Goch - Innenstadt
Sehenswürdigkeiten Innenstadt
Die Stadt Goch hat aufgrund einer Vielzahl noch gut erhaltener Gebäude - teilweise noch aus dem Mittelalter - dem Besucher viel zu bieten. Es macht Spaß, die Stadt auf eigene Faust zu entdecken. Ein Spaziergang an der Niers z.B. entlang der Susmühle mit ihrem roten Wasserrad, die katholische Pfarrkirche St. Maria Magdalena aus dem 12. Jahrhundert, das Wahrzeichen der Stadt, das Steintor zu entdecken, die Evangelische Kirche am Markt und die historische Häuserzeile mit Rathaus und dem Patrizierhaus "Zu den fünf Ringen" in der Steinstraße zu besichtigen. Weiterhin sehenswert ist das Gebäude der Stadtbücherei - der frühere Sankt Johannes-Konvent....
Haus zu den fünf Ringen
Zu den schönsten Backsteinbauten am Niederrhein zählt wohl auch das alte Patrizierhaus "Zu den fünf Ringen" in der Steinstraße. Das Haus zu den fünf Ringen ist um 1550 erbaut worden. Es liegt zwischen dem Van den Bosch-Haus und dem Mosters-Haus an der Steinstraße Nr. 1 in unmittelbarer Nähe des Gocher Marktplatzes. Das Haus "Zu den fünf Ringen" ist das einzige noch fast vollständig erhaltene Haus aus dem 16. Jahrhundert. Das Wahrzeichen der Stadt ist jedoch das imposante backsteinerne Stadttor an der Niers, das letzte noch erhaltene von ehemals vier Stadttoren der mittelalterlichen Stadtbefestigung.
Jeden Sonntagnachmittag öffnet hier der "Treffpunkt Steintor" des Verkehrs- und Heimatvereins e.V. Goch seine Pforten für Bürger und Gäste der Stadt.
Katholische Kirche
Die katholische Pfarrkirche Sankt Maria-Magdalena in Goch stammt aus dem 12. Jahrhundert. Ihr erster Kirchenpatron war damals der hl. St. Georg. Um 1323 wird anstelle der romanischen Kirche eine gotische Hallenkirche aus Backsteinen errichtet. Die Kirche war somit einer der ersten Sakralbauten am Niederrhein, die aus Backsteinen gebaut wurde. Der Kirchenneubau wird der heiligen Maria Magdalena geweiht. Schon 1340 erfolgt die Fertigstellung des Chores der gotischen Pfarrkirche. Um 1450 erfolgt ein Umbau der Pfarrkirche mit Errichtung des Südschiffes und Aufstockung des Kirchturms.
Bildersturm
Der ursprüngliche Plan einer dreischiffigen Hallenkirche mit Rundsäulen wurde während des Baues geändert. Im Jahre 1625 wurde die Pfarrkirche Maria-Magdalena in Goch von holländischen Truppen verwüstet. Der gesamte Kunstbesitz der Kirche und das Pfarrarchiv werden in einer Nacht während des sogenannten "Bildersturm" zerstört. 1890 werden im Chorraum die lebensgroßen Apostelstatuen aufgestellt, die vom Gocher Künstler Ferdinand Langenberg angefertigt wurden. 1945 wird die Kirche bei der Bombardierung der Stadt Goch schwer getroffen und beschädigt. 1949 wird nach zweijähriger Bauzeit das Hauptschiff wieder in Betrieb genommen. Die völlige Wiederherstellung dauert weitere drei Jahre. 1993 stürzt der Kirchturm ein und beschädigt die Kirche schwer.
Gründe hierfür sind u.a. der große Brand von 1716 und die vergleichsweise schwere Glockenanlage. Im Jahre 2003 sind die Wiederaufbauarbeiten des Turmes vollendet. Die Pfarrkirche Sankt Maria-Magdalena in Goch ist die Taufkirche des 2003 heiliggesprochenen Arnold Janssen, der der Gründer des Steyler Missionsordens ist.
Adresse:
Katholische Pfarrgemeinde
St. Arnold Janssen Goch
Kirchhof 10
D - 47574 Goch
Telefon: 0049 - (0) 2823 7126
Fax: 0049 - (0) 2823 87221
Ev. Kirche am Markt
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts begann langsam der wirtschaftliche Niedergang der Stadt, weil Wolle aus England bevorzugt wurde. Durch den Beitritt zur Hanse im Jahre 1540 erhoffte man sich eine Besserung der Wirtschaft. Die Evangelische Kirche am Markt in Goch entstand um 1700 durch den Umbau des 1358 erwähnten städtischen Hospizes "Zum Heiligen Geist". Seit der Restaurierung von 1942 zeigt die Front wieder ihre alte schlichte Form. Im 80jährigen niederländischen Befreiungskrieg sind viele Niederländer vor der Katholisierungswelle, die von Herzog Alba ausging, geflohen und im Herzogtum Kleve ansässig geworden.
Daraus bildete sich 1570 eine Flüchtlingsgemeinde in Goch, die sich bald mit den wenigen Reformierten in der Stadt zu einer Gemeinde vereinigte. Die reformierte Gemeinde erhielt 1621 eine Kirche. 1699 erfolgte der Neubau der Kirche am Markt. Nachdem die Linie des klevischen Herzogs ausgestorben war, ging Goch 1614 an den Kurfürsten von Brandenburg. Wegen Geldmangel konnten die überalterten Befestigungsanlagen des Mittelalters nicht mehr modernisiert werden. Es begannen unruhige Kriegszeiten in Goch. Ab etwa 1620 wechselten sich holländische, spanische und französische Truppen, zum Teil mit sehr langen Einquartierungszeiten, in Goch ab und ließen die Bevölkerung verarmen.
St. Johannes-Konvent
Das Gebäude des früheren Sankt Johannes-Konvent, auch Tertiarinnenkloster genannt, ist an der Nordseite auf der ehemaligen Stadtbefestigung erbaut worden. Heute sind dort noch die Reste des Fundamentes des Verteidigungsturmes und ein Strebepfeiler der Stadtmauer zu erkennen. Auf der Ostseite ist eine stark verwitterte Sonnenuhr aus der Zeit um ca. 1800 erhalten: sie trägt die lateinische Inschrift - übersetzt - "Auf dieser Uhr ist eine Stunde angezeigt, in welcher du als Mensch sterben wirst." Im Zuge der Säkularisation 1802 wurde das 1455 erstmals erwähnte Kloster geschlossen. Der Kaufmann Wilhelm-Anton van den Bosch erwarb die Klosteranlage und nutzte die Gebäude als Lager und Stallungen.
Wilhelm-Anton-Hospital
1849 stiftete Tochter Marianne van den Bosch die Liegenschaft zur Errichtung eines Krankenhauses, das nach ihrem Vater Wilhelm-Anton-Hospital genannt wurde. Die Klosterkirche wurde 1899 zur Krankenhauskapelle umgebaut. Durch den Zweiten Weltkrieg erlitt auch das Wilhelm-Anton-Hospital schwere Schäden. Doch 1945 konnte der Krankenhausbetrieb dank des tatkräftigen Einsatzes der Clemensschwestern wieder aufgenommen werden. 1968 wurde das alte Krankenhaus einschließlich der Kapelle abgerissen und zog in einen Neubau in der Voßheide. Nur der älteste Teil der Anlage, der Klosterflügel von 1651, wurde restauriert und 1972 als Stadtbücherei wieder eingerichtet.
Gocher Geschichtsufer
Relativ neu ist das sogenannte Gocher Geschichtsufer in der Innenstadt. Längst in Vergessenheit geratene alte Grab-, Wege- und Haussteine und auch Kreuze sind jetzt an ihren historischen Standort zurückgekehrt. Hier am Flussufer der Niers haben sie eine endgültige Bleibe gefunden. Die restaurierten steinernen und metallischen Fundstücke erzählen spannende Geschichten aus der Entwicklung der Stadt Goch. Diese Anlage wurde im Jahre 2011 vom Heimatverein Goch e. V. errichtet und den Bürgerinnen und Bürgern zum Jubiläum "750 Jahre Stadt Goch" gestiftet.
Susmühle
Durch die Stadt Goch fließt die Niers, an deren Ufer sich die historische Susmühle befindet. Die Mühle wurde um 1700 als Backsteinbau hier an dieser Stelle errichtet. Ihren Namen verdankt sie dem "Sausen" des Wassers am Wehr. Die Susmühle ist die jüngste Mühle in Goch und leider auch die einzige bis in unsere Tage erhaltenene Mühle. Ihr Platz ist mitten in der Stadt, dort, wo sich die Niers und der Stadtgraben teilen. Bis zum 18. Jahrhundert hieß die Susmühle "Loo Mühle".....
Weitere Informationen zur Susmühle in der Stadt Goch finden Sie hier....!