Moers - Zeche Rheinpreußen-Schachtanlagen I/II/III

Übersicht

Die Schachtanlagen I/II gehörten einst zur Zeche Rheinpreußen, einem Steinkohle-Bergwerk in den Städten Duisburg und Moers. Das erste Bergwerk - nämlich die Schachtanlagen I/II wurde von dem aus Ruhrort (heute Duisburg) stammenden Industriellen Franz Haniel (1779 - 1869) gegründet. Im Jahre 1857 begannen die Abteufarbeiten für Schacht I. Es sollte 20 Jahre lang dauern, bis die Förderung aufgenommen werden konnte. Schwimmsandeinbrüche bei den Abteufarbeiten verhinderten die frühe Inbetriebnahme von Schacht I. Paralell zu diesem Schacht hatte man schon 1867 - also 10 Jahre später - begonnen, einen zweiten Schacht nierderzubringen. Dies gelang bis Ende 1877 totz aller Widrigkeiten beim Abteufen der Schächte. [1]
Zeche Rheinpreußen - Schachtanlagen I/II

Im Dezember 1876 wurde ein Malakowturm über Schacht II erstellt und die dazugehörenden Maschinenhäuser fertig gebaut. Im Anschluss daran wurde die erste Wasserhaltungsmaschine in Betrieb genommen, noch im selben Monat wurde mit der Förderung im Schacht 2 begonnen. Die ersten BetriebsjahreNach dem Tod von Franz Haniel im Jahre 1870 übernahm dessen Sohn Hugo die Verantwortung für den weiteren Aufbau der Schachtanlage. Die Tagesanlagen der Zeche Rheinpreußen I/II wurden weiter ausgebaut. Im Jahr 1878 wurde mit dem Bau der Kohlenwäsche und der Kokerei begonnen. Die Kokerei wurde zunächst ohne Nebengewinnungsanlagen gebaut. Im selben Jahr wurde mit dem Bau des Schachtturmes in Form eines Malakowturmes für Schacht I und den dazugehörenden Maschinenhäusern begonnen. Im Jahr 1884 wurde die Förderung im Schacht I aufgenommen. [1]

Die Schachtanlagen I/II wurde im damals noch ländlichen Homberg unweit des Rheins gegründet. Zur preußischen Bürgermeisterei Homberg, die seit 1816 zum Kreis Rheinberg, nach dessen Auflösung 1823 zum Kreis Geldern und seit 1857 zum neugebildeten Kreis Moers gehörte, zählten die drei Gemeinden Essenberg, Hochheide und Homberg. 1872 wurde in Homberg mit der Kohleförderung begonnen. Der Standort der Schachtanlage war so gewählt worden, dass die Kohle unmittelbar aus dem Förderwagen in Rheinschiffe verladen werden konnte. Dazu transportierte man diese Wagen über eine Schmalspurbahn zum Rhein. [1]

Der Kohlenförderwagen wurde seinerzeit noch von Pferden gezogen. Damit die geförderten Tonnen Steinkohle schneller an Abnehmer transportiert werden konnten, errichtete man zwischen 1906 bis 1908 den Rheinpreußen-Hafen in Homberg als zusätzlichen Umschlagplatz linksrheinisch bei Rheinkilometer 781,1. Der Hafen diente der Zeche Rheinpreußen in Homberg und der Zeche Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort, verbunden mit einer eigenen Gleisanbindung, der Bahnstrecke Zeche Friedrich Heinrich-Rheinpreußen-Hafen, den Kohleversand abzuwickeln.
Später erhielt die Schachtanlage auch einen Anschluss an die Eisenbahnlinie Aachen-Homberg-Ruhrort. [1]

Zeche Rheinpreußen - Schachtanlage III

Da das Bergwerk mit der Schachtanlage I/II bei weitem nicht an die Förderleistung der Zeche Zollverein heranreichen konnte, war ein weiterer Ausbau mit neuen Schächten dringend erforderlich geworden. Im Jahr 1891 wurde mit den Teufarbeiten für den Schacht III begonnen, dieser wurde 1100 Meter westlich von Betriebsteil I/II in der Homberg-Heide angesetzt und war auch für die Unterstützung der Wasserhaltung für das Baufeld I/II geplant. Im darauffolgenden Jahr wurde der Schacht II mit der 3. Sohle durchschlägig. Am 15. Dezember des Jahres 1893 verstarb der Vorsitzende des Grubenvorstandes Hugo Haniel. Zu seinem Nachfolger wurde sein Sohn Franz Haniel junior gewählt. [1]

Im Jahr 1894 erreichte der Schacht III bei einer Teufe von 103 Metern das Karbon. Im Jahr 1897 wurde im Schacht III bei einer Teufe von 220 Metern (−186 m NN) die Wettersohle angesetzt. Noch im selben Jahr wurde bei einer Teufe von 300 Metern (−266 m NN) die 1. Sohle angesetzt und später bei einer Teufe von 375 Metern (−341 m NN) eine Teilsohle angesetzt. Außerdem wurde ein Durchschlag mit der vom Baufeld I/II aufgefahrenen 2. Sohle erstellt. Im Jahr 1898 wurde im Schacht III mit der Förderung begonnen. Die dort geförderte Kohle wurden über Tage über eine Transportbrücke zur Wäsche des Betriebsteils I/II transportiert und dort aufbereitet. [1]

In den Jahren 1911 - 1912 wurde in den Malakow-Turm der Zeche Rheinpreußen II ein Strebengerüst eingezogen. Im Jahr 1912 wurde die Förderung im Schacht I eingestellt. Im Jahr 1913 wurde die Förderung im Schacht III stark eingeschränkt, es wurden in diesem Schacht zunächst nur noch Magerkohlen gefördert. Im darauffolgenden Jahr wurde der Schacht III stillgelegt. Das Baufeld von Schacht III wurde zum Baufeld I/II zugefügt. Im Jahr 1925 wurde auf Rheinpreußen I/II aus Rationalitätsgründen die Förderung eingestellt. Die Schächte blieben offen und wurden als Außenanlage für die Bewetterung von Rheinpreußen IV weiter betrieben. [1]
Zustand heute

Am 1. November des Jahres 1928 wurde die Kokerei auf Rheinpreußen I/II stillgelegt. Nach der endgültigen Verfüllung der Schächte I und II in den 1950er und 1960er Jahren und dem Rückbau eines Großteils der Tagesanlagen im Jahr 2006 ist der Malakowturm über Schacht I als Industriedenkmal erhalten und wurde in jüngster Zeit restauriert. Für 2019 war geplant, auf dem Gelände ein Geschäfts-, Kultur- und Veranstaltungszentrum zu entwickeln, das aber bis heute nicht verwirklicht wurde.
Einige ehemalige Zechengebäude (Werkstattgebäude) sind denkmalsgerecht saniert und Teil eines Gewerbeparks. [1]

Direkt gegenüber der ehemaligen Schachtanlage I/II befindet sich in einem recht umfangreichen Gebäudeensemble mit schönem Uhr- und Treppenhausturm die Verwaltung der Zechengesellschaft Rheinpreußen. Die einstigen Verwaltungsgebäude stehen heute leer und müssen gegen Vandalismus gesichert werden. Von außen betrachtet scheinen die Verwaltungsgebäude noch in einem guten Zustand zu sein.
Westlich dieses Gebäudes besteht noch der große Parkplatz für die damaligen Mitarbeiter des Bergwerks. [1]
Zeche Rheinpreußen

Die Zeche Rheinpreußen war ein Steinkohle-Bergwerk in Duisburg und Moers. Das erste Bergwerk wurde von dem aus Ruhrort (heute Duisburg) stammenden Industriellen Franz Haniel (1779 - 1869) gegründet. Im Jahre 1857 begannen die Abteufarbeiten für Schacht I. Es sollte 20 Jahre lang dauern, bis die Förderung aufgenommen werden konnte. Schwimmsandeinbrüche bei den Abteufarbeiten verhinderten die frühe Inbetriebnahme von Schacht I. Paralell zu diesem Schacht hatte man schone 1867 begonnen, einen zweiten Schacht nierderzubringen....
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Halde Rheinpreußen

Wer am Abend die A 42 in Richtung Kamp-Lintfort befährt, wird kurz hinter der Abfahrt Duisburg-Baerl auf der linken Seite ein Licht auf der Spitze einer landschaftlichen Erhöhung bemerken: es handelt sich um die vergrößerte Ausgabe einer Grubenlampe für Bergleute, dem sogenannten "Geleucht". Das als "Landmarke der Industriekultur" bezeichnete Objekt liegt auf der etwa 100 Meter hohen Halde des ehemaligen Bergwerks Rheinpreußen....
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Quellenhinweis:

1. Die Geschichte der Zeche Rheinpreußen basiert auf dem Artikel Zeche Rheinpreußen (Stand vom 02.10.2010) und stammt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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Das Foto aus der Wikimedia Commons "Zeche Rheinpreußen, Schachtanlagen I/II - Autor: Stadtarchiv Duisburg" unterliegt der Creative Commons -Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported.