Moers - Zeche Rheinpreußen-Schachtanlagen V/IX

Überblick

Die Schachtanlagen Rheinpreußen V/IX war ein ehemaliges Bergwerk zum Abbau von Steinkohle in der Stadt Moers. Um 1900 wurde in Rheinkamp-Utfort die Schachtanlage Rheinpreußen V (später Schachtanlage Rheinpreußen V/IX) begonnen. Die Anlage ging als selbständige Förderanlage 1905 in Betrieb. Die Schachtanlage Rheinpreußen IX dagegen wurde erst im Jahr 1958/1959 abgeteuft und zur Zentralförderanlage ausgebaut. Der Betriebsbeginn war also 1905 und das Betriebsende bereits im Jahr 1971. Ab diesem Zeitpunkt erfolgte die Nachfolgenutzung durch die Zusammenlegung zum Verbundbergwerk Rheinland. Noch heute sind auf dem ehemaligen Gelände der Zeche viele Gebäude erhalten und dienen heute als Eurotec Technologiepark anderen Firmen als Büros, Lager und Pflegedienststandort. [1]
Schachtanlagen Rheinpreußen V/IX

Die Schachtanlagen Rheinpreußen V/IX gehörten zum Regionalverband Ruhr und liegt im Moerser Stadtteil Utfort, im Kreis Wesel in Nordrhein-Westfalen. Die Geschichte des Bergwerks ist eng verbunden mit der Geschichte des Bergwerks Rheinpreußen in Homberg und Moers. In den Jahren 1900 bis 1905 wurde der Schacht Rheinpreußen V in der Gemarkung Rheinkamp-Utfort niedergebracht.
Er war ebenso wie die zeitgleich begonnene Schachtanlage Rheinpreußen IV als Anschlussanlage der Zeche Rheinpreußen mit eigener Förderung konzipiert. [1]

Der Schacht V wurde ebenfalls mit einem Doppelstrebengerüst ausgestattet, damit sowohl Förderung als auch Seilfahrt durch diesen Schacht allein bewältigt werden konnten. Nachfolgend wurde auch auf der Schachtanlage V eine Kokerei errichtet. Unter der technischen Leitung des Betriebsdirektors Heinrich Pattberg wurden sowohl Anlage IV als auch V von vorneherein auf mechanisierte Gewinnung ausgelegt. 1905 erfolgte auch hier der Einsatz der ersten Schüttelrutsche, in späterer Zeit wurden weitere Mechanisierungsvorhaben wie Schrämlader und Panzerausbau auf dieser Schachtanlage erstmals eingesetzt.
Auch Rheinpreußen V entwickelte sich wirtschaftlich vielversprechend und konnte bald die Förderung auf annähernd 1 Millionen Tonnen Kohle jährlich steigern. [1]

Im Jahre 1936 rückte auf Grund der politischen Entwicklung die Kohleverflüssigung in den Mittelpunkt des technischen Interesses. Zu diesem Zweck entstand neben der Zeche Rheinpreußen V das Treibstoffwerk Rheinpreußen. Die Anlagen waren neben der Zeche mit ihren Siedlungen im Zweiten Weltkrieg mehrfach das Ziel von Bombenangriffen. Nach dem Krieg wurde die Treibstoffanlage demontiert und das Werksgelände von der Chemischen Werke Rheinpreußen, Moers übernommen. Im Jahre 1941 wurde östlich der Hauptschachtanlage am Rheinufer der Schacht VIII (Gerdt) als Wetterschacht abgeteuft. Dieser wurde 1945 als Wetterschacht in Betrieb genommen. [1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die bergrechtliche Gewerkschaft Rheinpreußen in die Rheinpreußen AG für Bergbau und Chemie überführt. Diese führte diverse Maßnahmen zur Rationalisierung und Zusammenfassung der Produktion durch. 1953 wurde die Kokerei Schacht V zugunsten des Neubaus einer Zentralkokerei auf der Schachtanlage Pattberg stillgelegt. An ihrer Stelle wurde nachfolgend ein Hochdruckkraftwerk errichtet. 1958 wurde neben Schacht V mit dem Abteufen des neuen Zentralförderschachtes IX begonnen.
Dieser ging 1962 mit einer modernen vollautomatischen Gefäßförderung in Betrieb. Die ebenfalls in dem Schacht eingehängte Gestellförderung übernahm die Seilfahrt und Materialführung, so dass Schacht V als Förderschacht abgelöst werden konnte. [1]

Dieser wurde nachfolgend als Wetterschacht eingerichtet. 1964 erfolgte die Stilllegung der fördernden Schachtanlage Rheinpreußen IV und die Zuordnung des Schachtes IV als weiteren Wetterschacht zur Anlage V/IX . 1968 gingen alle fördernden Schachtanlagen der Rheinpreußen AG in den Besitz der Ruhrkohle AG über.
Die Schachtanlage Rheinpreußen V/IX, die jährlich ca. 1,8 Mio. Tonnen Kohle förderte, wurde 1971 mit der Werksdirektion Pattberg/Rossenray zum Verbundbergwerk Rheinland vereinigt. [1]

Heutiger Zustand

Nach Stilllegung der Anlage Rheinpreußen V/IX im Jahre 1990 wurde auf dem Zechengelände der Technologiepark Eurotec errichtet. Die ehemalige Kauenhalle aus der Gründerzeit bildet das zentrale Gebäude des Technologieparks. Große Segmentbogenfenster, in Naturstein gefasst, gliedern die Backsteinfassade, die seitlich von zwei Türmen mit glockenförmigen Helmen flankiert wird. Rechts und links der Türme schließen sich niedrigere Bauflügel an. Schacht V wurde 1988 verfüllt, das Fördergerüst abgebaut.
Nach Verfüllung des Schachtes IX im Jahre 2001 wurde die große Turmförderanlage 2003/2004 rückgebaut. Schacht IX ist auf dem Gelände noch an der Protegohaube zu erkennen, aber nicht mehr zugänglich. [1]
Seilscheibe ders Bergwerks von Schacht V

Die Seilscheibe vom Förderturm des Schacht V wurde im Jahr 1900 installiert und war bis zur Schließung des Bergwerks Rheinpreußen im Jahr 1988 in Betrieb. Die zweiteilige stählerne Scheibe mit einem Durchmesser von 5 Metern ist mit Schrauben verbunden und wiegt ohne Achse etwa 4,5 Tonnen. Der Förderturm, ein Doppelstrebengerüst, stand über einem Schacht von 473 Meter Tiefe. Die Seilscheibe ist ein Geschenk des Bergwerks Rheinland und steht als Symbol für die langjährige Bergbau-Vergangenheit der Stadt Duisburg in der Innenstadt am Johannes-Corputius-Platz. Die letzte Schachtanlage in Hamborn "Friedrich Thyssen II/V" wurde 1975 geschlossen.
Das Bergwerk Walsum war die letzte fördernde Zeche auf Duisburger Stadtgebiet. Die Schachtanlagen verlagerten sich nach Norden, hier wurde aus Tiefen von mehr als 1000 Metern die Kohle gefördert.
Zeche Rheinpreußen

Die Zeche Rheinpreußen war ein Steinkohle-Bergwerk in Duisburg und Moers. Das erste Bergwerk wurde von dem aus Ruhrort (heute Duisburg) stammenden Industriellen Franz Haniel (1779 - 1869) gegründet. Im Jahre 1857 begannen die Abteufarbeiten für Schacht I. Es sollte 20 Jahre lang dauern, bis die Förderung aufgenommen werden konnte. Schwimmsandeinbrüche bei den Abteufarbeiten verhinderten die frühe Inbetriebnahme von Schacht I. Paralell zu diesem Schacht hatte man schone 1867 begonnen, einen zweiten Schacht nierderzubringen....
Weitere Informationen zur Zeche Rheinpreußen in Moers finden Sie hier....!
Halde Rheinpreußen

Wer am Abend die A 42 in Richtung Kamp-Lintfort befährt, wird kurz hinter der Abfahrt Duisburg-Baerl auf der linken Seite ein Licht auf der Spitze einer landschaftlichen Erhöhung bemerken: es handelt sich um die vergrößerte Ausgabe einer Grubenlampe für Bergleute, dem sogenannten "Geleucht". Das als "Landmarke der Industriekultur" bezeichnete Objekt liegt auf der etwa 100 Meter hohen Halde des ehemaligen Bergwerks Rheinpreußen....
Weitere Informationen zur Halde Rheinpreußen in Moers finden Sie hier....!
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Quellenhinweis:

1. Die Geschichte der Zeche Rheinpreußen - Schachtanlage Rheinpreußen V/IX - basiert auf dem Artikel Schachtanlage Rheinpreußen 5/9 (Stand vom 01.08.2023) und stammt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Schachtanlage Rheinpreussen V Utfort/Moers seit 1890, täglich 4250 Tonnen - Autor: Bundesarchiv, B 145 Bild-F015002-0002 / Hoffel, v. / CC-BY-SA" - "Protegohaube über Schacht IX der Zeche „Rheinpreußen“ in Moers - Autor: © Raimond Spekking" unterliegen der Creative Commons -Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported und wird unter dieser Lizenz veröffentlicht.