Bedburg-Hau - Grabmal Prinz Moritz von Nassau
Gedenkstätte
Das Grabmal des Johann Moritz Fürst von Nassau-Siegen (1604 - 1679) befindet sich im Ortsteil Schneppenbaum der Gemeinde Bedburg-Hau. Viele Jahre hatte Moritz von Nassau als kurbrandenburgischer Statthalter in Kleve residiert. Er hatte hier eine blühende Landschaft mit Kanälen, Alleen, schönen Landhäusern, Terassengärten, Brunnen, Aussichtshügeln und Statuen entstehen lassen. Das Grabmal ließ er 1678 neben seinem Haus in Berg und Tal errichten.
Nach seinem Tode 1679 wurde er zunächst dort beigesetzt und erst ein Jahr später in die Familiengruft in Siegen überführt. In einem Halbrund um das Grab sind römische Altertümer eingemauert worden, die 1820 in das Museum für Rheinisch-Westfälische Altertümer nach Bonn gebracht und durch Kopien ersetzt wurden, u.a. der Grabstein des Marcus Caelius.
Geschichte
Das Licht der Welt erblickte Johann Moritz Fürst von Nassau-Siegen am 17. Juni 1604 zu Dillenburg in Hessen. Johann Moritz, geboren als Sohn des Grafen Johann VII. von Nassau-Dillenburg entstammte dem weitverzweigten Nassauer Fürstengeschlecht, aus dem auch das Haus Oranien hervorging. Moritz trat 1621 in die Dienste der holländischen Republik und zeichnete sich unter der Leitung des Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien 1626 bei der Belagerung von Grol und 1632 vor Maastricht aus. 1636 wurde er zum General-Gouverneur der Besitzungen der Niederländischen Westindien-Kompanie in Brasilien (Niederländisch-Brasilien) ernannt.
Zeit in Brasilien
Er eroberte, obwohl er nur geringe Streitkräfte zur Verfügung hatte, einen großen Teil des Landes und verwaltete es so vortrefflich, dass es zu hoher Blüte gedieh. Seine umfangreiche, in Brasilien zusammengetragene naturhistorische und ethnographische Sammlung veränderte durch ihre Verbreitung an den europäischen Fürstenhöfen das Bild der Neuen Welt. Eine in Brasilien heute sehr bekannte Stadt wurde nach ihm benannt- Moritzstadt, das heutige Recife.
Statthalter in Kleve und Mark
1644 kehrte er nach Holland zurück, wo er zum Gouverneur von Wesel und General der Reiterei ernannt wurde. Seine Freundschaft mit dem brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, den er 1635 kennengelernt hatte, festigte sich, als dieser 1646 Louise Henriette, die älteste Tochter des niederländischen Statthalters Friedrich Heinrich von Oranien heiratete. 1647 ernannte ihn der Kurfürst zu seinem Statthalter in Kleve und Mark, ab 1658 auch von Minden. Als niederländischer Kommandant der rechtsrheinischen Festungen und als brandenburgischer Statthalter hatte Johann Moritz somit eine Doppelfunktion inne, die ihn zu einem Garanten der Stabilität der westlichen Territorien Brandenburgs machte.
Meister des Johanniterordens
Seine Erfahrungen, sein Verhandlungsgeschick und die guten Kontakte prädestinierten ihn für hochrangige diplomatische Missionen im Dienste Brandenburgs. 1652 erhob ihn Kaiser Ferdinand III. in den Reichsfürstenstand. Im gleichen Jahr wurde Johann Moritz auf Antrag des Großen Kurfürsten zum Meister des Johanniterordens der Ballei Brandenburg ernannt. Auch dieses Amt bekleidete er mit großem Erfolg. Es gelang ihm, das durch den Dreißigjährigen Krieg verwüstete Ordensgebiet wirtschaftlich und kulturell zu entwickeln. Dazu gehörte auch der Neubau des Johanniterschlosses in Sonnenburg/Neumark. Der Bau- und Gartenkunst, mehr noch einer großräumigen Landschaftsgestaltung galt seine besondere Leidenschaft.
Tod in Berg und Tal
Als Johann Moritz 1679 starb, hatte der Fürst, dessen Motto bereits in jungen Jahren "Qua patet orbis" (Soweit der Erdkreis reicht) lautete, dank seiner geografisch weit gestreuten Ämter von Brasilien bis in die Neumark zahlreiche Residenzen und Landschaften gestaltet. Er starb am 20. Dezember 1679 in Berg und Tal bei Kleve (dort, im Ortsteil Schneppenbaum der Gemeinde Bedburg-Hau befindet sich seine Grab-Tumba) und ist in Siegen beigesetzt. Sein Palast in Den Haag war das Moritzhaus (jetzt Museum). In der nahe der Stadt Kleve gelegenen Stadt Emmerich am Rhein ist heute eine Bundeswehrkaserne nach ihm benannt. Seit 1948 trägt eine 1886 gegründete Rektoratschule in Siegen den Namen "Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium".
Quellennachweis:
Die Geschichte dieser Gedenkstätte basiert auf dem Artikel Johann Moritz (Nassau-Siegen) (Stand vom 04.09.2007) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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Informationen:
Eine kleine Bildergalerie zur Gedenkstätte mit dem Grabmal des Prinzen Johann Moritz von Nassau finden Sie hierunter. Weitere Informationen zur Gemeinde Bedburg-Hau und anderen Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung finden Sie hier....!