Moers - Zeche Rheinpreußen
Zeche Rheinpreußen
Die Zeche Rheinpreußen war ein Steinkohle-Bergwerk in Duisburg und Moers. Das erste Bergwerk wurde von dem aus Ruhrort (heute Duisburg) stammenden Industriellen Franz Haniel (1779 - 1869) gegründet. Im Jahre 1857 begannen die Abteufarbeiten für Schacht I. Es sollte 20 Jahre lang dauern, bis die Förderung aufgenommen werden konnte. Schwimmsandeinbrüche bei den Abteufarbeiten verhinderten die frühe Inbetriebnahme von Schacht I. Paralell zu diesem Schacht hatte man schone 1867 begonnen, einen zweiten Schacht nierderzubringen. Dies gelang bis Ende 1877 totz aller Widrigkeiten beim Abteufen der Schächte. Nach dem Tod von Franz Haniel im Jahre 1868 übernahm dessen Sohn Hugo die Verantwortung für den weiteren Aufbau der Schachtanlage. Die Tagesanlagen der Zeche Rheinpreußen I/II wurden weiter ausgebaut.
Eisenbahnlinie Aachen-Homberg-Ruhrort
Die Zeche erhielt für jeden Schacht einen Malakow-Turm mit dazwischen liegendem Maschinenhaus, in dem die Fördermaschine aufgebaut wurde. Der Standort der Schachtanlage war so gewählt worden, dass die Kohle unmittelbar aus dem Förderwagen in Rheinschiffe verladen werden konnte. Hierzu musste eine Schmalspurbahn angelegt werden. Die Kohlenförderwagen wurden damals von Pferden gezogen. Später erhielt die Schachtanlage auch einen Anschluss an die Eisenbahnlinie Aachen-Homberg-Ruhrort. Im Jahre 1891 wurde in Homberg-Hochheide der dritte Schacht der Zeche Rheinpreußen abgeteuft, der schon drei Jahre später in 112 m Tiefe das Steinkohlegebirge erreichte. 1898 konnte die Förderung über Schacht III aufgenommen werden. Dieser Schacht wurde über eine Seilförderung an die Schiffsverladung am Rhein angebunden.
Weitere Entwicklung
Um 1900 wurde in Hochstraß die Schachtanlage Rheinpreußen IV und in Rheinkamp-Utfort der Schacht Rheinpreußen V (später Schachtanlage Rheinpreußen V/IX begonnen. Beide Anlagen gingen als selbständige Förderanlagen 1904 und 1905 in Betrieb. 1922 begann die Gewerkschaft Rheinpreußen in den nördlichen Rheinlandfeldern in Rheinkamp-Repelen mit dem Abteufen des Schachtes VI. Dieser Schacht wurde später Teil der Schachtanlage Pattberg. 1943 wurde neben der Haus-Knipp-Eisenbahnbrücke Schacht VIII als Wetterschacht für das Bergwerk Rheinpreußen abgeteuft und zwei Jahre später in Betrieb genommen. Zeitweilig diente dieser Schacht in den Jahren von 1957 bis 1967 auch der Materialförderung.
Industriedenkmal
Der Förderturm von Schacht VIII in Stahlfachwerk-Bauweise wurde nach einem Entwurf der Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer - Architektengemeinschaft mit Sitz in Essen und Berlin - errichtet. Beide Architekten waren auch verantwortlich für die Gestaltung der Schachtanlage Zollverein 12 in Essen. Ab 1971 gehörte der Schacht VIII zum Verbundbergwerk Rheinland und später zum Bergwerk Walsum, das die Förderung am 27. Juni 2008 endgültig einstellte. Schon im Jahr 1925 wurde die Förderung über die Schächte I/II der Zeche Rheinpreußen eingestellt. Zwischen 1950 - 1960 wurden die Schächte endgültig verfüllt. Nur der Malakowturm über Schacht I ist als Industriedenkmal erhalten geblieben und soll restauriert werden. Das Bergwerk Rheinpreußen förderte von 1877 bis 1990 Steinkohle.
Zechensiedlung
Der Beginn des 20. Jahrhunderts stand in Moers ganz im Zeichen des Bergbaus. Lebten im Jahr 1900 noch 6.000 Menschen in der Stadt und weitere 6.000 in der Landbürgermeisterei, so vervielfachten sich die Zahlen in den folgenden Jahren. Mit dem Abteufen des Schachtes IV der Zeche Rheinpreußen am 15. September 1900 kam der Bergbau auch in die Stadt Moers. Von 1904 bis 1913 wurde für rund 10.000 Zuwanderer die Zechen- und Arbeitersiedlung Meerbeck-Hochstraß errichtet, die heute nach einer umfangreichen Sanierung noch eine gesuchte Wohngegend ist. In Meerbeck wohnte auch Johann Esser (1896 - 1971), der Dichter des Liedes der Moorsoldaten, das er im KZ Börgermoor geschrieben hatte und das zum Symbol des Widerstandes gegen den Faschismus wurde.
Schacht IV
Einige Reste der Bauwerke des Bergwerks Rheinpreußen sind im Moerser Ortsteil Hochstraß zu besichtigen. Es handelt sich hier um den Förderturm von Schacht IV mit dem altem Zechengebäude des Bergwerks. Dieser Schacht wurde von 1900 bis 1904 abgeteuft und bereits im Jahre 1962 geschlossen. Der Schacht ist ein Zeugnis für die Anfänge des Bergbaus auf Moerser Stadtgebiet. Heute steht dort das älteste erhaltene Fördergerüst mit Doppelstreben. Das Fördermaschinengebäude kann besichtigt werden. Es wird betreut vom Grafschafter Museums- und Geschichtsverein.
Besichtigungen
Es ist für Besichtigungen jeden Sonntag von 14.00 - 17.00 Uhr in den Monaten Mai bis Oktober sowie jeweils nach Terminabsprache geöffnet.
Adresse:
Förderturm Schacht IV mit altem Zechengebäude
Schacht 4 des Bergwerks Rheinpreußen,
Franz-Haniel-Straße,
D-47443 Moers-Hochstraß
Telefon: 0 28 41 / 88 91 08 vor Ort;
oder über das Grafschafter Museum im Schloss
Telefon: 0 28 41 / 2 80 94;
Seilscheibe ders Bergwerks von Schacht V
Die Seilscheibe vom Förderturm des Schacht V wurde im Jahr 1900 installiert und war bis zur Schließung des Bergwerks Rheinpreußen im Jahr 1988 in Betrieb. Die zweiteilige stählerne Scheibe mit einem Durchmesser von 5 Metern ist mit Schrauben verbunden und wiegt ohne Achse etwa 4,5 Tonnen. Der Förderturm, ein Doppelstrebengerüst, stand über einem Schacht von 473 m Tiefe. Die Seilscheibe ist ein Geschenk des Bergwerks Rheinland und steht als Symbol für die langjährige Bergbau-Vergangenheit der Stadt Duisburg in der Innenstadt am Johannes-Corputius-Platz. Die letzte Schachtanlage in Hamborn "Friedrich Thyssen II/V" wurde 1975 geschlossen.
Das Bergwerk Walsum war die letzte fördernde Zeche auf Duisburger Stadtgebiet. Die Schachtanlagen verlagern sich nach Norden, hier wird aus Tiefen von mehr als 1000 Metern die Kohle gefördert.
Halde Rheinpreußen
Wer am Abend die A 42 in Richtung Kamp-Lintfort befährt, wird kurz hinter der Abfahrt Duisburg-Baerl auf der linken Seite ein Licht auf der Spitze einer landschaftlichen Erhöhung bemerken: es handelt sich um die vergrößerte Ausgabe einer Grubenlampe für Bergleute, dem sogenannten "Geleucht". Das als "Landmarke der Industriekultur" bezeichnete Objekt liegt auf der etwa 100 Meter hohen Halde des ehemaligen Bergwerks Rheinpreußen....
Weitere Informationen zur Halde Rheinpreußen in Moers finden Sie hier....!
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Quellenhinweis:
Die Geschichte der Zeche Rheinpreußen basiert auf dem Artikel Zeche Rheinpreußen (Stand vom 02.10.2010) und stammt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz [27 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotodatei "Schachtanlage Rheinpreussen 5 Utfort/Moers seit 1890, täglich 4250 Tonnen - Autor: Bundesarchiv, B 145 Bild-F015002-0002 / Hoffel, v. / CC-BY-SA" unterliegt der Creative Commons -Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported und wird unter dieser Lizenz veröffentlicht.