Götterswickerhamm
Überblick
Götterswickerhamm liegt direkt am Rhein und besitzt eine Promenade, an der einige Cafés und Restaurants zu finden sind. Der Ort hat auch eine Bootsanlegestelle, an der auch große Rheinausflugsschiffe festmachen können. Er ist ist einer der ältesten Ortsteile der Stadt Voerde am Niederrhein. Götterswickerhamm liegt am rechten Ufer des Rheins bei Rheinkilometer 800 und zählt etwa 550 Einwohner. Bis 1913 bildete der heutige Ortsteil Götterswickerhamm die Gemeinde Görsicker im damaligen Kreis Dinslaken. Götterswickerhamm befindet sich etwa 4 Kilometer von der Voerder Innenstadt entfernt an der Landesstraße 4 direkt am rechten Rheinufer.
Begrenzt wird der Ortsteil im Westen von Mehrum, im Norden von Löhnen und Voerde-Mitte, im Osten von Möllen und im Süden vom Naturschutzgebiet Rheinvorland im Orsoyer Rheinbogen. Das gesamte Ortsgebiet ist Teil des Naturschutzgebiets Rheinvorland. Götterswickerhamm wurde erstmals in einer Urkunde vom 19. Mai 1003 als Goterswich / Goterswick erwähnt, als der Kölner Erzbischof Heribert einen Tauschvertrag über Güter in Mehrum und Götterswick gegen den Hof Hohenbudberg abschloss. Die preußische Bürgermeisterei Götterswickerhamm umfasste seit 1816 die sechs Gemeinden Görsicker (das heutige Götterswickerhamm), Löhnen, Mehrum, Möllen, Spellen und Voerde.
Der Name der Bürgermeisterei wurde 1911 in Bürgermeisterei Voerde-Niederrhein geändert. Die beiden Gemeinden Mehrum und Görsicker wurden 1913 in die Gemeinde Löhnen eingegliedert. In den 1930er Jahren bürgerte sich für den Ortsteil Görsicker der Name Götterswickerhamm ein. 1950 entstand durch die Vereinigung der Gemeinden Löhnen (mit Götterswickerhamm) und Voerde die neue Gemeinde Voerde [1]. Der kleine Ort ist ein weithin bekanntes und beliebtes Ausflugsziel direkt am Rheinufer. Zu den Sehenswürdigkeiten im Ort Götterswickerhamm zählt die Gerichtslinde, einst Tagungsort des Schöffengerichtes Götterswickerhamm, dokumentiert durch eine Reeser Urkunde aus dem Jahr 1327.
Freizeit & Sehenswürdigkeiten
Diese urkundlich nachweisbare Thingstätte wurde erst 1753 durch die preußische Verwaltung als Gerichtsstätte aufgehoben und danach das Landgericht Dinslaken eingerichtet. Die ehemalige Windmühle "Haus Storchennest", erbaut 1849, stillgelegt 1900, wurde 1924 bis 1930 mit einem achteckigen Aussichtsraum versehen und als Ausflugslokal eingerichtet. Seit 1967 befindet sich das unter Denkmalschutz stehende Gebäude in Privatbesitz. Die einladende Südlage der Rheinpromenade, an der verschiedene Ausflugslokale liegen, zieht zu allen Jahreszeiten Touristen an. Die Hochspannungsfreileitung Wesel – Moers mit ihren eindrucksvollen Tragmasten quert bei Götterswickerhamm den Rhein.
Zu den Sehenswürdigkeiten im Einzelnen zählen die schon erwähnte Gerichtslinde, die evangelische Kirche, das ehemalige Adelshaus Haus Götterswick, das Dorfgemeinschaftshaus (ehem. Schule), das Gemeindezentrum und das Schützenhaus. Zu den Freizeiteinrichtungen zählen eine Spielwiese und ein Spielplatz, eine Bootsanlegestelle, die Rheinpromenade und ein Minigolfplatz. Einkehren können Sie im Rasthaus "Strandhaus Ahr", im Gasthaus "Zur Arche" und im Café-Restaurant-Biergarten "Rheinwacht".
Evangelische Kirche
Zu den Wahrzeichen des Rheindorfes Götterswickerhamm (früher Görsicker genannt) zählt die im 11./12. Jahrhundert erbaute evangelische Kirche. Die frühere katholische Kirche trug das seltene Patronat des heiligen Nicodemus und war ursprünglich die Eigenkirche der Herren von Götterswick. Die Gründung der romanischen Kirche könnte im 10. Jahrhundert gelegen haben. Am 19. Mai 1003 erwarb der Kölner Erzbischof Heribert Ländereien in Goterswick und schenkte sie der Abtei Deutz, die, so wird vermutet, hier eine erste Kapelle errichtet haben. Im 13. Jahrhundert gewannen die Grafen von Kleve immer mehr Macht, das bekamen auch Herren von Götterswick zu spüren, denn zuerst verloren sie ihre Gerichtshoheit und später auch das Patronastrecht über die Götterswicker Kirche. Graf Johann von Kleve übertrug 1349 den Johannitern in Walsum das Patronatsrecht, was im nachhinein zu großen Streitigkeiten führen sollte.
Nach dem Wechsel zum Protestantismus bedingt durch die Auswirkungen der Reformation im 16. Jahrhundert überstand die Kirche immer wieder Verwüstungen, Plünderungen, Brand und Zerfall und wurde jedesmal wieder aufgebaut.
"Heute ist sie ein Buch der Kulturgeschichte in Backstein, Tuff und Holz. Romanik, Gotik und Klassizismus haben ihre Zeichen gesetzt. Karl-Friedrich Schinkel, preußischer Oberlandesbaudirektor in Berlin und hochgerühmter Baumeister des Klassizismus, war persönlich an Planungen und Detailentwürfen beteiligt. Interessant ist auch das Innenleben des Gotteshauses. Wertvollstes Relikt aus alter Zeit ist der aus Bentheimer Sandstein gehauene Taufstein. Es handelt sich dabei um eine flache Steinbütte auf gedrungenem Säulenstumpf mit 4 Löwenmonstren in den Ecken. Er stammt aus dem 12./13. Jahrhundert und gehört zu den ältesten im Umkreis" [3].
Haus Ahr
Kurz nach der Abzweigung Frankfurter Straße in die Ahrstraße befand sich auf der rechten Seite in Richtung Götterswickerhamm das herrschaftliche Gut "Haus Ahr", das zwischen 1825 und 1830 als klassizistisches Landhaus von Karl Tendering erbaut wurde. Vorher bestand schon ein Burghaus weiter westlich dieses Standpunkts, das von den Rittern von der "Are" schon vor 1241 gegründet wurde. Die Ritter entsatmmten einem alten klevischen Rittergeschlecht. Die Burg Haus Ahr war ursprüglich eine Wasserburg, gebaut auf einer Insel, die vom Möllener Leitgraben umflossen wurde.
Karl Tendering, dessen Mutter 1833 das Gut gekauft hatte, baute ein neues Gutshaus an anderer Stelle. Kontakt mit der großen Welt bekam Haus Ahr durch die Liebesromanze des Dichters Gottfried Keller, der sich in die damals 24jährige Tochter von Karl Tendering, Betty, verliebte, aber bei ihr auf keine Gegenliebe traf. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand die Burghofbühne aus Dinslaken ein Asyl und Raum für die Unterbringung ihrer Utensilien. Nach dem Verfall des Herrenhauses wurde der Dachreiter durch den Verein für Heimatpflege und Verkehr Voerde sichergestellt und liebevoll restauriert. Er wurde zur Erinnerung an der Zufahrt der Ahrstraße aufgestellt.
Alte Mühle - Haus Storchennest
Im Westen des Voerder Stadtteils Götterswickerhamm befindet sich der alte Mühlturm, der unter dem Namen Storchennest bekannt ist. Er befindet sich am Ortsausgang in Richtung Mehrum auf der rechten Straßenseite. Der Mühlturm ist vielen Ausflüglern bekannt aufgrund seines markigen, achteckigen, weit überstehenden Aussichtsraums. Erbaut wurde die Mühle von Heinrich Wellmann, der das Müllerhandwerk beim Besitzer der Voerder Windmühle - die heute leider nicht mehr existiert - Friedrich Vorstius erlernt hatte. Nach seiner Hochzeit kaufte er vom Bauern Hermann Schürmann für 200 Taler ein Grundstück am Rheindeich und konnte 1849 eine stattliche Mühle in Betrieb nehmen. Bereits 1853 brannte sie zum Teil aus. Wellmann starb ein Jahr später, seine Ehefrau folgte ihm wenige Monate danach. Zurück blieben 6 kleine Kinder.
Man ließ die Schäden beseitigen und eine Dorfinitiative betrieb die Mühle weiter. Der letzte Besitzer der Mühle war Wilhelm Schiefelberg. Mangel an Kundschaft und die Konkurrenz der mit Motorantrieb ausgerüsteten Mühlen veranlassten Schiefelberg, um 1900 die Mühle stillzulegen. Da das Gebäude für andere Zwecke nicht verwendbar war, wurde es dem Verfall preisgegeben. Mahlwerk, Mühlenhaube und Flügel waren bald verschwunden. Doch der Turm blieb stehen. Der Stumpf wurde in den Jahren 1924/1930 zu einem Aussichtsturm wie Sie ihn heute vorfinden, umgebaut. Bis circa 1967 befand sich hier ein beliebtes und bekanntes Ausflugslokal. „Haus Storchennest“ befindet sich heute im Privatbesitz [2].
Mühlen am Niederrhein und im Ruhrgebiet
- Steprather Mühle in Geldern-Walbeck
- Kokermühle in Geldern-Walbeck
- Willicksche Mühle in Geldern-Kapellen
- Vernumer Mühle in Geldern-Vernum
- Ehemalige Stadtmühle in Geldern
- Burgmühle am Burgwall in Brüggen
- Borner Mühle in Brüggen-Born
- Lüthemühle in Nettetal-Breyell
- Leuther Mühle in Nettetal-Leuth
- Stammenmühle in Nettetal-Hinsbeck
- Gartroper Mühle in der Gemeinde Hünxe
- Susmühle in Goch
- Neesrdommer Mühle bei Grefrath
- Galerieturmwindmühle in Kalkar
- Stendener Mühle im Kerkener Ortsteil Stenden
- Turmmühle in der Stadt Kempen
- Kastenbockmühle in Kempen-Tönisberg
- Elfrather Mühle in Krefeld-Traar
- Mühle Donsbrüggen im Klever Ortsteil Donsbrüggen
- Mühle Keeken im Klever Ortsteil Keeken
- Stadtmühle in Kranenburg
- Herrlichkeitsmühle in Issum
- Turmwindmühle in Isselburg-Anholt
- Turmwindmühle in Isselburg-Vehlingen
- Rheurdter Mühle in Rheurdt
- Gomman'sche Mühle in Sonsbeck
- Tissen-Mühle in Straelen-Herongen
- Paesmühle bei Straelen
- Wassermühle Haus Caen bei Straelen
- Vlassrather Mühle bei Straelen
- Morians Mühle in Duisburg-Neumühl
- Kiebitzmühle in Duisburg-Marxloh am Schwelgernpark
- Sandmühle in Duisburg-Huckingen
- Ölmühle in Düsseldorf-Angermund
- Windmühle Dong in Neukirchen-Vluyn
- Turmwindmühle Rayen in Neukirchen-Vluyn
- Brempter Mühle in Niederkrüchten-Brempt
- Rindersberger Mühle in Essen-Kettwig
- Deiler Mühle in Essen-Kupferdreh
- Baumeistermühle in Oberhausen
- Brahm'sche Mühle in Oberhausen-Holten
- Hiesfelder Wassermühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Hiesfelder Windmühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Wassermühle Haus Wohnung in Voerde-Möllen
- Alte Mühle - Haus Storchennest in Voerde-Götterswickerhamm
- Angermühle in Ratingen
- Auermühle in Ratingen
- Ossenberger Mühle in Rheinberg-Ossenberg
- Pulverturm (Mühlenturm) in Rheinberg-Orsoy
- Kriemhildmühle in Xanten
- Siegfriedmühle in Xanten
- Wisseler Mühle (Huismanns Mölle) in Kalkar-Wissel
Haus Götterswick
Die ehemalige, erstmals 1142 erwähnte Wasserburg "Haus Götterswick" war Stammsitz der Edelherren von Götterswick, welche 1241 die Herrschaft Bentheim-Steinfurt übernahmen. Die genaue Gründung von Haus Götterswick ist unbekannt. Nach einer Sage soll zur Zeit der Franken Ritter Godert inmitten eines Wicks ein festes Haus gebaut haben, wonach das Haus und die Siedlung Godswick benannt wurden. Das 2011 restaurierte Gebäude wurde um 1800 als Bürgermeisteramt und....
Weitere Informationen zum Haus Götterswick im Voerder Ortsteil Götterswickerhamm finden Sie hier....!
Haus Wohnung
Im Bereich des Voerder Stadtteils Möllen liegt das Wasserschloss Haus Wohnung. Im 13. Jahrhundert entstand Haus Wohnung als Sitz einer Familie, die 1327 unter dem Namen „van der Wonyngen" erstmals genannt wird. Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Burg durch die Familie von der Kapellen zum standesgemäßen Rittersitz umgebaut. Aus dem 14. Jahrhundert stammt auch ein dreigeschossiger Wohnturm im Norden der umgräfteten Hauptburginsel. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde der Turm durch ein Herrenhaus erweitert....
Weitere Informationen zum ehemaligen Rittersitz Haus Wohnung in Voerde-Möllen finden Sie hier....!
Mehrum
Wie Möllen oder Götterswickerhamm ist Mehrum ein Stadtteil oder Ortstteil der Stadt Voerde am Niederrhein. Es ist eine der ältesten Ortschaften in Voerde. Der Ortsteil zählt heut etwa 440 Einwohner. Mehrum befindet sich am rechten Ufer des Niederrheins. Der Rheindeich schützt den Ort und für den Hochwasserschutz ist u.a. ein Deichgraf zuständig, der im Turnus von 5 Jahren gewählt wird. In den letzten Jahren wurde viel in die Standsicherheit der Hochwasserschutzanlagen investiert....
Weitere Informationen zum Voerder Stadtteil Mehrum finden Sie hier....!
Stadt Voerde
Die Stadt Voerde am unteren Niederrhein ist eine relativ junge Stadt. Sie befindet sich im Nordwesten des Ruhrgebiets und südwestlich des Naturparks Hohe Mark-Westmünsterland, rechts des Niederrheins und zwischen den Städten Dinslaken und Wesel im Land Nordrhein-Westfalen. Voerde gehört zum Kreis Wesel im Regierungsbezirk Düsseldorf. Voerde grenzt im Norden an Wesel, im Süden an Dinslaken, im Westen an Alpen und im Südwesten an Rheinberg. Das Stadtgebiet gliedert sich in die elf Stadtteile....
Weitere Informationen zur Stadt Voerde am Niederrhein in Nordrhein-Westfalen finden Sie hier....!
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Götterswickerhamm basieren auf dem Artikel Götterswickerhamm - (Stand vom 28.05.2013) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Informationen zum Haus Storchennest in Götterswickerhamm stammen aus dem Artikel "Voerde entdecken" - der Website der Stadt Voerde, zuletzt abgerufen am 14.03.2015!
3.: Informationen zur Evangelischen Kirche in Götterswickerhamm stammen aus dem Artikel "Schinkelkirche" - der Website der Stadt Voerde, zuletzt abgerufen am 14.03.2015!