Aquarius Wassermuseum

...ein Wasserturm...

Auch das Aquarius Wassermuseum liegt ganz nah bei Schloss Styrum. Das Museum benutzt heute einen Teil der ehemaligen Schlosskapelle als Vortragsraum. Der Aquarius in Mülheim an der Ruhr beherbergt in einem über 100 Jahre alten, ehemaligen Wasserturm ein Wassermuseum, das durch die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (RWW) unterhalten wird. 14 Ebenen bieten dem Besucher auf 30 Stationen alle erdenklichen, auch interaktiven, Informationen zum Thema Wasser.
Geschichte

Eine besondere Attraktion ist die Fahrt mit den gläsernen Aufzügen durch den Wasserbehälter, der früher 500.000 Liter Wasser speicherte. Das unter Denkmalschutz stehende 50 Meter hohe Bauwerk gehört zur Route der Industriekultur. Der Mülheimer Unternehmer August Thyssen errichtete 1892/93 in Styrum einen Wasserturm, um sein naheliegendes Bandeisenwerk mit Wasser zu versorgen.
Von Anfang an versorgte der Turm zusammen mit dem eigens gebauten Wasserwerk auch die Bewohner der Umgebung.
Versorgungsgebiet

Nach der Jahrhundertwende verlagerte Thyssen den Schwerpunkt seiner Fabriken nach Duisburg und verkaufte 1912 das Wasserwerk und das Schloss Styrum. Mit einem großen Teil seines Versorgungsgebietes ging es in der neugegründeten RWW Rheinisch- Westfälische Wasserwerksgesellschaft auf. Das Unternehmen versorgt heute etwa 1 Million Menschen, Industrie und Gewerbe im westlichen Ruhrgebiet und dem angrenzenden Münsterland mit Wasser.

Museum

Nachdem der alte Styrumer Wasserturm 1982 stillgelegt worden war, stand die RWW vor der Frage, was sie mit dem mittlerweile denkmalgeschützten Zeugen der Industriekultur anfangen sollte. Man ergriff schließlich die Initiative zur Einrichtung des Aquarius Wassermuseums, das 1992 eröffnet wurde. Der ehemalige Betreiber möchte mit dem Museum das Bewusstsein für den Umwelt- und Gewässerschutz fördern.
Aus einem stillgelegten Reservoir für Wasser wurde ein Reservoir für das Wissen über Wasser.

Der Aquarius ist ein multimediales, mehrfach preisgekröntes Museum. Auf 14 Ebenen warten 30 Stationen auf die Besucher. Den spannenden Einstieg in die Welt des Wassers eröffnet eine Chipkarte. Sie ist der Schlüssel zu zahlreichen Computersimulationen, Filmen und Spielen.
Thematische Führungen, Gruppenbesuche und museumspädagogische Begleitungen werden vom Betreiber angeboten und müssen zuvor angemeldet werden.
Eine besondere Attraktion stellen Kindergeburtstage dar mit einer „Schatzsuche“ quer durch den Wasserturm.
Kapelle und Torhaus

Auf der linken Seite des Wasserturms liegen die Gebäude der Kapelle und des Torhauses. Sie gehörten ursprünglich zum Schloss Styrum- das Torhaus war der Eingang zum Wirtschaftstrakt. Die ehemalige Kapelle von Schloss Styrum ist laut Datierung eines Mauerankers aus dem Jahr 1658 und war in diesem Bereich von Styrum Zufluchtsort für die katholische Diaspora im 17. Jahrhundert. Bereits seit dem 19. Jahrhundert wurde die Kapelle nur noch als profaner Abstellraum genutzt.
Anläßlich der MÜGA - Landesgartenschau 1992 - wurde die Kapelle von der RWW vollständig restauriert und dient heute wieder als Versammlungsraum.

...dem Element Wasser auf der Spur...

Das Aquarius Wassermuseum in Mülheim ist Zentrum einer Tour „Von der Mündung bis zur Quelle“, die sich mit dem Fluss beschäftigt, der Namenspatron der gesamten Region geworden ist. Die Ruhr dient als Wasser- und Energiespender und war für die frühe Industriealisierung als Schifffahrtsweg unverzichtbar. Kraftwerke, Zechen und Fabriken säumten ihre Ufer. Heute ist das Ruhrtal die grüne Lunge des Reviers und beliebtes Ausflugsziel. Scheinbar ist die Industrie verschwunden. Aber bei genauerem Hinsehen finden sich Spuren, die nicht nur ahnen lassen, dass hier die industrielle Wiege der Region stand. Wer sich einmal mit dem Rad - und teilweise mit dem Schiff - auf den Weg gemacht hat, wird viel erleben. Lassen Sie sich überraschen!
Übrigens: Eine der besonderen Attraktionen im Aquarius Wassermuseum ist die Station „Abenteuer-Reise Ruhrtal“, bei der man die Ruhr virtuell mit dem „Ruhrmobil“ erkunden kann.
Text: Route der Industriekultur
Römische Eifelwasserleitung

Vor dem Wassermuseum befindet sich ein Teilstück der ehemaligen römischen Eifelwasserleitung. Die Wasserleitung aus der Eifel nach Köln ist der größte antike Technikbau nördlich der Alpen. Als eines der populärsten Bodendenkmäler des Rheinlandes ist sie entlang des Römerkanal-Wanderwegs noch heute vielfältig erlebbar. Im 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. stellte der 95,4 Kilometer lange Aquädukt über mindestens 190 Jahre die Wasserversorgung der niedergermanischen Provinzhauptstadt der Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) sicher. Er ersetzte die seit 30 n. Chr. bestehenden Vorgebirgsleitungen und versorgte die Stadt täglich mit 20 Millionen Litern besten Trinkwassers aus der „Sötenicher Kalkmulde“ bei Kall.

Planung, Trassierung und Ausführung sind Glanzleistungen antiker Ingenieurskunst. Die Leitung überwand auf ihrer Strecke einen Höhenunterschied von rund 350 Meter sowie alle natürlichen Hindernisse. Als Freispiegelleitung war sie dazu in ihrem Verlauf an das Geländerelief angepasst und wies ein wechselndes Gefälle zwischen 0,1 % und 4,5 % auf.
Der aus massivem Stein- und Gussmauerwerk errichtete sogenannte Römerkanal war innen mit einem dichtenden roten Wasserputz ausgekleidet, der seine hydraulische Wirkung hier durch Ziegelmehlzusatz - anstelle von Vulkanasche wie bei anderen römischen Leitungen - erhielt. Zum Abdichten feinster Haarrisse diente eine schwarzgraue Holzascheschicht, deren Funktion durch den römischen Ingenieur Vitruv im 1. Jahrhundert n. Chr. beschrieben wurde. Der weitgehend begehbare U-förmige Kanal war mit einem Gewölbe abgedeckt und verfügte über Revisionsschächte, die den Zugang für Reinigung, Kontrolle und Reparatur ermöglichten. Die Bauzeit betrug wohl nicht einmal fünf Jahre, da man gleichzeitig an mehreren Bauabschnitten arbeitete.
Informationen:

Adresse:
Aquarius Wassermuseum
Burgstraße 70
45476 Mülheim
Telefon: 0208 4433-390
Internet: www.aquarius-wassermuseum.de
Öffnungszeiten:
Täglich - außer montags - 10.00 bis 18.00 Uhr
(Einlass bis 17.00 Uhr)
Schloss Styrum

Schloss Styrum liegt im gleichnamigen Mülheimer Stadtteil Styrum, einem ehemaligen Wohngebiet für die Arbeiter der umliegenden Industrieansiedlungen der Firma Mannesmann, der Zeche Altstaden, einem ehemaligen Steinkohlebergwerk, dem ehemaligen Walzwerk Thyssen & Co. und der Friedrich-Wilhelmshütte in Mülheim, einem bereits 1848/49 von Franz Dinnendahl und dem Ruhrorter Kaufmann Friedrich Wilhelm Liebrecht gegründeten Stahlguss-Unternehmen...
Weitere Informationen zum Schloss Styrum in Mülheim an der Ruhr finden Sie hier....!
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