Geldern - Ortsteil Kapellen
Überblick
Kapellen ist ist ein Orts- oder Stadtteil von Geldern. Der Ort liegt am unteren Niederrhein im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen. Kapellen hat über 2700 Einwohner und die Gesamtfläche des Ortsteils beträgt 24 Quadratkilometer. Am 1. Juli 1969 wurde Kapellen nach Geldern eingemeindet und gehört zum Kreis Kleve. Kapellen liegt linksrheinisch und wird durchflossen von der Issumer Fleuth, einem Zufluss der Niers. In der Nachbarschaft befinden sich folgende Orte: Sonsbeck im Norden, Kevelaer im Westen, Alpen im Osten sowie Issum und Geldern im Süden.
Geschichte
Im Jahr 1250 wird der Ort Capelle zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die namensgebende Kapelle wurde an der Römerstraße von Xanten nach Straelen erbaut. Am 3. März 1336 verkauft der Ritter Luef von Beerenbroeck die Gerichtsbarkeit und das Kirchenpatronat Kapellen an Rainald II. von Geldern. Dieser war bereits 1326 Lehnsherr über das Dorf Kapellen geworden. Kapellen wurde mehrfach von Bränden heimgesucht. Am 14. Juli 1792 wurden 27 Häuser und 16 Scheunen durch Feuer vernichtet. Auch das Pfarrhaus war betroffen, die Kirche konnte gerettet werden. Am Vorabend des „Weißen Sonntags“ 1810 brannten 32 Häuser und 16 Scheunen nieder.
1908 wurde eine Freiwillige Feuerwehr gegründet, da ein Brand des Bauernhofes der Familie Beerenbrouck auf Grund zu weniger Helfer trotz vorhandener Pferdekarre mit Handspritze nicht gelöscht werden konnte. Von 1798 bis 1814 stand Kapellen unter französischer Herrschaft, bis 1815 der gesamte Niederrhein auf dem Wiener Kongress dem damaligen Königreich Preußen zugeschlagen wurde. Daraufhin kam am 23. April 1816 im Zuge der Preußischen Verwaltungsorganisation Kapellen zum Landkreis Geldern als einem von über 40 Landkreisen der Provinz Jülich-Kleve-Berg, der späteren Rheinprovinz. Während der Zeit des Nationalsozialismus wird der historische Name Capellen in Kapellen umgewandelt.
Pfarrkirche St. Georg
Die Pfarrkirche St. Georg am Kapellener Markt stammt aus dem 15. Jahrhundert. Eine erste Erwähnung findet die Kirche um 1305 im Xantener Zehntregister. Bei der katholischen Kirche handelt es sich um eine dreischiffige Backsteinkirche des 15. Jahrhunderts. Zur Ausstattung der Kirche gehört u.a. eine barocke Kanzel aus dem Jahr 1714 sowie ein ausgezeichneter neugotischer Hochaltar von 1888, der von Ferdinand Langenberg gestaltet wurde. Am 11. November 1690 brannte die Kirche komplett nieder. Am 14. Juli 1792 wurden 27 Häuser und 16 Scheunen durch Feuer vernichtet. Auch das Pfarrhaus war betroffen, die Kirche St. Georg konnte gerettet werden. Ältestes Ausstellungsstück ist eine Figurengruppe der Hl. Anna vom Anfang des 16. Jahrhunderts.
Wohnanlage St. Bernardin
Das drei Hektar große Grundstück von St. Bernardin liegt idyllisch am Rande der Ortschaft Kapellen bei Geldern, eingebettet in einer sehr großzügigen Parkanlage mit schönem, altem Baumbestand, umgeben von zwei Laubengängen. Aufgrund einer Stiftung des Grafen Hoensbroech 1852 wurde St. Bernardin als Kloster und Pensionat errichtet. Ein weiterer Mitbegründer war Dominicus Hacks (1807 - 1884), ein Bauer aus dem nahen Ort Zitterhuck. Von 1870 - 1919 war St. Bernardin das Mutterhaus der deutschen Provinz der "Franziskanerinnen von der Buße und der christlichen Liebe" und ab 1882 Pflegeheim für geistig behinderte Frauen. St. Bernardin gilt gleichzeitig als die älteste Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderungen am linken Niederrhein.
Seit dem Jahr 1993 gehört die Einrichtung zum CWWN-Verbund. Der gesamte Gebäudekomplex wurde von 1995 bis 2001 grundlegend saniert und umgebaut. Der Anteil der Einzelzimmer liegt heute bei über 70 Prozent. Für alle Bewohner von St. Bernardin gibt es ein differenziertes Angebot im therapeutisch/kreativen Bereich mit eigenen Räumlichkeiten. Zur Freizeitgestaltung steht ein hauseigenes Sportzentrum mit Schwimmbad, Gymnastikhalle und vollautomatischer Kegelbahn zur Verfügung. Die Einrichtung verfügt über gute Kontake zur Kirchengemeinde St. Georg in Kapellen und zu den Vereinen der Gemeinden Geldern-Kapellen und Sonsbeck. [1]
Wallfahrtskapelle in Aengenesch
Die Wallfahrtskapelle in Aengenesch liegt in der gleichnamigen Ortschaft und gehört zum Gelderner Ortsteil Kapellen. Aengenesch liegt linksrheinisch im niederrheinischen Tiefland. Es wird durchflossen von der Issumer Fleuth, einem Zufluss der Niers. Benachbarte Orte sind Issum im Osten, Kapellen im Norden, Geldern im Westen und Hartefeld im Süden. Die Kapelle präsentiert sich als einschiffiger Backsteinbau aus dem Jahre 1431. Im 18. Jahrhundert wurde die Kapelle um ein Joch verlängert. Auf dem neugotischen Altar befindet sich eine spätgotische Madonna aus der Zeit um 1480 und weiterhin ist ein Altargemälde aus dem frühen 16. Jahrhundert zu sehen.
Die Skulptur einer Kreuzabnahme datiert ebenfalls in das 15. Jahrhundert. Das eigentliche Gnadenbild, die Schmerzhafte Mutter aus dem 16. Jahrhundert, steht in der Seitenkapelle. Um das Jahr 1430 wurde in einer Esche ein Madonnenbild gefunden. An dieser Stelle wurde eine Wallfahrtskapelle gebaut, die am 3. Juli 1431 vom Kölner Weihbischof Konrad von Arnsberg eingeweiht wurde. Der Name Aengenesch leitet sich von „An der Esche“ her und entstand erst nach dem Bau der Kapelle. Der Ort entwickelte sich seitdem zu einem besonders bei den Menschen aus der näheren Umgebung beliebten Wallfahrtsort. Jährlich kommen knapp 1000 Wallfahrer in den kleinen Ort.
Schloss Haag
Das Wasserschloss Haag ist eine spätmittelalterliche Anlage aus dem 15. Jahrhundert. Die erste Erwähnung datiert von 1337, wo es als ein Lehen des Grafen von Kleve bezeichnet wird. Gemäß Vertrag vom 29. Dezember 1618 wurde es Besitz von Adrian von Hoensbroek. Seit dieser Zeit ist das Schloss in der zwölften Generation im Familienbesitz. Das Haupthaus von 1664 wurde 1945 restlos zerstört. Die zwei hintereinander angeordneten Vorburgen sind erhalten. Die Front der zweigeschossigen inneren Vorburg von 1688 mit annähernd quadratischem Grundriss und mittelalterlichem Kern wird von zwei großen Rundtürmen mit sechsseitigen gotischen Spitzhelmen flankiert....
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Haus Langendonk
Schon von weitem ist die Turmruine am Langendonker Weg 25 von Haus Langendonk in Geldern-Aengenesch zu sehen. Die frühere Wasserburg Langendonk lag unmittelbar an der Issumer Fleuth. Erhalten ist ein dreigeschossiger offener Turmstumpf, der mitten auf einer Wiese steht, auf der zur Zeit meiner Besichtigung Kühe weideten. Um 1391 wird das Haus Langendonk erstmals urkundlich erwähnt. Frühere Besitzer waren u.a. Johann von Alpen (um 1436), die Herren von Wachtendonk und die Herren von Ossery. Die einstige Hauptburg, von der noch der dreigeschossige Backsteinturm aus der Zeit um 1500 erhalten geblieben ist, gehörte zum Besitz des Erzbischofs von Köln, die Vorburg stand auf dem Gebiet des Herzogtums Geldern. Die Turmruine (etwa 15 m hoch) befindet sich heute im Privatbesitz, ist aber vom Weg aus sehr gut einsehbar. Nördlich der Burg lag bis um 1850 die einzige für Issum bezeugte Wassermühle.
Haus Beerenbrouck
An der Beerenbrouckstraße im Gelderner Ortsteil Kapellen liegt der alte Adelssitz Haus Beerenbrouck. Das Haus wird als „Hof“ erstmals um 1331 urkundlich erwähnt. Der heutige zweigeschossige Putzbau entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Auf dem Gelände befindet sich auch eine einzeln stehende Backsteinkapelle. In der näheren Umgebung befindet sich das Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen, ein bewaldetes Feuchtgebiet, das als Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten dient. Entstanden ist dieses Gebiet durch den im 18. und 19. Jahrhundert erfolgten Torfabbau. Haus Beerenbrouck befindet sich im Privatbesitz und ist von der Straße aus gut zu sehen.
Willicksche Mühle
Im Gelderner Ortsteil Veert befindet sich eine der letzten Wassermühlen der Umgebung. Es handelt sich um die Willicksche Mühle an der Kapellener Straße in landschaftlich reizvoller Umgebung. Die Willicksche Mühle ist die einzige noch erhaltene von ehemals zahlreichen Wassermühlen in Geldern. Urkundlich erwähnt wird die Mühle an diesem Platz bereits um 1434. Die Wassermühle wurde von der Niers getrieben und war in Betrieb bis nach dem Zweiten Weltkrieg. Das heutige Gebäude entstand in zwei Bauabschnitten im 18. Jahrhundert. Das Mühlengebäude diente in der Zeit nach der Stilllegung als Wohnhaus. Heute steht das Gebäude leer und wartet auf einen neuen Besitzer. Das Gebäude der Mühle befindet sich seit dem 9. August 1994 unter Denkmalschutz und ist in der Denkmalliste der Gemeinde Geldern verzeichnet. Markantestes Zeichen der Mühle sind die beiden großen Mühlsteine vor dem Gebäude der alten Mühle.
Mühlen am Niederrhein und im Ruhrgebiet
- Steprather Mühle in Geldern-Walbeck
- Kokermühle in Geldern-Walbeck
- Willicksche Mühle in Geldern-Kapellen
- Vernumer Mühle in Geldern-Vernum
- Ehemalige Stadtmühle in Geldern
- Burgmühle am Burgwall in Brüggen
- Borner Mühle in Brüggen-Born
- Lüthemühle in Nettetal-Breyell
- Leuther Mühle in Nettetal-Leuth
- Stammenmühle in Nettetal-Hinsbeck
- Gartroper Mühle in der Gemeinde Hünxe
- Susmühle in Goch
- Neesrdommer Mühle bei Grefrath
- Galerieturmwindmühle in Kalkar
- Stendener Mühle im Kerkener Ortsteil Stenden
- Turmmühle in der Stadt Kempen
- Kastenbockmühle in Kempen-Tönisberg
- Elfrather Mühle in Krefeld-Traar
- Mühle Donsbrüggen im Klever Ortsteil Donsbrüggen
- Mühle Keeken im Klever Ortsteil Keeken
- Stadtmühle in Kranenburg
- Herrlichkeitsmühle in Issum
- Turmwindmühle in Isselburg-Anholt
- Turmwindmühle in Isselburg-Vehlingen
- Rheurdter Mühle in Rheurdt
- Gomman'sche Mühle in Sonsbeck
- Tissen-Mühle in Straelen-Herongen
- Paesmühle bei Straelen
- Wassermühle Haus Caen bei Straelen
- Vlassrather Mühle bei Straelen
- Morians Mühle in Duisburg-Neumühl
- Kiebitzmühle in Duisburg-Marxloh am Schwelgernpark
- Sandmühle in Duisburg-Huckingen
- Ölmühle in Düsseldorf-Angermund
- Windmühle Dong in Neukirchen-Vluyn
- Turmwindmühle Rayen in Neukirchen-Vluyn
- Brempter Mühle in Niederkrüchten-Brempt
- Rindersberger Mühle in Essen-Kettwig
- Deiler Mühle in Essen-Kupferdreh
- Baumeistermühle in Oberhausen
- Brahm'sche Mühle in Oberhausen-Holten
- Hiesfelder Wassermühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Hiesfelder Windmühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Wassermühle Haus Wohnung in Voerde-Möllen
- Alte Mühle - Haus Storchennest in Voerde-Götterswickerhamm
- Angermühle in Ratingen
- Auermühle in Ratingen
- Ossenberger Mühle in Rheinberg-Ossenberg
- Pulverturm (Mühlenturm) in Rheinberg-Orsoy
- Kriemhildmühle in Xanten
- Siegfriedmühle in Xanten
- Wisseler Mühle (Huismanns Mölle) in Kalkar-Wissel
Zwei Länder Route (2 LR)
Die Zwei Länder Route (2LR) ist ein Radwanderweg der Euregio Rhein - Maas - Nord und führt über rund 275 km von Aachen nach Nijmegen. Sie heißt die „Route mit den vielen Gesichtern“ und verbindet die beiden Kaiserpfalzen Aachen und Nijmegen und ist im wahrsten Sinne des Wortes „grenzenlos“ – die Zwei-Länder-Route. Die Strecke wechselt immer wieder zwischen Deutschland und den Niederlanden hin und her. Nicht zuletzt deshalb wurde die touristische Attraktion im letzten Jahr schon zum zweiten Mal mit finanziellen Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Ein Teil dieser Route berührt auch die Gemeinde Walbeck und die niederländischen Nachbarstädte Velden und Arcen. Von der Uferpromenade in Arcen bietet sich ein weiter Blick über das wunderschöne Maastal.
Wasserschloss Arcen
In der abwechslungsreichen Landschaft der Maasdünen haben sich mit dem "Zwartwater"- gemeint ist ein alter Maasarm- den Ravenvennen" und dem "Geldersch Vließ" (Moorgebiet) ökologisch wertvolle Feuchtgebiete von hohem Rang erhalten. Neben dem hübschen Ortskern von Arcen ist das Wasserschloss Arcen sehenswert. Der alte Herrensitz aus dem Jahre 1763 mit Vorburg (älter- etwa 1653) wird noch wie Haus Steprath von einem kompletten Grabensystem umgeben. Die ausgedehnten Schlossgärten sind mit ihrer reichhaltigen Flora, mit dem Tropenhaus und weiteren Erholungseinrichtungen eine besondere Attraktion in dieser Gegend. Bekannt und beliebt ist auch das schöne Thermalbad in Arcen.
Kanal Fossa Eugeniana
Fossa Eugeniana steht für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen der niederländischen Gemeinde Arcen und Velden und den deutschen Städten Geldern und Straelen. Diese Zusammenarbeit ist hervorgegangen aus der starken Verbundenheit der dort ansässigen Bevölkerung über Jahrhunderte. Dies stellt man auch fest in großen Übereinstimmungen bei der Kultur in diesem Gebiet. Der Dialekt an beiden Seiten der Grenze unterscheidet sich z.B. nur unwesentlich. Der Landstrich bietet verschiedene Möglichkeiten um der Hektik des Alltages...
Weitere Informationen zum Kanal Fossa Eugeniana am Niederrhein finden Sie hier....!
Links zu Geldern und Umgebung:
- Informationen zu Arcen und Umgebung
- Thermalbad Arcen Entspannung
- Résidence Klein Vink Arcen
- Informationen zu Fossa Eugeniana
- Informationen zu Kasteeltuinen von Arcen
- Informationen zu Fremdenverkehrsamt Arcen, Lomm en Velden
- Geldern - Ortsteil Vernum
- Schloss Haag- Informationen
- Stadt Geldern - Informationen
- Geldern - Ortsteil Pont
- Geldern -Ortsteil Kapellen
- Walbecker Spargelprinzessin
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Kapellen basieren auf dem Artikel Kapellen (Geldern) (Stand vom 07.09.2009) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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Das Foto "Turmruine des Hauses Langendonk in Geldern-Aengenesch - Autor: Stefan K." ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert.