Rheinberg - Orsoy - Katholische Kirche

Überblick

Die Katholische Pfarrkirche in Orsoy ist dem heiligen Nikolaus geweiht. Die Kirche wurde in den Jahren 1845 - 1848 erbaut. Es handelt sich hier um eine dreischiffige neugotische Hallenkirche, die auf der Rheinseite von der Stadtmauer begrenzt wird. In den Wirren des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche im März 1945 zerstört und ohne Turmhelm wieder aufgebaut. Die endgültige Restaurierung erfolgte von 1971 - 1974. Sehenswert ist der altniederländische Hochaltar und die 4 Altarflügel des Künstlers Colijn de Cooter, entstanden um 1500.
Seit Oktober 2023 ist die St.-Nikolaus-Kirche in Orsoy profaniert, damit endete die 173-jährige Geschichte des Gotteshauses. Es sollen Wohnungen in der ehemaligen Kirche entstehen, dazu soll das frühere Gotteshaus umgebaut werden. [1]
Katholische Kirche St. Nikolaus

Die denkmalgeschützte, ehemalige römisch-katholische Pfarrkirche St. Nikolaus ist eine neugotische Backsteinhallenkirche in Orsoy am Niederrhein. Sie wurde am 14. Oktober 2023 entweiht und soll zukünftig als Wohnobjekt verwendet werden. Bis zur Reformation führte die im 12. Jahrhundert gegründete heutige evangelische Pfarrkirche Orsoy das Patrozinium des heiligen Nikolaus. Unter niederländischer Besetzung wurde die katholische St. Nikolauskirche im Jahre 1632 reformiert. Die verbliebene katholische Gemeinde erhielt 1673 die Orsoyer Gasthauskapelle zugewiesen und erfuhr 1683 die offizielle Neugründung. [1]

In den Jahren 1843 bis 1848/50 wurde nördlich der alten Kirche eine neue, zunächst dreischiffige, Pfarrkirche mit vier Jochen vom Architekten Heinrich Johann Freyse im neoklassizistischen Stil der Schinkelschule mit einem hohen, dreistöckigen Westturm erbaut. Hierbei wurde auf die sonst übliche Ausrichtung einer katholischen Kirche nach Osten verzichtet, sodass das Gebäude nach Norden ausgerichtet ist. Der Neubau führte das Patrozinium des heiligen Nikolaus weiter. Der Neubau erfolgte mit der Unterstützung der Oberbaudeputation Berlin und der reformierten Gemeinde. [1]

Im März 1945 wurde die Kirche von Einheiten der Wehrmacht von der rechten Rheinseite her unter Beschuss genommen, da diese vermuteten, dass amerikanische Artilleriebeobachter und Funker den Kirchturm nutzten. Turm und Gebäude erlitten durch den Beschuss schwere Schäden. Eine fehlgeleitete Granate traf bei dem Angriff auch das Krankenhaus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Bauwerk 1951 als einfache Saalkirche wieder aufgebaut. Der Turm wurde kleiner und ohne Helm rekonstruiert. Der rekonstruierte Teil des Gebäudes ist bis heute gut daran erkennbar, dass die Steine einen kräftigeren roten Farbenton aufweisen als der Rest des Gebäudes. [1]

Die endgültige Restaurierung erfolgte in den Jahren 1971 bis 1974. Am 2. September 2020 wurden Pläne der Rheinberger Pfarrgemeinde St. Peter und ihrem Kirchenvorstand veröffentlicht, in denen es beabsichtigt wurde, den Denkmalschutz des Gebäudes aufzuheben, um es im Anschluss abzureißen. Hiergegen gab es weitreichenden Protest in der Orsoyer Bevölkerung. Eine Aufhebung des Denkmalschutzes wurde von behördlicher Seite nicht erteilt. Am 14. Oktober 2023 wurde das Gebäude durch Weihbischof Rolf Lohmann (Bistum Münster) profaniert und soll zukünftig nach Umbaumaßnahmen als Wohnraum dienen. Die römisch-katholische Kirchengemeinde Orsoys hält zukünftig ihre Gottesdienste in der evangelischen Kirche ab, welche ihren Namen deswegen in Ökumenische Nikolaus-Kirche Orsoy änderte. [1]

Ausstattung

In der Kirche werden eine Holzstatue des heiligen Josef von Nazareth eines unbekannten Künstlers aus dem 18. Jahrhundert und eine neuere Holzstatue des heiligen Nikolaus aufbewahrt. Die Wandgemälde Heinrich Dieckmanns, die ab 1925 den Chorraum schmückten, überstanden die Kriegsschäden nicht. Die Orgel in St. Nikolaus wurde 1991 von der Firma Westfälischer Orgelbau S. Sauer in Höxter erbaut. Sie ersetzt ein Werk der Firma E.F. Walcker & Cie. Ludwigsburg, welches 1989 in die Kirche St. Mariä Empfängnis in Labbeck transferiert wurde. Ende Januar 2024 wurde die Orgel für 120.000 Euro an die Sankt-Ursulakirche in Lanaken (Belgien) verkauft. Den Ab- und Aufbau übernahm das belgische Unternehmen Orgelbau Schumacher aus Eupen. Das rein mechanische Instrument verfügte über 18 Register auf zwei Manualen und Pedal.
Die St.-Nikolaus-Kirche Orsoy wurde am 25. Juni 1984 unter der Nummer 37 in die Liste der Baudenkmäler in Rheinberg eingetragen. [1]
Passionsaltar

Zum Inventar der St. Nikolaus-kirche in Orsoy gehört ein Brüsseler Schnitzaltar mit vier bemalten Flügeln aus der Werkstatt des flämischen Malers Colijn de Coter, der um 1500/10 entstanden ist. Möglicherweise hat neben de Coter auch der Bildschnitzer Jan Borman an dem Retabel mitgewirkt. Die spätgotischen Schnitzereien im erhöhten Mittelteil zeigen die Kreuzigung Jesu Christi. Das Pentaptychon gibt auf den Innenseiten der Flügel Passionsdarstellungen wieder, während die Außenseiten mit Szenen aus dem Leben des heiligen Nikolaus von Myra bemalt sind. Vormals war der Altar in der ursprünglichen St. Niklaus-Kirche aufgestellt gewesen, bis er 1638 aus dieser entfernt wurde. 1850/51 wurde der Schrein neu vergoldet und farbig eingefasst.
Bei der Zerstörung der Kirche 1945 wurde auch der Flügelaltar in Mitleidenschaft gezogen. 1950 bis 1952 erfolgte die Restaurierung der Flügel. In den Jahren 1967 bis 1974 folgte die Erneuerung des geschnitzten Mittelteils. [1]
Rheinberg - Dorf Ossenberg

Die Geschichte des Dorfes Ossenberg ist eng mit dem urkundlich erstmals 1176 erwähnten Haus oder Schloss Ossenberg verbunden. Anfänglich war die „Herrlichkeit Ossenberg“ wohl ein befestigter fränkischer Rittersitz, der dann in kölnischen Besitz gelangte. Als erster Besitzer von Haus Ossenberg wird ein gleichnamiges Geschlecht genannt, das mehrfach in Urkunden des 14. Jahrhunderts erwähnt wird. Im Jahre 1335 verkauften die Brüder Wilhelm und Otto von Ossenberg der Abtei Kamp größere Weideländereien....
Weitere Informationen zum Rheinberger Ortsteil Ossenberg im Stadtbezirk Borth finden Sie hier....!
Rheinberg - Ortsteil Orsoy

Orsoy wurde um 1139 als Hersougen erstmals urkundlich erwähnt. Um 1285 erhielt Orsoy die Stadtrechte. Seit Beginn gehörte Orsoy zum Gebiet der Grafen von Kleve. 1609/1666 kommt Orsoy mit dem Herzogtum Kleve unter die Herrschaft des Kurfürsten von Brandenburg. 1816 - 22 Kreis Rheinberg, 1822 - 56 Kreis Geldern, 1856 - 1975 Kreis Moers.
Durch die Kommunale Neuordnung von 1975 wird Orsoy ein Ortsteil von Rheinberg und gehört mit der Stadt Rheinberg zum Kreis Wesel. Nach der vollständigen Zerstörung Orsoys durch die Spanier 1586 wird auch das Orsoyer Rathaus um 1600 neu aufgebaut. Im Inneren ist noch eine alte Gefängniszelle erhalten.
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Rheinberg - Haus Wolfskuhlen

Das Haus Wolfskuhlen liegt südlich von Rheinberg zwischen Budberg und Rheinkamp. Der ehemalige Rittersitz Wolfskuhlen wird auf jeweils drei Seiten vom Wald eingegrenzt. Direkt gegenüber dem ehemaligen Zugang zum Haus Wolfskuhlen, getrennt durch eine Straße, befindet sich ein Bauernhof, der früher mit dem alten Rittergut verbunden war. Von der ehemaligen Burganlage mit ihren Mauern und Türmen sind heute keine sichtbaren Spuren mehr zu vorhanden....
Weitere Informationen zum Haus Wolfskuhlen bei Rheinberg-Budberg finden Sie hier....!
Quelleninformationen:

1: Die Informationen zur Geschichte der katholischen Kirche St. Nikolaus in Orsoy im Rheinberger Stadtteil Orsoy basieren auf dem Artikel St. Nikolaus Orsoy (Stand vom 28.03.2024) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Blick in den Innenraum von St. Nikolaus mit Passionsaltar; Holzstatue des hl. Josef; Hauptglocke des Geläut der Ev. Kirche Orsoy; Flügelbild des Nikolausretabel aus St. Nikolaus Orsoy; (5 Fotos) - Autor: Hannibal21" sind lizensiert unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“.
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