Gemeinde Rheurdt
Überblick
Die Gemeinde Rheurdt liegt im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen. Sie gehört zum Kreis Kleve im Regierungsbezirk Düsseldorf. Rheurdt liegt linksrheinisch im niederrheinischen Tiefland. Die Gemeinde hat etwa 6650 Einwohner. Durch das Gemeindegebiet von Rheurdt fließen die Nenneper Fleuth, der Littardsche Kendel und der Landwehrbach. In Nord-Süd-Richtung verlaufen die Rheurdter und Schaephuysener Höhen, eine Endmoräne aus der Saaleeiszeit. Die Gemeindefläche umfasst etwa ein Gebiet von 30 Quadratkilometer. Die Gemeinde Rheurdt gliedert sich in die zwei Ortschaften Rheurdt und Schaephuysen. Rheurdt ist auch bekannt als Ökodorf am Nierderrhein.
Ortsteile
Zur Ortschaft Rheurdt gehört der Ortsteil Kengen, zu Schaephuysen gehören die Ortsteile Finkenberg, Lind, Neufeld und Saelhuysen. Die Gemeinde Rheurdt grenzt im Norden an die Gemeinde Issum, im Osten an die Städte Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn (beide Kreis Wesel), im Süden an die Stadt Kempen (Kreis Viersen) und im Westen an die Gemeinde Kerken.
Schaephuysen
Neben Rheurdt ist Schaephuysen der zweite größere Ortsteil der Gemeinde Rheurdt. Die Landstraße 478 verbindet die etwa 2 Kilometer auseinanderliegenden Ortsteile. Im Norden von Schaephuysen liegt Rheurdt, im Nordosten befindet sich der Staatsfort Rheurdt/Littard, ein großes, zusammenhängendes Waldgebiet, weiter im Osten in etwa 1 Kilometer Entfernung Schloss Bloemersheim, im Westen befindet sich die ehemalige Bauerschaft Saelhuysen und im Süden führt die Bundesautobahn A 40 an der Ortschaft vorbei. Zum Ortsteil Schaephuysen gehören Neufeld sowie die Bauerschaften Saelhuysen-Finkenberg und Lind. Schaephuysen ist ein eher beschaulicher Ort mit zwei Gaststätten, einer Kirche und einigen schönen Häusern.
Am 1. Juli 1969 wurde Schaephuysen im Zuge der kommunalen Neuordnung in die Gemeinde Rheurdt eingegliedert. Die in der Mitte des Dorfes liegende katholische Pfarrkirche St. Hubert wurde 1896 im neugotischen Stil errichtet. Nach dem Ort benannt sind die Schaephuysener Höhen - ein Teil des Niederrheinischen Höhenzuges - von denen der Saelhuysener Berg mit einer Höhe von 80,30 Meter über NN die höchste Erhebung ist. Im Ort besteht der Verein für Gartenkultur und Heimatpflege, der im Jahr 1977 die Goldmedaille auf Bundesebene im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ holte. Im Südosten von Schaephuysen liegt Schloss Leyenburg, ein Herrensitz und ehemaliger Landsitz der Familie von der Leyen.
Geschichte
Die Ortschaften Rheurdt und Schaephuysen gehörten als Honschaften (Hundertschaften aus fränkischer Zeit) der Vogtei von Anfang an zum Herrschafts- und Einflussbereich der Grafen (ab 1339 Herzöge) von Geldern. Zur Honschaft Rheurdt zählten der Ort mit dem alten Edelsitz Bercdale (Meenenhof), die Bauernschaft Kengen, die Höfe zu Rayen und zu Sassenrath, eine der ältesten Ansiedlungen in der Ortschaft Rheurdt. Die Gemeinde Rheurdt wurde zum ersten Mal im Jahre 1294 in einem Steuerregister als Rurde oder Rorde erwähnt, im 14. Jahrhundert als Roirt, Roerdt, Reurde, bis dann in der Sprachwandlung der heutige Name entstand. Bis 1713 gehörten die einzelnen Gemeinden und Dörfer Rheurdts zum Herzogtum Geldern, kamen dann zu Preußen und standen von 1798 bis 1814 unter französischer Herrschaft.
Nach dem Wiener Kongress 1815 kamen die zugehörigen Ortschaften zum Kreis Rheinberg, der 1823 mit dem Kreis Geldern vereinigt wurde. Diese Vereinigung wurde bereits 1857 rückgängig gemacht und der Sitz des Kreises nach Moers verlegt. Die Gemeinde Rheurdt entstand in der heutigen Form am 1. Juli 1969 beim 1. kommunalen Neugliederungsprogramm in Nordrhein-Westfalen. Die Gemeinden Rheurdt und Schaephuysen wurden zur neuen Gemeinde Rheurdt zusammengeschlossen. Am 1. Januar 1975 wurde im Zuge des 2. Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen der Altkreis Kleve mit dem ehemaligen Kreis Geldern und Teilgebieten der Kreise Moers und Rees zum neuen niederrheinischen Großkreis Kleve zusammengefügt.
Bauernkate
Ein besonders schönes Baudenkmal befindet sich in der Rathausstr. 22 in Rheurdt. Es handelt sich um eine Bauernkate aus dem 17. Jahrhundert, als die einzelnen Gemeinden und Dörfer Rheurdts noch zum Herzogtum Geldern gehörten. Der Baustil der Kate ist ein giebelständiges Putzhaus mit Krüppelwalmdach. Laut Inschrift am Haus bedeutend für die Geschichte des Menschen und für die Rheurdter Ortsentwicklung.
Schopmanshof
Ein weiteres Baudenkmal ist der Schopmanshof. Er befindet sich in der Rathausstr. 32 in Rheurdt. Bei diesem Denkmal handelt es sich um eine ehemalige vierflügelige Hofanlage aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Von 1925 bis 1965 war dieser Hof das Schwesternhaus der Clemensschwestern. Auch als katholischer Kindergarten wurde ein Teil der Anlage bis 1959 genutzt. Die Gebäude im hinteren Bereich wurden 1977 abgebrochen. Das Haupt- und die Nebengebäude wurden 1983 zu Wohnungen ausgebaut.
Bürgerpark
Der Bürgerpark ist eine öffentliche Grünfläche im Herzen von Rheurdt, der direkt neben der katholischen Kirche St. Nikolaus liegt und in dem traditionell das Osterfeuer, das Martinsfeuer und seit neustem auch das jährliche Vogelschießen der Schützen abgehalten wird. Des Weiteren wird er für andere Sonderveranstaltungen diverser Vereine genutzt. Seit einigen Jahren steht dort auch der Rheurdter Vereinsbaum (...in der Mitte des nebenstehenden Bildes).
Wenn Sie einkehren wollen, können Sie dies im schönen Samannshof tun, einem Restaurant am Niederrhein nur wenige Minuten von Duisburg, Krefeld, Moers, Kempen oder Kamp-Lintfort entfernt. Aus den Großstädten Düsseldorf, Mülheim, Oberhausen oder Essen erreichen Sie den Samannshof ebenfalls in 30 - 45 Minuten. Die Lokalität befindet sich in Neukirchen-Vluyn am Vluynbusch direkt an der Gemeindegrenze zu Rheurdt- ist also von beiden Orten gut zu erreichen.
Adresse:
Samannshof
Littardweg 55
47506 Neukirchen-Vluyn
Telefon: 02845 9846688
Internet: www.samannshof.de
Öffnungszeiten:
Sommersaison ab 31. März
Montag - Samstag ab 11.30 Uhr
Sonntag ab 9.30 Uhr
Wintersaison ab 28. Oktober
Mittwoch - Freitag ab 16.00 Uhr
Samstag & Sonntag ab 9.30 Uhr
Montag & Dienstag Ruhetag
Was kann man in Rheurdt unternehmen?
Die Gemeinde Rheurdt - auch als das Ökodorf am Niederrhein bekannt - bietet ein breites Spektrum an Natur, Freizeit, Erholung und Sehenswürdigkeiten. Rheurdt ist eine lebens- und liebenswerte Gemeinde am Fuße des Rheurdt/Schaephuysener Höhenzugs, die sich insgesamt als Naherholungsgebiet für einen Kurzurlaub oder auch für Tagesausflüge anbietet. Die landwirtschaftlich geprägte Umgebung lädt zum Spazierengehen, Wandern, Radfahren und Reiten ein. Genießen Sie die einmalige Aussicht auf dem Rheurdt/Schaephysener Höhenzug, von wo aus Sie die beeindruckende Industriekulisse des westlichen Ruhrgebietes sehen können. In der entgegengesetzten Richtung liegt die parkähnliche Niederrheinlandschaft mit Blick auf die Kirchtürme von Geldern und Kevelaer vor Ihnen.
Versäumen Sie auf Ihrer weiteren Strecke nicht den Volkspark Oermter Berg mit seiner Bürgerbegegnungsstätte und seiner naturkundlichen Ausstellung. Hier laden ein geologischer Lehrpfad, ein Waldlehrpfad, Wildfreigehege, mehrere Spielplätze, Grillstellen und Spielwiesen zu einem längeren aktiven Verweilen ein. Auch im schön gelegenen Café/Restaurant Haus Oermterberg können Sie sich wunderbar entspannen. Besuchen Sie auch die St. Quirinus-Kapelle aus dem Jahre 1714 im Weiler Finkenberg. Auch die neugotische St. Hubertuskirche im Ortskern von Schaephuysen aus dem Jahre 1894 mit ihren ausdruckstarken Wand- und Deckenmalereien ist eine Besichtigung wert.
Rheurdter Mühle
Am Sankt Nikolausweg direkt neben dem Sportplatz befindet sich ein Baudenkmal. Es handelt sich um die ehemalige Turmwindmühle von Rheurdt, die seit 1880 an diesem Platz steht und bis etwa 1918 betrieben wurde. Die Mühle wurde errichtet als Ersatz für eine bis dahin hier betriebene Mühle in Holzbauweise. Ende der 1920er Jahre war die Mühle dem Verfall preisgegeben. Etwa 30 Jahre später begannen erste Sicherungsmaßnahmen. In zwei Bauabschnitten von 1984 bis 1990 wieder nach historischem Vorbild renoviert, stehen die Flügel seitdem in Feierabendstellung. Das entkernte Innere wird vom Kanusportverein Rheurdt e.V. als Vereinsheim und Bootslagerraum genutzt.
Mühlen am Niederrhein und im Ruhrgebiet
- Steprather Mühle in Geldern-Walbeck
- Kokermühle in Geldern-Walbeck
- Willicksche Mühle in Geldern-Kapellen
- Vernumer Mühle in Geldern-Vernum
- Ehemalige Stadtmühle in Geldern
- Burgmühle am Burgwall in Brüggen
- Borner Mühle in Brüggen-Born
- Lüthemühle in Nettetal-Breyell
- Leuther Mühle in Nettetal-Leuth
- Stammenmühle in Nettetal-Hinsbeck
- Gartroper Mühle in der Gemeinde Hünxe
- Susmühle in Goch
- Neesrdommer Mühle bei Grefrath
- Galerieturmwindmühle in Kalkar
- Stendener Mühle im Kerkener Ortsteil Stenden
- Turmmühle in der Stadt Kempen
- Kastenbockmühle in Kempen-Tönisberg
- Elfrather Mühle in Krefeld-Traar
- Mühle Donsbrüggen im Klever Ortsteil Donsbrüggen
- Mühle Keeken im Klever Ortsteil Keeken
- Stadtmühle in Kranenburg
- Herrlichkeitsmühle in Issum
- Turmwindmühle in Isselburg-Anholt
- Turmwindmühle in Isselburg-Vehlingen
- Rheurdter Mühle in Rheurdt
- Gomman'sche Mühle in Sonsbeck
- Tissen-Mühle in Straelen-Herongen
- Paesmühle bei Straelen
- Wassermühle Haus Caen bei Straelen
- Vlassrather Mühle bei Straelen
- Morians Mühle in Duisburg-Neumühl
- Kiebitzmühle in Duisburg-Marxloh am Schwelgernpark
- Sandmühle in Duisburg-Huckingen
- Ölmühle in Düsseldorf-Angermund
- Windmühle Dong in Neukirchen-Vluyn
- Turmwindmühle Rayen in Neukirchen-Vluyn
- Brempter Mühle in Niederkrüchten-Brempt
- Rindersberger Mühle in Essen-Kettwig
- Deiler Mühle in Essen-Kupferdreh
- Baumeistermühle in Oberhausen
- Brahm'sche Mühle in Oberhausen-Holten
- Hiesfelder Wassermühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Hiesfelder Windmühle in Dinslaken-Hiesfeld
- Wassermühle Haus Wohnung in Voerde-Möllen
- Alte Mühle - Haus Storchennest in Voerde-Götterswickerhamm
- Angermühle in Ratingen
- Auermühle in Ratingen
- Ossenberger Mühle in Rheinberg-Ossenberg
- Pulverturm (Mühlenturm) in Rheinberg-Orsoy
- Kriemhildmühle in Xanten
- Siegfriedmühle in Xanten
- Wisseler Mühle (Huismanns Mölle) in Kalkar-Wissel
Oermter Berg
Der Oermter Berg ist ca. 68 Meter hoch und liegt zwischen den Gemeinden Issum und Rheurdt am Niederrhein. Er gehört zum Schaephuysner Höhenzug. Heute ist die Gegend ein beliebtes Ausflugsziel und Naherholungsgebiet mit jährlich etwa 150.000 Besuchern. Bis ins 16. Jahrhundert wurde der Berg sogar als Weinanbaugebiet vom nahegelegenen Kloster Kamp genutzt. Der Wein soll allerdings nur als Messwein gedient haben. Der Kreis Moers erwarb den Berg im Jahre 1900, um ihn zum Ausbau sozialer Einrichtungen zu nutzen. Zu diesem Zweck wurde 1922 ein Kindererholungsheim gebaut und der Oermter Berg seit 1920 von den Moerser Kreisbahn angefahren. In den folgenden Jahren wurde der Erholungspark weiter ausgebaut. Die ersten Tiergehege wurden 1935 angelegt. Der Tier- und Erholungspark wurde bekannt und die Besucherzahlen stiegen.
Volkspark
Der Zweite Weltkrieg warf die Entwicklung zur Ausflugsstätte zurück. Der Tierpark musste aufgegeben werden. Nur die vordringlichsten Aufräumarbeiten konnten durchgeführt werden und erst 1953 wurde mit dem Aufbau des Oermter Bergs als Volkspark begonnen. Der Wald auf dem Berg sollte naturbelassen wachsen und wurde von standortfremder Vegetation freigehalten. Es wurden zwei Wildgehege für Damwild und Rotwild angelegt. Im Jahr 1962 wurde in einem Gebäude am Rande des Oermter Bergs die Dauerausstellung "Wald und Wild am Niederrhein" eingerichtet. Am 18. November 1984 wurde auf dem Oermter Berg ein Heiligtum der Schönstatt-Bewegung eingeweiht. Heute befindet sich hier auch eine Bürgerbegegnungsstätte, in der die "Naturkundliche Sammlung Niederrhein" ausgestellt ist.
Informationen:
In der Ausstellung dieses Museums erfährt der Besucher auch Umfassendes über die Höhenzüge im südlichen Kreis Kleve, insbesondere über die Erhebung des Oermter Berges, der ein prägendes Element in der niederrheinischen Landschaft mit + 65 m über NN bildet. Seine naturgeschichtliche Bedeutung reicht weit über das Niederrheingebiet hinaus.
Adresse:
Volkspark Oermter Berg
Niederend 113
47509 Rheurdt
Internet: www.volkspark-oermter-berg.de/
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr,
Samstag und Sonntag 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr,
Montag geschlossen,
Gruppenführung nach telefonischer Vereinbarung: 0 28 32/76 66
Cafe/Restaurant Oermter Berg
Quellennachweis:
Die Informationen zur Geschichte der Gemeinde Rheurdt basieren auf dem Artikel Rheurdt (Stand vom 02.09.2008) und stammen zusammen mit dem Wappen von Rheurdt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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