Villen in Mülheim Teil III.

Mülheim - Villen
Mülheim - Villen Villa Josef Thyssen - Innenstadtbereich Mülheim - Ansicht vom Park



Überblick

Mülheim - Villen
Mülheim - Villen Park der Villa von Josef Thyssen



Die Unternehmervillen in Mülheim verteilen sich über den gesamten Bereich der Stadt und sind nicht nur in der Friedrichstraße zu finden. Die Villa von Josef Thyssen, einem Bruder von August Thyssen, befindet sich zwischen der Ruhr und der Straße Dohne. Diese Villa wurde nach einem Entwurf der Berliner Architekten Heinrich Kayser und Karl von Großheim im neobarocken Stil des Historismus im Louisenthal auf dem Grundstück der insolventen Textilfabrik J. Caspar Troost errichtet. Das Gebäude der Fabrik Troost ist übrigens bis heute als Ruine erhalten. Der Park der Villa von Josef Thyssen ist seit der Landesgartenschau MüGa 1992 öffentlich zugänglich als „Thyssen-Park“. Eine weitere Villa ist das Haus Urge auf dem Kahlenberg in unmittelbarer Nähe zum Bismarckturm.




Villa von Josef Thyssen

Mülheim - Villen
Mülheim - Villen Villa von Josef Thyssen - Tor und Einfahrtsbereich


Die Villa Josef Thyssen ist ein Wohngebäude mit repräsentativem Charakter am rechten Ufer der Ruhr in unmittelbarer Nähe zur Stadtmitte von Mülheim an der Ruhr. Das Haus wurde in den Jahren 1898 – 1900 nach dem Entwurf der Berliner Architekten Heinrich Kayser und Karl von Großheim für Joseph Thyssen, den jüngeren Bruder von August Thyssen, im neobarocken Stil des Historismus auf dem Grundstück der insolventen Textilfabrik von Johann Caspar Troost errichtet. Das Gebäude steht seit dem 18. September 1984 unter Denkmalschutz, gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Stadt und zur Route der Industriekultur. Von 1984 bis zum Juli 2004 war die Villa der Sitz des Zentrums für Innovation und Technik. Seit der Verlegung des Unternehmens in das Haus Urge stand das Gebäude bis 2008 leer.


Mülheim - Villen
Mülheim - Villen Villa von Josef Thyssen vom Park aus gesehen


Der umgebende Garten liegt schräg gegenüber dem Wasserbahnhof und ist öffentlich zugänglich. Mit seinem alten Baumbestand und dem „Thyssen-Teich“ - der ehemalige Stauteich des Kanals von der Textilfabrik Troost bis zur Ruhr - zählt er zu den schönsten Parkanlagen der Stadt Mülheim. Wie zuvor erwähnt, gehört die Villa Josef Thyssen zu den bedeutendsten Villen in Mülheim. Die Villa Josef Thyssen wurde im Jahr 1900 im neobarocken Stil für Josef Thyssen nach Plänen der Berliner Architekturfirma Kayser & von Grossheim errichtet. Josef war der zwei Jahre jüngere Bruder des bekannteren August Thyssen. Der geringe Bekanntheitsgrad von Josef erklärt sich dadurch, dass August das Unternehmen nach außen vertrat und sein Bruder für die interne Organisation zuständig war, vor allem war er der Sparkommissar des Hauses Thyssen.


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Mülheim - Villen Villa von Josef Thyssen - Detail der Fassade


Mülheim - Villen
Mülheim - Villen Villa von Josef Thyssen


Man sagte über ihn:

Niemand in der Wirtschaft hat das Parkinson-Gesetz so nachhaltig durchbrochen wie er (gemeint ist das Parkinsonsche Gesetz zum Bürokratiewachstum).

Josef Thyssen war selber sparsam, jahrelang wohnte er mit seiner Frau Klara in einer werksnahen Wohnung. Für geschäftlich-repräsentative Pflichten wurde dann doch eine Villa geplant, dafür bot sich das Grundstück auf dem Gelände der in Konkurs gegangenen Textilfabrik Troost an.

Text: Informationen zur Route der Industriekultur


Mülheim - Villen
Mülheim - Villen Eingang zum heutigen Thyssenpark


Die Eingangsseite der Villa liegt auf Höhe der Straße Dohne. Der Geländeabfall zur Ruhr bzw. zum ehemaligen Mühlteich der Troost'schen Fabrik ermöglichte einen eindrucksvollen Landschaftspark. Er ist seit der Mülheimer Landesgartenschau öffentlich zugänglich und hat seinen alten Baumbestand größtenteils erhalten. 1915 starb Josef Thyssen mit 71 Jahren. Sein Sohn Julius bewohnte das Familiendomizil, seine Witwe bis zum Jahr 1981. Danach war hier bis zum Umzug zum Kahlenberg das Verwaltungszentrum der Zenit GmbH ansässig. Heute residiert hier die Thyssen'sche Handelsgesellschaft m.b.H.

Text: Informationen zur Route der Industriekultur


Mülheim - Villen
Mülheim - Villen Halbvilla Ende des 19. Jahrhunderts Ecke Friedrichstr. - Wilhelmstr. - Denkmal seit 23.10.1984

Haus Urge

Mülheim - Villen
Mülheim - Villen Haus Urge an der Bismarckstraße im Stadtteil Holthausen


Haus Urge wurde im Jahr 1913 für den Lederfabrikanten Jean Baptiste Coupienne (1877 - 1938) errichtet. Das Gelände gehörte zu den exklusivsten Lagen, schon dadurch dokumentieren sich Wohlstand, Einfluss und Selbstverständnis der Familie. Das Haus im Stil des Neobarock hat einen quadratischen Grundriss, die Eingangsfassade wird durch eine über beide Geschosse reichende Rundbogenöffnung geprägt. Die Gartenseite besitzt zwei angedeutete Türme mit „welschen“ Hauben und einem Wintergarten. Ehefrau Martha Coupienne bestimmte wesentlich das Aussehen des Hauses: Sie wünschte sich ein Gebäude nach dem Vorbild ihres Elternhauses, des Wasserschlosses Haus Biegge in Paffrath bei Bergisch Gladbach.


Mülheim - Villen
Mülheim - Villen Haus Urge in Mülheim an der Ruhr - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Omi´s Törtchen (gemeinfrei)


Architekt Franz Hagen übersetzte dessen Architektur des barocken Herrenhauses in einen zeitgenössischen Villenbau. 1923 verkauften die Coupiennes das Haus an Gustav Stinnes, einen Enkel von Mathias Stinnes. Mit Ausnahme der Jahre 1945 - 1956, als Haus Urge britisches Offizierskasino war, wohnte Hugo Stinnes junior hier von 1924 bis 1974. Seit 1975 ist der kaum veränderte Bau im Eigentum des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung. Nach dem 1. Luftangriff auf Mülheim am Pfingstsonntag 1940 ließ Hugo Stinnes im festen Sandstein unter dem Grundstück ein bergmännisch aufgefahrenes bombensicheres Stollensystem herstellen, das in den folgenden Kriegsjahren bis zu 3000 Mülheimer Bürgern Zuflucht und Schutz bot.

Text: Route der Industriekultur


Unternehmervillen in Mülheim Teil II.

Mülheim - Villen
Mülheim - Villen Haus Küchen (Parkseite) - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Doc Feelgood (gemeinfrei)


Weitere Mülheimer Unternehmervillen sind u.a. neben den Bereichen in der Innenstadt - Friedrichstraße und Dohne - im Broich-Speldorfer Wald, auf der Prinzenhöhe und auf dem Kahlenberg zu finden. Im März 1906 bat der Mülheimer Bankier Walter Hammerstein in einem Schreiben an Oberbürgermeister Dr. Paul Lembke um die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Broich-Speldorfer Waldgebiet. Noch im gleichen Jahr kam es am 20. November zur Gründung der Broich-Speldorfer Gartenstadt AG. Gründer der Aktiengesellschaft....

Weitere Informationen zu den Unternehmervillen in Mülheim Teil II. finden Sie hier....!


Weitere Links zur Stadt Mülheim an der Ruhr:

Quelleninformationen:

Wappen der Stadt Mülheim
Wappen der Stadt Mülheim Stadtwappen


1.: Die Informationen zu den Mülheimer Villen stammen von den Hinweisen vor Ort!

Weitere Informationen zum Kloster Saarn, zur Musik im Kloster Saarn, zur Kirchenmusik in der Petrikirche, zum Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, zum Aquarius Wassermuseum und zu den Sehenswürdigkeiten in Mülheim finden Sie hier.


Fotos Villen in Mülheim Teil III.