Kaiserswerth

Düsseldorf - Kaiserswerth
Düsseldorf - Kaiserswerth Mutterhaus der Diakonie Kaiserswerth



Überblick

Düsseldorf - Kaiserswerth
Düsseldorf - Kaiserswerth Burgallee mit vielen Lindenbäumen



Einer der beliebtesten Stadtteile von Düsseldorf ist Kaiserswerth. Schon der Name Kaiserswerth atmet Geschichte, die hier am Ufer des Rheins noch gut sichtbar ist. Kaiserswerth ist die Bezeichnung des am Rhein gelegenen Stadtteils von Düsseldorf, der zum Stadtbezirk 5 gehört. Die frühere Reichsstadt wurde im Jahr 1929 eingemeindet. Der ursprüngliche Ortsname war „Suitbertuswerth“. Der Name Kaiserswerth leitet sich aus dem mittelhochdeutschen Wort werth für Insel her. Er bedeutet somit Kaiserinsel bzw. Insel des Kaisers. Auch sonst hat dieser Stadtteil viele Sehenswürdigkeriten und lockt dank seiner Restaurants, Cafés, Biergärten und Eisdielen zahlreiche Besucher an.





Geografische Lage

Düsseldorf - Kaiserswerth
Düsseldorf - Kaiserswerth ...der Kaiserswerther Menhir - Foto: Wikipedia - Autor: Duschgeldrache2 - Lizenz: s.u.


Direkt am Rheinstrom und auf halbem Wege zwischen Düsseldorf und Duisburg liegt die ehemalige Reichsstadt Kaiserswerth. Der Rhein macht hier einen flachen Bogen, so dass der Fluss gut 13 Kilometer überblickt werden kann. Das 4,81 km² große Kaiserswerth liegt etwa 10 Kilometer vom Stadtzentrum Düsseldorfs entfernt und hat rund 8.000 Einwohner. Nach der Besiedlungszeit ist Kaiserswerth der älteste urkundlich nachweisbare Stadtteil von Düsseldorf. Zusammen mit den Stadtteilen Angermund, Kalkum, Lohausen, Stockum und Wittlaer bildet Kaiserswerth heute den Düsseldorfer Stadtbezirk 5. Das älteste noch erhaltene Denkmal in Kaiserswerth und in Düsseldorf insgesamt ist, von einigen Bodenfunden abgesehen, der Kaiserswerther Menhir aus der Zeit von 2000 bis 1500 v. Chr. [1]


Geschichte

Düsseldorf - Kaiserswerth
Düsseldorf - Kaiserswerth Keyserswerd, um 1630 - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Zwischen 695 und 700 gründete der Mönch Suitbert ein Benediktinerkloster auf einer dem Rhein vorgelagerten Insel, einem Werth, dem späteren Kaiserswerth, das jedoch 88 Jahre später wieder zerstört wurde. Diese Rheininsel, auf der der Fronhof Rinthausen lag, war dem Angelsachsen Suibertus vom fränkischen Hausmeier Pippin dem Mittleren geschenkt worden. Der angeführte Königshof wurde später schrittweise zu einer Burg umgebaut. Zudem war dies einer der ältesten Rheinübergänge, mit gutem Überblick über den Rhein.....

Weitere Informationen zur Geschichte des Düsseldorfer Stadtteils Kaiserswerth finden Sie hier....!


Verkehrsanbindung

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Düsseldorf - Kaiserswerth U 79 in der Haltestelle Klemensplatz - Foto: Wikipedia - Autor: IMarc - Lizenz: s.u.


Die Stadtbahnlinie U 79 (ehem. D-Bahn) der Rheinbahn AG und der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG verbindet Kaiserswerth mit Düsseldorf und Duisburg-Meiderich. Ferner gibt es Busverbindungen nach Ratingen, Mettmann und zum Düsseldorfer Flughafen. Die zentrale Haltestelle in Kaiserswerth heißt Klemensplatz. Kaiserswerth wird von Nord nach Süd von der vielbefahrenen Bundesstraße 8 durchschnitten, die als wichtigste Straße Duisburg und den Stadtteil Wittlaer mit der Innenstadt verbindet. Als schnelle Anbindung in die Innenstadt steht auch die Schnellstraße B 8n zur Verfügung. Über den Rhein existiert eine Fährverbindung zum Meerbuscher Ortsteil Langst-Kierst für Fahrzeuge und Fußgänger. Des Weiteren existiert ein Schiffsanleger, der von Ausflugsschiffen der Weissen Flotte von und zur Altstadt genutzt wird. Die Schiffslinie stellt gleichzeitig eine weitere Verbindung nach Meerbusch dar (Anlegestelle Mönchenwerth, Ortsteil Büderich) und dem dort unmittelbar angrenzenden Stadtteil Düsseldorf-Lörick.


Museen

  • Das Museum Kaiserswerth des Heimat- und Bürgerverein Kaiserswerth e. V. über die Geschichte Kaiserswerths, seit 1991 im Ostflügel des Alten Lyzeums an der Fliednerstraße 32;
  • Das Pflegemuseum der Fliedner-Kulturstiftung in 15 Räumen im ehemaligen Schwesternkrankenhaus Tabea (Gebäude von 1903) mit einer umfangreichen Sammlung zur Geschichte der Diakonie und der Krankenpflege sowie einer völkerkundlichen Sammlung, deren bekanntestes Stück eine original ägyptische Mumie („Kaiserswerther Mumie“) ist;
  • Das Kunstarchiv Kaiserswerth, wo Werke des Malers Bruno Goller und der Fotokünstler Bernd und Hilla Becher gezeigt werden;


Kapuzinerkloster

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Düsseldorf - Kaiserswerth Fassade der Klosterkirche der Kapuziner


Das Kapuzinerkloster wurde in zwei Bauabschnitten errichtet. Zunächst wurde im Jahr 1670 der Grundstein für die Kirche gelegt, die 1672 fertiggestellt und 1673 geweiht wurde. Die Klostergebäude wurden anschließend nach einem Plan, der wohl um das Jahr 1674 zu datieren ist, erbaut. Die Klosterarchitektur entspricht den strengen Bauvorschriften des Ordens, die eine äußerst schlichte, bescheidene Bauweise verordneten. Die ärmliche, mitunter unsolide Bauweise der Kapuzinerbauten war zu allen Zeiten ihre größte Gefährdung. In Folge der Säkularisation, 1803, wurden sie daher oft abgerissen oder für wenig Geld versteigert und zunächst zu Magazinen, Tuch- und Tabakfabriken oder Wohnungen umgenutzt. Von den ursprünglich über zwanzig Kapuzinerklöstern im Gebiet der heutigen Erzdiözese Köln ist nur noch dieses aus der Zeit vor 1803 erhalten, da es zunächst Sammelkloster für die Kapuziner der Erzdiözese wurde.


Düsseldorf - Kaiserswerth
Düsseldorf - Kaiserswerth Kapuzinerkloster


Um 1650 sind die Kapuziner nach Kaiserswerth gekommen, wo Erzbischof Maximilian Heinrich von Köln ihnen ein Grundstück an der heutigen Straße An St. Swidbert überließ. Das Kapuzinerkloster bildet einen fast quadratischen Baukomplex aus unverputztem Backsteinmauerwerk. Im Zentrum liegt ein Innenhof (12,5 x 14m), der dreiseitig von den zweigeschossigen Klostertrakten, an der vierten (Nord-) Seite von der Kirche umschlossen wird. Die Kirchenfassade ist beispielhaft für die Backsteinbauweise der flämisch-niederländischen Kapuzinerkirchen wie Antwerpen, Mechelen, Maastricht und anderen. Nachdem die Kapuzinerkirche in Geldern im letzten Krieg zerstört worden ist, besitzt Kaiserswerth die einzige dieser Kirchenfassaden im deutschen Niederrheingebiet.

Textquelle: Informationen vor Ort!


Suitbertus-Stiftsplatz

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Düsseldorf - Kaiserswerth ...südlicher Bereich des Suitbertus-Stiftsplatzes...


Der Suitbertus-Stiftsplatz gehört zu den schönsten Plätzen am Niederrhein. Zur 800-Jahrfeier von Kaiserswerth, 1982, wurde er neu gestaltet. Die vier Linden auf dem Nordteil des Platzes symbolisieren die vier Himmelsrichtungen, die sieben Linden hinter dem Chor der Kirche die sieben Sakramente. Die Platzbebauung steht fast vollständig unter Denkmalschutz. Das Haus Nr. 2 wurde 1725 als Kanonikerhaus errichtet. Die Wappeninschrift über dem seitlichen Torbogen lautet: „Nec Temere Nec Timide“ (Weder unbesonnen noch furchtsam). Über dem Schlussstein ziert ein Wappenfeld die Blendmauer (Kanonikerwappen: von Galt). Die rechte Traufseite des Hauses besteht aus Fachwerk. Das Pfarrhaus (Nr. 3) wurde nach einem Chronogramm im Jahr 1706 erbaut. Über dem Eingang in das Haus in der linken Traufseite befindet sich ein Oberlicht und darüber das Wappenrelief mit Chronogramm.


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Düsseldorf - Kaiserswerth Altes Zolltürmchen - Suitbertus Stiftsplatz in Kaiserswerth


Das Haus Nr. 5. die ehem. Vikarie beatae Mariae Virginis, stammt aus dem 18. Jahrhundert. Nr. 7: Das zweigeschossige, geschlämmte, ehemalige Kanonikerhaus mit Klausurturm steht an der Westseite des Platzes. Nr. 8: Das ehemalige Kanonikerhaus mit einem klassizistischen Vorbau ist durch einen Wappenstein über der Tür auf das Jahr 1730 datiert. Der Spruch des Wappens lautet „Fortiter et Constanter“ (Ernsthaft und beständig). Der klassizistische Flügel wurde im 19. Jahrhundert angebaut. Nr. 9 - 10: Die ehemalige Vikarie im nordwestlichen Winkel des Stiftsplatzes ist durch Maueranker auf der Rückseite in das Jahr 1757 datiert. Die Mittelachse des Obergeschosses ist mit einer Nische mit der Figur des Heiligen Suitbertus geschmückt.


Häuser am Suitbertus-Stiftsplatz

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Düsseldorf - Kaiserswerth Suitbertus-Stiftsplatz - Foto: Wikipedia - Autor: Carschten - Lizenz: s.u.


Der historische Ortskern in Kaiserswerth befindet sich südlich des Kaiserswerther Marktes. Hier befindet sich der Suitbertus-Stiftsplatz, an dessen Rändern sich einige schöne Häuser gruppieren. Das nebenstehende Gebäude aus dem frühen 17. Jahrhundert hatte verschiedene Nutzungen. Es diente u.a. als Kornhaus und Zehnthaus. Lange Zeit wurde es als Schule genutzt. Jetzt befindet sich dort das Kunstarchiv Kaiserswerth. Im frühen 20. Jahrhundert wurde das Gebäude durch Erweiterung nach Osten und größere Erdgeschossfenster verändert. Die Gebäudeecken zur Stiftsgasse sind durch Werksteine verblendet. Zwischen den Geschossen gliedern s-förmige Maueranker die Wand.



Wilhelm Degode Sommertag in Kaiserswerth 1920

Wilhelm Degode - Sommertag in Kaiserswerth, 1920 - eingebunden über Wikimedia Commons


Degode-Haus

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Düsseldorf - Kaiserswerth Degode-Haus Suitbertus- Stiftsplatz


Das von dem Kanoniker und Erzpriester zu Kaiserswerth, Matthias Kirchhoff (1653 - 1720), wahrscheinlich 1704 erbaute Kanonikalhaus, zum Preise von 2.300 Rtl., wurde im Jahr 1724 durch den Kanoniker Lambertus Deodatus De Gall (1695 - 1746) als Meistbietender, für 1.600 Reichstaler ersteigert. Nach seinem Tode erwarb der Kanoniker Johannes Friederich Orlij dieses Anwesen. Hiernach bewohnte der Kanoniker und Vikar Godefriedus Bessen, Neffe des Matthias Kirchhoff, dieses Haus zur Pacht. Um 1770 erwarb der Kanoniker de Wiesenberge das Kanonikerhaus von der Familie Orlij. Nach der Säkularisation ging das Anwesen in weltlichen Besitz über. Bis 1898 werden als Eigentümer genannt: Adam, Joseph-Matthias und Matthias Abels sowie die Ziegeleibesitzerfamilie Sonderland. 1898 kauft der aus Oldenburg stammende Düsseldorfer Landschaftsmaler Wilhelm Degode dieses Kanonikerhaus. Die Kaufverträge sind im Original und teilweise in Kopie vorhanden.


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Düsseldorf - Kaiserswerth Degode-Haus am Suitbertus- Stiftsplatz


Am 06.12.1724 erwarb Lambertus Deodatus De Gall dieses Haus. Die Inschrift auf seinem Wappenstein lautet:

NEC TEMERE - NEC TIMIDE - weder tollkühn oder unbesonnen - noch furchtsam oder feige.

Das Wappen über dem Torbogen zeigt zum einen den Bischofshut, der auf den Titel hinweist und zum anderen die Galläpfel aus dem Fämilienwappen der De Gall´s aus Lüttich. Lambertus Deodatus De Gall führte die Titel:


- Doctor sankte theologiae - Protonotarius apostolocus - Archidiaconalis et curiae Novisiensis - officialis et judex Ordinarius - per insignis Colegiatae ad Sanctum- Switbertum in Caesaris insula Canonicus - Capitularis - Scholasticus - Thesaurasius.


Düsseldorf - Kaiserswerth
Düsseldorf - Kaiserswerth Degodehaus am Suitbertus-Stiftsplatz - Foto: Wikipedia - Autor: Carschten - Lizenz: s.u.


An der nördlichen Grundstücksgrenze befindet sich noch heute eine Gasse, die zu der Straße An St. Swidbert führt und zu Zeiten des Kanonikers De Gall den Barockgarten mit Lusthaus begrenzte. Die heutigen Grundstücke an der Straße An St. Swidbert wurden nach der Säkularisation von dem Kanonikeranwesen abgetrennt. Von 1833 - 1852 wurde von diesem Privathause aus, durch den Bürgermeister Rottländer, die Geschicke der Stadt Kaiserswerth gelenkt. Das Rathaus musste aus Kostengründen veräußert werden. Eine schriftliche Danksagung weist auf diese Besonderheit hin. Seit nunmehr über einhundert Jahren ist dieses Haus in der vierten Generation im Familienbesitz der Degodes. Erworben hat es am 01.11.1898 der in Oldenburg, Markt 24, geb. Landschaftsmaler Wilhelm Degode, der bereits seit 1895 in diesem Haus wohnte. Wilhelm Degode war Mitglied in den verschiedenen Düsseldorfer Künstlervereinigungen um 1900 und war auch einer der weltbekannten Landschaftsmaler in Deutschland vor 1914. Seine Gemälde werden heute von namhaften Galerien in ganz Europa und den USA gehandelt; im Besonderen seine Landschaften vom Niederrhein und aus der Eifel.

Textquelle: Hinweisschild vor dem Haus!


Rathaus von Kaiserswerth

Düsseldorf - Kaiserswerth
Düsseldorf - Kaiserswerth Rathaus von Kaiserswerth


Das Rathaus von Kaiserswerth wurde 1891 von dem Architekten Sültenfuß erbaut. Die Zierformen sind der deutschen Renaissance entlehnt. Frühere Rathäuser der Stadt Kaiserswerth standen an anderen Stellen des Kaiserswerther Marktes, z. B. auf dem Platz im östlichen Bereich nahe der Einmündung der Straße „An St. Swidbert“, ein weiteres an der Stelle des Kaufhauses Strauss. Dieses Rathaus wurde 1828 verkauft, um Geld für die Straßenpflasterung zu bekommen. Die Bürgermeisterei Kaiserswerth bestand seit 1816 neben dem Stadtkern aus den Landgemeinden Lohausen, Stockum, Kalkum, Zeppenheim, Wittlaer, Einbrungen und Bockum. Bereits vor 1279 wurde ein Rat als bürgerliches Selbstverwaltungsorgan gewählt. Trotz fehlender Stadterhebungsurkunde darf somit bereits im Mittelalter der städtische Charakter Kaiserswerths vorausgesetzt werden. Das Rathaus zeigt das Wappen von Kaiserswerth.


Wappen

Wappen von Kaiserswerth
Wappen von Kaiserswerth Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Blasonierung: In Gold ein doppelköpfiger rotbezungter schwarzer Adler, belegt mit einem Brustschild, darin ein schwarzes Kreuz auf silbernem Grund.

Beschreibung: Kaiser Friedrich Barbarossa ließ 1174 die Kaiserpfalz bauen, um die herum sich die Stadt entwickelte. Heute steht nur noch eine Ruine der ehemaligen Zollfestung. Aus diesem Grunde findet man den Reichsadler als Hauptbestandteil im Wappen. Der Adler ist bereits seit dem 13. Jahrhundert auf dem Siegel der ehemaligen Stadt zu sehen. Der Brustschild zeigt das kurkölnische Kreuz des Kurfürstentums Köln, zu dem die Stadt von 1424 bis 1762 gehörte. [1]


Quellennachweis

Düsseldorf - Kaiserswerth
Düsseldorf - Kaiserswerth Wanderung durch die Rheinauen bei Düsseldorf-Kaiserswerth


1.: Die Informationen zur Geschichte des Düsseldorfer Stadtteils Kaiserswerth basieren auf dem Artikel Kaiserswerth (Stand vom 21.03.2022) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Die Fotos "Suitbertus-Stiftsplatz 1 - Autor: Carschten" - "U 79 in der Haltestelle Klemensplatz - Autor: IMarc" - "...der Kaiserswerther Menhir - Autor: Duschgeldrache2" werden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0 [24 KB] " „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.


Fotos Kaiserswerth