Broicher Landesherren durch Bestellung eines geeigneten Pastors die Reformation ein.


Petrikirche

Mülheim - Petrikirche
Mülheim - Petrikirche Chor der Petrikirche mit Kortum-Brunnen und Jobsfigur


Um eine Kapelle des heiligen Petrus, die heutige Petrikirche, mit einem Asylrecht für Verfolgte, entstand die Siedlung, später mit einem Schiffergericht unter der Hoheit der Grafen von Berg. Im Mittelalter gab es hier einen befestigten Königshof, den sogenannten Muhrenhof mit Wirtschaftsgebäuden. Um 1200 entstand an dieser Stelle eine Kapelle, die dem heiligen Petrus geweiht war. In späteren Jahren wurde die Kapelle in mehreren Bauschritten zur Petrikirche ausgebaut.


Kirchenhügel

Mülheim - Petrikirche
Mülheim - Petrikirche Innenraum


Die Petrikirche präsentiert sich dem Besucher heute als dreischiffiges Langhaus. Auf dem Kirchenhügel gelegen war die Petrikirche viele Jahre lang das höchste Gebäude der wachsenden Stadt. In einer Bombennacht im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche und mit ihr fast alle Gebäude der Altstadt auf dem Kirchenhügel zerstört. Der schiefe hölzerne Turmhelm, der bis zur Bombennacht im Jahre 1943 das Wahrzeichen Mülheims war, wurde nach dem Krieg durch ein stählernes Turmgerüst ersetzt. Die Petrikirche ist heute ein evangelisches Gotteshaus und gleichzeitig die älteste Versammlungsstätte im Innern der Stadt. Sie ist eine von acht Kirchen des Kirchenkreises, die unter Denkmalschutz stehen.



Altstadt Kirchenhügel 1908

Altstadt Mülheim Kirchenhügel - Postkarte um 1908 - eingebunden über Wikimedia Commons


Orgel der Petrikirche

Mülheim - Petrikirche
Mülheim - Petrikirche Hauptportal


Kirchenmusikalisch ist die Petrikirche mit ihrer Orgel weit über die Grenzen von Mülheim bekannt. In dieser Gemeinde hat die Kirchenmusik schon eine lange Tradition, was nicht zuletzt durch die Anschaffung einer vierten Orgel belegt wird. Begonnen hat alles im Jahre 1689, als in der Werkstatt des Orgelbauers Spoltmann die erste Orgel gebaut wird. Dieser folgte nach einem Umbau im Jahr 1870/72 eine Ibach-Orgel aus der Werkstatt von Richard Ibach aus Wuppertal-Barmen (damals noch Barmen). Kein geringerer als Albert Schweizer, der kurz zuvor die elsässisch-deutsche Orgelreform mitinitiiert hatte, entwarf die Disposition der dritten Petrikirchenorgel mit 3 Manualen und 39 Registern.


Denkmalschutz

Mülheim - Petrikirche
Mülheim - Petrikirche Orgelempore


Diese Orgel wurde von der Firma Dahlstein & Haerpfer aus Bolchen bei Metz (Frankreich - früher Reichsland Elsaß-Lothringen) erbaut. Nach dem Krieg wurde die jetzige Orgel 1958 in Betrieb genommen. Diese wurde von der bekannten Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke errichtet. Die Orgel wurde 2001 von der Werkstatt "Manufacture d'Orgues Muhleisen" in Straßburg saniert und mittlerweile unter Denkmalschutz gestellt. Der Leiter der Kirchenmusik an der Petrikirche in Mülheim an der Ruhr ist seit 1986 Gijs Burger, der 2001 mit dem "Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft" der Stadt Mülheim an der Ruhr ausgezeichnet wurde.


Petrikirchenhaus

Mülheim - Petrikirche
Mülheim - Petrikirche Petrikirchenhaus


Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es auf dem Kirchenhügel in Mülheim sehr viele alte Fachwerkhäuser. Nur wenige von ihnen haben den Krieg überstanden. Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche wurden schwer beschädigt. Beide wurden nach Kriegsende gut restauriert. Die 1093 ersterwähnte evangelische Petrikirche mit kirchenmusikalischer Tradition ist neben dem Mülheimer Rathausturm ein Wahrzeichen der Stadt. Die Stiftung Petrikirchenhaus begann in den 2010er Jahren mit der Errichtung eines nach historischem Vorbild gestalteten Gebäudes, das im Krieg zerstörte Ensemble wiederherzustellen. Das Projekt war aufgrund architektonischer und städteplanerischer Erwägungen zunächst umstritten. Nach Fertigstellung im Jahr 2017 wurde das Projekt jedoch wegen der harmonischen Eingliederung in das Gesamtensemble gelobt.


Neuaufstellung Grabdenkmal Tersteegen

Mülheim - Petrikirche
Mülheim - Petrikirche Grabstein von Gerhard Tersteegen


Gerhard Tersteegen wurde am 25. November 1697 in Moers geboren. Er war ein deutscher Laienprediger und Schriftsteller. Tersteegen wirkte am Niederrhein als bedeutender Kirchenlieddichter und Mystiker des reformierten Pietismus. Er verstarb am 3. April 1769 in Mülheim an der Ruhr. Sein Wohnhaus in der Teinerstraße ist heute ein Museum- das Mülheimer Heimatmuseum. Tersteegen erwarb es 1746 und wohnte bis zu seinem Tod in diesem Haus, das sich in Sichtweise der Petrikirche befindet. Das Museum zeigt neben seinen Werken Exponate bekannter Mülheimer Künstler. Eigentlich hatte Gerhard Tersteegen als bescheiden lebender Prediger keinen großen Grabstein gewollt, 69 Jahre nach seinem Tod haben die damaligen Pfarrer dem bekannten Liederdichter und Prediger dann doch ein Denkmal gesetzt.


Mülheim - Petrikirche
Mülheim - Petrikirche Inschrift des Grabdenkmals


Zum 250. Todestag am 3. April 2019 rückte die Vereinte Ev. Kirchengemeinde den Stein wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit - er wurde frisch saniert und an seinem neuen Platz vor der Petrikirche aufgestellt. Mit dem Gottesdienst zum 250. Todestag Gerhard Tersteegens am Mittwoch, 3. April 2019, 20.00 Uhr in der Mülheimer Petrikirche wurde der Stein enthüllt. Am Sonntag zuvor, 31. März, 11.15 Uhr, gab es einen festlichen Tersteegen-Gottesdienst mit Prediger Präses Manfred Rekowski. Das Grabmal wurde zuerst im Jahr 1838 in der Nähe der vermuteten Begräbnisstelle errichtet. [1]


Veranstaltungen

Mülheim - Petrikirche
Mülheim - Petrikirche Impressionen


Jährlich finden ca. 17 kirchenmusikalische Veranstaltungen in der Petrikirche statt. Das Programm enthält u.a. Chor-, Orgel-, oratorische und thematische Konzerte, Kammermusik, Kantatengottesdienste, Vespern, Offene Singen und Kinderopern, sowie das alle zwei Jahre stattfindende Festival Neue Orgelmusik mit Konzerten und Workshops.


Adresse:

Petrikirche

Pastor-Barnstein-Platz
45468 Mülheim a. d. Ruhr

Telefon: +49 (208) 4372801 + 49 (208) 3003126

Internet: www.musik-in-petri.de/


Altstadt

Mülheim - Altstadt
Mülheim - Altstadt Impressionen


Am Kirchenhügel beginnt die immer noch sehenswerte Altstadt von Mülheim. Ein schwerer Luftangriff der Alliierten auf Mülheim während des Zweiten Weltkriegs am 22./23. Juni 1943 zerstörte insgesamt 77 Prozent der Gebäude innerhalb der Stadt und damit auch die Häuser der Altstadt. Wer die Altstadt früher kannte, wird heute vieles vermissen. Die nach dem Kriege wieder aufgebauten Häuser vermitteln nur noch einen Hauch von Beschaulichkeit....

Weitere Informationen zur Altstadt und zum Altstadtfriedhof von Mülheim an der Ruhr finden Sie hier....!


Weitere Links zur Stadt Mülheim an der Ruhr:

Informationen:

Wappen der Stadt Mülheim
Wappen der Stadt Mülheim Stadtwappen


Weitere Informationen zum Kloster Saarn, zur Musik im Kloster Saarn, zur Kirchenmusik in der Petrikirche, zum Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, zum Aquarius Wassermuseum und zu den Sehenswürdigkeiten in Mülheim finden Sie hier.


Quelleverzeichnis:


1.: Die Informationen zur Aufstellung des Grabmals von Gerhard Tersteegen, errichtet erstmals 1838 in der Nähe der vermuteten Begräbnisstelle, stammen aus dem Gemeindebrief der Kirchengemeinde.


Fotos Petrikirche Mülheim