Kleve - Keeken
Überblick
Keeken ist ein Streudorf am untersten Niederrhein, unmittelbar an der deutsch-niederländischen Grenze, und ist ein Teil der Stadt Kleve. Ende 2015 hatte Keeken 718 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2015). Das durch die Landwirtschaft geprägte Dorf umfasst eine Fläche von 9,86 Quadratkilometer - etwa 10 % des Stadtgebietes von Kleve. Keeken befindet sich auf einer mittleren Höhe von 12 Metern über NN. Die Ortschaft Keeken liegt inmitten des Naturschutzgebietes Düffel. Große umgebende Gebiete sind geschützt nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH), sowie nach der europäischen Richtlinie zur Erhaltung wildlebender Vogelarten (Vogelschutzrichtlinie). Der Klever Ortsteil Keeken liegt, ähnlich wie Griethausen, Brienen, Wardhausen, Düffelward und Bimmen, direkt hinter dem Rheindeich.
Keeken
Keeken verfügt über fünf Landstraßen und rund 21 Kilometer Stadtstraßen. Mit nur 78 Einwohnern pro Quadratkilometer (2005) ist Keeken der am viertwenigsten besiedelte Ortsteil der Stadt Kleve (nach Salmorth, Warbeyen und Wardhausen). 75 % der Keekener sind katholischer Konfession, rund 9 % sind evangelischer Konfession und weitere 16 % gehören einer anderen oder keiner Konfession an. Die Grundschule Keeken umfasste vier Klassen mit 85 Schülern. Sie wurde 2010 aufgrund zu geringer Neuanmeldungen geschlossen. Neben den beiden Kirchen stellt die Keekener Windmühle das dritte Wahrzeichen des Ortes dar. Sie wurde im Januar 1811 vom Grafen von Bylandt in Betrieb genommen und war bis 1956 als Kornmühle in Betrieb. Heute beherbergt sie ein Seniorenheim.
Die Kirche von Keeken unterstand schon im 11. Jahrhundert dem Stift Xanten. Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit gehörte das Dorf zum Amt Düffel. Seit dem Jahr 1728 besteht in Keeken auch eine evangelische Kirche. Graf Roelmann von Bylandt war der Erbauer und Stifter dieser Kirche, anfangs ohne Turm, dieser wurde aber ab 1895 hinzugefügt. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die evangelische Kirche komplett restauriert. Bei Keeken befand sich die im 18. Jahrhundert abgegangene Wasserburg Haus Halt, die auch Haus Bylandt genannt wurde. Am 1. Juli 1969 wurde Keeken nach Kleve eingemeindet. Keeken hat einige Preise und Auszeichnungen beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ gewonnen, u.a. auch die Auszeichnung als Golddorf!
Besonders in den Wintermonaten ist Keeken ein beliebter Anziehungspunkt für Touristen aus dem In- und Ausland, da tausende Wildgänse aus Sibirien und Skandinavien hier ihr Winterquartier halten und in großen Scharen die Acker- und Weideflächen bevölkern. In den Sommermonaten bietet die Umgebung vor allem Radfahrern mit einem gut ausgebauten Radwegenetz und den durch wenig Autoverkehr gekennzeichneten Landwirtschaftswegen optimale Erholungsmöglichkeiten. Neben einem Gastronomiebetrieb mit Gästezimmern bieten auch Privatpersonen Ferienwohnungen direkt im Ort an. In der Dorfmitte befindet sich die alte Dorfkirche St. Mariae Himmelfahrt mit Friedhof und Dorfplatz. Kleine Straßen laden zum Spazierengehen ein, alte Backsteinbauten runden das Gesamtbild ab. [1]
Wasserburg Haus Halt
Die Geschichte des Dorfes Keeken ist eng mit der Geschichte der adeligen Familie von Bylandt verwandt. Diese besaßen hier mehrere Häuser und stifteten sogar eine Kirche. Haus Halt wird erstmals im Jahr 1314 urkundlich erwähnt, als Graf Dietrich VII./IX. von Kleve einem gewißen Otto Doys versicherte, dass dieses Haus nicht von der Grafschaft Kleve lehnrührig sei. Die Burg fiel nach Ottos Tod an seine Tochter Hadewig, die in die Familie Bylandt eingeheiratet hatte. Nach dieser Familie, in deren Besitz Haus Halt für Jahrhunderte verblieb, wurde es auch 'Haus Bylandt' genannt. Auf dem nebenstehenden Stich des niederländischen Zeichners Jan de Beijer ist folgende Bezeichnung zu lesen: Kasteel Bylandt by Schenkenschans, 1734. Jan de Beijer (* 24. September 1703 in Aarau, Schweiz; † 15. Februar 1780 in Rees oder Doesburg, Niederlande) war ein Zeichner von Stadt- und Dorfansichten sowie Burgen und Schlössern.
Aufgrund der Nähe zur am Ende des 16. Jahrhunderts angelegten bedeutenden Festung Schenkenschanz ist das Aussehen von Haus Halt auf zahlreichen Zeichnungen, Gemälden und Plänen dokumentiert. Es handelte sich um eine Vierflügelanlage mit Ecktürmen und einem Innenhof, der im Süden eine Vorburg vorgelagert war. Besonders markant war der wuchtige Südwestturm, der wohl im 17. Jahrhundert eine barocke Haube erhielt; ein Treppenturm im Innenhof wurde wohl um dieselbe Zeit mit einer Laterne bekrönt. 1728 wurde die Ostseite der Anlage durch Hochwasser schwer beschädigt. Die Zeichnungen Jan de Beijers und Cornelis Pronks von 1734/35 geben den Zustand der noch immer beeindruckenden Ruine wieder. In den folgenden Jahren wurde die gesamte Burg durch Hochwasser abgetragen. [2]
Haus Keeken
Haus Keeken befindet sich direkt gegenüber der evangelischen Kirche des Klever Ortsteils Keeken. Haus Keeken ist ein ehemaliger Bylant-Haltscher Rittersitz mit zwei zweigeschossigen, aneinander stoßenden Wohngebäuden und einem niedrigen Küchen- und Stalltrakt. Das Anwesen mit dem Haus Keeken wirkt auch heute noch durch seine feine Gliederung und Struktur der Gebäude und der rot gedeckten Dächer - eines davon mit einem Dachreiter - sehr anziehend. Sehr schön sind die etwas eigenwilligen Fenster mit den Mauerankern und im Frontbereich eines Hauses ist die Jahreszahl der Erbauung zu sehen- 1728. Das Haus Keeken wurde bereits in Urkunden des achten und neunten Jahrhunderts erwähnt und wuchs später mit anderen Bauernschaften zusammen.
Mühle in Keeken
Wie in den meisten Dörfern am Niedrrhein gab es auch hier in Keeken eine Windmühle. Erbauer dieser steinernen Windmühle war der Graf von Bylandt, dessen Familie auch im Besitz von Haus Keeken und der Wasserburg Haus Halt war. Am 11. Januar 1811 wurde die Windmühle in Betrieb genommen. Im Laufe ihrer Nutzungszeit wechselte sie mehrfach ihren Besitzer. Verschiedene Müller verarbeiteten Weizen, Roggen und Gerste. Seit 1866 war sie, drei Generationen lang, im Besitz der Familie Paal. Im Jahr 1956 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt, weil sich die Arbeit in dieser Form nicht mehr lohnte. Ab 1990 wurde die Mühle mitsamt den Nebengebäuden gründlich renoviert und ab 1993 dient die alte Mühle als Seniorenheim.
Mühlen am Niederrhein und im Ruhrgebiet
- Steprather Mühle in Geldern-Walbeck
- Kokermühle in Geldern-Walbeck
- Willicksche Mühle in Geldern-Kapellen
- Vernumer Mühle in Geldern-Vernum
- Ehemalige Stadtmühle in Geldern
- Burgmühle am Burgwall in Brüggen
- Borner Mühle in Brüggen-Born
- Lüthemühle in Nettetal-Breyell
- Leuther Mühle in Nettetal-Leuth
- Stammenmühle in Nettetal-Hinsbeck
- Gartroper Mühle in der Gemeinde Hünxe
- Susmühle in Goch
- Neesrdommer Mühle bei Grefrath
- Galerieturmwindmühle in Kalkar
- Stendener Mühle im Kerkener Ortsteil Stenden
- Turmmühle in der Stadt Kempen
- Kastenbockmühle in Kempen-Tönisberg
- Elfrather Mühle in Krefeld-Traar
- Mühle Donsbrüggen im Klever Ortsteil Donsbrüggen
- Mühle Keeken im Klever Ortsteil Keeken
- Stadtmühle in Kranenburg
- Herrlichkeitsmühle in Issum
- Turmwindmühle in Isselburg-Anholt
- Turmwindmühle in Isselburg-Vehlingen
- Rheurdter Mühle in Rheurdt
- Gomman'sche Mühle in Sonsbeck
- Tissen-Mühle in Straelen-Herongen
- Paesmühle bei Straelen
- Wassermühle Haus Caen bei Straelen
- Vlassrather Mühle bei Straelen
- Morians Mühle in Duisburg-Neumühl
- Kiebitzmühle in Duisburg-Marxloh am Schwelgernpark
- Sandmühle in Duisburg-Huckingen
- Ölmühle in Düsseldorf-Angermund
- Windmühle Dong in Neukirchen-Vluyn
- Turmwindmühle Rayen in Neukirchen-Vluyn
- Brempter Mühle in Niederkrüchten-Brempt
- Rindersberger Mühle in Essen-Kettwig
- Deiler Mühle in Essen-Kupferdreh
- Baumeistermühle in Oberhausen
- Brahm'sche Mühle in Oberhausen-Holten
- Hiesfelder Wassermühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Hiesfelder Windmühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Wassermühle Haus Wohnung in Voerde-Möllen
- Alte Mühle - Haus Storchennest in Voerde-Götterswickerhamm
- Angermühle in Ratingen
- Auermühle in Ratingen
- Ossenberger Mühle in Rheinberg-Ossenberg
- Pulverturm (Mühlenturm) in Rheinberg-Orsoy
- Kriemhildmühle in Xanten
- Siegfriedmühle in Xanten
- Wisseler Mühle (Huismanns Mölle) in Kalkar-Wissel
Infozentrum „De Gelderse Poort“
Keeken beherbergt eines der vier Informationszentren des Naturschutzgebietes „De Gelderse Poort“ („Das Tor zu Gelderland“). Es zeigt in den Räumen eines alten Bauernhofes vielfaches über das Leben am und im Rhein. Interaktive Modelle der Landschaft ermöglichen es dem Besucher, durch „Knopfdruck“ die topographische Entwicklung der Region von der Eiszeit bis in die heutige Zeit nachzuvollziehen. Ein etwa sechs Meter großes Modell der umgebenden Landschaft erläutert, mit Unterstützung von Audiotexten, welche Auswirkungen ein Rheinhochwasser auf die Region und das Naturschutzgebiet hat (dabei wird ein Hochwasser simuliert, in dem Wasser in das Modell gepumpt wird). Ein angeschlossener Leseraum, Präparate einheimischer Vögel und ein Aquarium mit im Rhein lebenden Fischen runden das Angebot ab. [1]
Informationen:
Hierunter finden Sie eine kleine Bildergalerie dieser Seite und einige interessante Adressen in Kleve.
Informationen zur Stadt Kleve
Nachbarstadt Arnheim in den Niederlanden
Antenne Niederrhein - Radio im Kreis Kleve
Euregio Rhein - Waal Website
Stadt Goch am Niederrhein
De Gelderse Port - Deutsch-Niederländisches Entwicklungsprojekt
Quelleninformation:
1.: Die Informationen zur Geschichte des Klevener Ortsteils Keeken an der niederländischen Grenze basieren auf dem Artikel Keeken - Gärten von Kleve (Stand vom 23.04.2019) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Sie stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos "Keeken, Katholische Kirche St. Mariae Himmelfahrt - Autor: Michielverbeek" - "NSG Salmorth bei Schenkenschanz - Autor: Dieter Echterhoff" werden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0 [24 KB]
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