Kaiserswerth - St. Suitbertus-Basilika

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Düsseldorf - Kaiserswerth St. Suitbertus-Basilika mit Stiftsplatz von Süd-Ost - Foto: Wikipedia - Autor: colling-architektur - Lizenz: s.u.



Überblick

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Düsseldorf - Kaiserswerth Rückansicht der Suitbertus-Basilika vom Rheinufer aus gesehen



Die Kirche St. Suitbertus geht auf eine Gründung des Missionars Suitbertus zu Ehren des Apostels Petrus zurück. Hier wurde Suitbertus im Jahr 713 bestattet. Der dreiteilige staufische Chor der heutigen Kirche wurde 1237 fertig gestellt. 1243 wurde der abgebrochene Westturm der Kirche durch einen Dachreiter ersetzt. An der Nordseite befindet sich das Paradies, das gleichzeitig mit dem Chor errichtet wurde. Infolge der Weiternutzung als Pfarrkirche konnten nach der Säkularisation des Stifts 1805 bis 1807 Kirche und Kirchenschatz der Gemeinde erhalten bleiben. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Kirche neue Flachdecken. An der Chorpartie zeigt sich der Formenreichtum der Spätromanik rheinischer Prägung.





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Düsseldorf - Kaiserswerth Narthex der Basilika St. Suitbertus


Von der ursprünglichen Kirchenausstattung ist nur eine kleine Sakramentsnische im Chipolygon aus dem frühen 14. Jahrhundert erhalten. Aus dem Ende des 15. Jahrhunderts stammt ein steinerner Sakraments- und Reliquienschrein mit altarähnlichem Unterbau. Der wichtigste Schatz der Kirche ist der Suitbertusschrein. Er wird als einer der letzten großen rheinischen Reliquienschreine des 12. und 13. Jahrhunderts gewertet. Der ganz mit vergoldetem Silberblech verkleidete Schrein wird in einem Reliquiengelass, das schon beim Bau des Chores angelegt worden ist, aufbewahrt. An der nordöstlichen Apsis wurde 1991 anlässlich des 400. Geburtstages von Friedrich Spee, dem Kämpfer gegen die Hexenverfolgungen, ein Relief von Bert Gerresheim angebracht.


Basilika St. Suitbertus

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Düsseldorf - Kaiserswerth Basilika St. Suitbertus


Die ehemalige Stiftskirche und heutige Pfarrkirche St. Suitbertus ist eine flachgedeckte dreischiffige Pfeilerbasilika im Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth. Die gleichnamige Pfarrei gehört zur Katholischen Pfarreien-Gemeinschaft Angerland/Kaiserswerth. Die Kirche besitzt drei Glocken, die in Straßburg in der Glockengießerei von Johann Peter Edel hergestellt wurden. Alle drei Glocken stammen aus dem Jahr 1705 und tragen die Namen Maria, Willeicus und Gertrudis. Direkt an der Basilika ist das Suitbertus-Gymnasium als koedukative Schule in Trägerschaft des Erzbistums Köln gelegen. Das Kirchengebäude entstand im 11. bis 13. Jahrhundert und liegt am Suitbertus-Stiftsplatz 6 in Kaiserswerth. [1]


Geschichte

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Düsseldorf - Kaiserswerth Basilika St. Suitbertus - Altarraum


An der Stelle des Vorgängerbaus, der Klosterkirche St. Petrus vom Anfang des 8. Jahrhunderts, wurde etwa ab dem Jahr 1050 die Stiftskirche St. Suitbert aus Tuffstein errichtet. Ihre Bauzeit fällt in zwei verschiedene Stilepochen: Das Langhaus ist spätromanisch, während der 1237 geweihte Chor bereits sehr deutlich gotische Elemente zeigt. 1264 wurden die Gebeine der Heiligen Suitbertus und Willeicus († um 726) hierhin überführt, und heute gehört der reich verzierte Suitbertusschrein aus dieser Zeit zu den wenigen Stücken, die vom ehemals umfangreichen Kirchenschatz verblieben sind. [1]


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Düsseldorf - Kaiserswerth Kirche St. Suitbertus - Blick auf den Dachreiter


Die Basilika bestand ursprünglich aus einem West-Turm, einem Querschiff und drei Apsiden. Im Jahre 1243 wurde der West-Turm aufgrund von kriegstechnischen Gründen abgetragen, aber man versprach, ihn wieder neu aufzubauen. Von da an wurde die Kirche zwei Mal renoviert, einmal im Jahre 1717, wo man aber nur die Beschädigungen, die im Laufe der Jahre entstanden sind, wieder reparierte, und das zweite Mal ab dem Jahre 1870. Die zweite Renovierung dauerte von 1870 bis 1877, wobei man dabei nicht nur die zerstörten Teile wiedererrichtete, sondern auch die Basilika vergrößerte und das Versprechen aus dem Jahre 1243 einlöste und gleich zwei neue West-Türme erbaute.


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Düsseldorf - Kaiserswerth Basilika St. Suitbertus - Chorfenster


Die Basilika St. Suitbertus wurde aufgrund ihrer Lage direkt am Rhein mehrmals überflutet, wobei aber keine größeren Schäden entstanden. Im Zweiten Weltkrieg wurden dann die Türme der Basilika zerstört, so dass heute nur noch ein kleinerer Glockenturm vorhanden ist. Auf der Nordseite sind dem Hauptbau eine Vorhalle vom Anfang des 13. Jahrhunderts und die Sakristei angegliedert. Der kleine Glockenstuhl aus Stahl stammt aus dem Jahr 1951. Zwischen 1948 und 1955 gestaltete der in Aachen geborene Künstler Walter Benner die Chorfenster. Die im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstörten Türme wurden nicht wiederhergestellt, sondern durch einen Dachreiter ersetzt. Um 1990 wurden dem Chor seine mittelalterlichen Farben aus dem 13. Jahrhundert zurückgegeben. [1]


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Düsseldorf - Kaiserswerth Kirche St. Suitbertus - Orgel


1967 erhielt die Kirche durch Papst Paul VI. (* 26. September 1897 in Concesio bei Brescia; † 6. August 1978 Castel Gandolfo) den Ehrentitel Basilica minor. Die Kirche St. Suitbertus war das zweitälteste Mönchskloster in der großen Erzdiözese Köln und einer der christlichen Vorposten gegen das heidnische Sachsenland. Die Orgel auf der Westempore der Suitbertus-Basilika wurde in den Jahren 1975 – 1976 von der Firma Rudolf von Beckerath Orgelbau (Hamburg) erbaut. Das Instrument hat 39 Register (2712 Pfeifen) auf Schleifladen. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch. Angesichts der hervorragenden Akustik in der Basilika lassen sich mit dem Instrument kathedral-ähnliche Klänge erzeugen. [1]


Quellennachweis

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Düsseldorf - Kaiserswerth Basilika St. Suitbertus


1.: Die Informationen zur Geschichte der Kirche St. Suitbertus (Düsseldorf-Kaiserswerth) basieren auf dem Artikel Kirche St. Suitbertus (Stand vom 15.12.2020) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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Fotos Kaiserswerth - St. Suitbertus-Basilika