Neue Mitte Oberhausen
Überblick
Die Neue Mitte Oberhausen ist ein ein ehemaliges Industriegelände, welches heute als Freizeit- und Einkaufszentrum sowie als Standort für weitere gewerbliche, sportliche und kulturelle Angebote genutzt wird. Die Neue Mitte Oberhausen fußt auf einem Stadtentwicklungskonzept vom Beginn der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts. Nach diesem Konzept soll die Neue Mitte Oberhausen den Komplex der Gutehoffnungshütte als den alten industriellen Kern der Stadt durch ein neues Stadtzentrum ersetzen. So soll die alte wirtschaftliche Monostruktur dauerhaft überwunden und die gewachsenen Stadt- und Stadtteilzentren in neuer Weise miteinander verbunden werden. Außerdem soll die Neue Mitte Oberhausen der Stadt eine neue wirtschaftliche Grundausrichtung als Einkaufs-, Freizeit- und Tourismusziel sowie als nachhaltiger Gewerbestandort verleihen.
Strukturwandel im Ruhrgebiet
Die Neue Mitte Oberhausen gilt mit dem Herzstück CentrO als eines der erfolgreichsten Projekte des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Die publikumswirksamen Attraktionen der Neuen Mitte Oberhausen rangieren ganz oben auf der Liste der touristischen Ziele im Ruhrgebiet. Stimmen im Ruhrgebiet, die die Neue Mitte als schädlich für den Einzelhandel und die Zentren der Nachbarstädte ansehen, haben dazu geführt, dass im Jahre 2005 das Oberverwaltungsgericht in Münster im Rahmen von Normenkontrollklagen einiger Nachbarstädte und der Bezirksregierung Düsseldorf zu überprüfen hatte, ob die Planung rücksichtslos ist. Das Gericht hat dies entschieden verneint und die Klagen zurückgewiesen.
Teilbereiche:
Die Neue Mitte in Oberhausen gliedert sich in mehrere Teilbereiche:
* das Einkaufszentrum CentrO
* die Promenade mit vielfältiger Gastronomie
* ein Freizeitpark CentrO PARK
* die König-Pilsener-Arena
* ein Multiplex-Kino
* die Musicalbühne Metronom Theater (vormals: TheatrO CentrO)
* das Erlebnis-Aquarium Sea Life
* die Modellbahnwelt Oberhausen
* der als Ausstellungsgebäude genutzte Gasometer Oberhausen
* Büro-/Gewerbeflächen (Business Park, Flächen an der CentrO-Allee und an der Essener Straße)
* ein Yachthafen, die Heinz-Schleußer-Marina am Rhein-Herne-Kanal
* das Rheinische Industriemuseum (Museumsdepot)
* ein Technologiezentrum (TZU, Bereich des ehemaligen Werksgasthauses der GHH)
* weitere zentrale Nutzungen und Angebote (z.B. Radio NRW, Fortbildungs- und Qualifizierungseinrichtungen, medizinische Einrichtungen)
CentrO
Das CentrO in der Oberhausener Neuen Mitte ist ein einzigartiges Einkaufs- und Freizeitparadies in Europa und gleichzeitig auch das größte Strukturwandelobjekt des Ruhrgebiets. Dort befinden sich über 20 verschiedene Restaurants mit Spezialitäten aus der ganzen Welt. Das Einkaufszentrum bietet 70.000 Quadratmeter Verkaufsfläche mit rund 200 nationalen und internationalen Geschäften auf zwei Ebenen....
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Essener Straße
Die Essener Straße war einst die industrielle Achse Oberhausens. Ausgehend vom Walzwerk Oberhausen an der Emscher siedelte sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in verkehrsmäßig günstiger Lage an der Köln-Mindener-Eisenbahn die Eisen- und Stahlherstellung der Gutehoffnungshütte (GHH) an. Außer den Werksanlagen befanden sich an der Essener Straße Wohnhäuser für die Familien der leitenden Angestellten, aber auch Gastwirtschaften und Geschäfte für die Arbeiterinnen und Arbeiter, die täglich hier vorbeikamen. Von den einst zahlreichen Gebäuden der ehemaligen Betriebsstätten der GHH sind heute nur noch wenige erhalten.
Ehemalige Gebäude der GHH
Zu sehen sind heute noch der Wasserturm der GHH, das Werksgasthaus der Gutehoffnungshütte, das Hauptlagerhaus und die Verwaltungsgebäude der GHH, einige alte Fabrikhallen und Bunker aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. In weiterer Nachbarschaft liegt die Knappenhalde, die durch den Abraum aus dem Bergwerk Oberhausen und der Aufschüttung von Hochofenschlacke der GHH entstanden ist.
Centralbüro GHH
Im Jahre 1875 wurde das "Centralbüro" der GHH bezogen. Für die Verlegung der Verwaltung aus Sterkrade an die Essener Straße sprach, dass der Schwerpunkt der Eisen- und Stahlproduktion des Unternehmens nun an der Essener Straße lag. Das Centralbüro wurde schon 1904 vergrößert und 1910/11 aufgestockt. Im Dachgeschoss befand sich die Wohnung des Generaldirektors Paul Reusch. In den Jahren 1905/06 entstand auf der Ostseite des Gebäudes ein ergänzender Bau für die Bergwerksverwaltung der GHH. Die Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg so stark beschädigt, dass die äußeren Fassaden im Stil der Neurenaissance nach dem Krieg nicht wieder hergestellt wurden. Erhalten blieben lediglich die die prächtigen freistehenden Treppen mit Jugendstilornamenten im Inneren.
Textquellen: Infotafel vor dem Zentrallager der GHH
Gasometer
Der Gasometer Oberhausen als eines der letzten gut erhaltenen Relikte der Schwerindustrie in der Stadt und liegt zwischen dem Rhein-Herne-Kanal und dem Einkaufs- und Erlebniszentrum CentrO. Er ist zugleich Wahrzeichen der Stadt Oberhausen und ein Symbol für den Strukturwandel des Ruhrgebiets. Der 1929 erbaute ehemalige Kokereigasspeicher ist heute die wohl außergewöhnlichste Ausstellungshalle Europas. Auch der Gasometer selber ist immer wieder ein Ereignis. Das Innere des Stahlgiganten bietet ein einzigartiges Raumerlebnis....
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Wasserturm der GHH
Das nebenstehende Bild - Wasserturm in Oberhausen, Mülheimer Str.1 - zeigt den aus dem Jahre 1897 stammenden und im Auftrag der Gutehoffnungshütte, Actienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb errichteten Wasserturm. Im Jahr 1965 wurde der inzwischen von den Hüttenwerken Oberhausen Aktiengesellschaft (HOAG) übernommene und von der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW) betriebene Wasserturm stillgelegt. Der Wasserturm steht seit dem dem 13. März 1985 unter Denkmalschutz. Heute wird er als Bürogebäude und als Wohnraum für eine Oberhausener Firma genutzt.
Werksgasthaus der Gutehoffnungshütte
Das ehemalige Werksgasthaus der Gutehoffnungshütte in Oberhausen wurde 1913 nach einem Entwurf des Architekten Carl Weigle erbaut. Heute ist es Bestandteil des Technologiezentrums Umweltschutz (TZU). Das Werksgasthaus gehört zu den architektonisch bemerkenswerten Gebäuden, die die Gutehoffnungshütte in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts errichten ließ, um ihre Konzernzentrale an der Essener Straße in Oberhausen aufzuwerten. Während die Errichtung des Hauptlagerhauses und des dritten Verwaltungsgebäudes durch den Ersten Weltkrieg verzögert wurde, konnte der Entwurf von Carl Weigle für das Werksgasthaus noch im Jahr 1913 realisiert werden.
Technologiezentrum Umweltschutz (TZU)
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Werksgasthaus der GHH stark beschädigt und nach Kriegsende wiederhergestellt. 1987 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Das von einem ehemals größeren Park umgebene Werksgasthaus der GHH diente nicht nur der Bewirtung und Unterbringung von Firmengästen, sondern bot auch Besprechungsräume und einen großen Saal mit Bühne, der für Veranstaltungen verschiedener Art zur Verfügung stand. Im Rahmen der IBA Emscher Park hat das ehemalige Werksgasthaus eine neue Funktion als Sitz des Technologiezentrums Umweltschutz (TZU) gefunden. Ein Restaurant im ehemaligen Werksgasthaus bietet werktags auch Besuchern ein Frühstücksangebot und einen wechselnden Mittagstisch zu zivilen Preisen an.
Hauptlagerhaus der GHH
Das ehemalige Hauptlagerhaus der Gutehoffnungshütte in Oberhausen befindet sich an der Essener Straße. Es wurde in den Jahren zwischen 1921 und 1925 nach einem Entwurf des Architekten Peter Behrens errichtet. Heute dient das Gebäude als zentrales Depot des LVR-Industriemuseums. Modernisierungs- und Rationalisierungsmaßnahmen führten seinerzeit dazu, ein Zentrallager an dieser Stelle zu errichten. Die Realisierung dieses Projektes wurde durch den Ersten Weltkrieg verzögert. Die Ausschreibung erfolgte 1920 und mehrere namhafte Architekten wurden aufgefordert, im Rahmen eines Wettbewerbs Entwürfe für das Zentrallager und ein Verwaltungsgebäude vorzulegen. Der Entwurf von Peter Behrens erhielt den Zuschlag. Das rund 86 m breite und etwa 25 m hohe Gebäude besitzt sechs bzw. sieben Stockwerke. Die Fassade zieren Ziegel bzw. Verblend-Klinker, die damals extrem teuer waren.
Industriedenkmal
1989 wurde das Hauptlagerhaus zum Industriedenkmal erklärt und aufgrund dessen nicht abgerissen, als in den frühen 1990er Jahren das ehemalige Stahlwerksgelände der GHH abgeräumt wurde, um eine Freifläche für die projektierte Neue Mitte Oberhausen zu schaffen. Der Landschaftsverband Rheinland erwarb das Gebäude 1993, um es als zentrales Depot und teilweise auch als Ausstellungsraum des LVR-Industriemuseums zu nutzen. Vor und rechts neben dem Gebäude sind Erzeugnisse und Produkte der Hüttenwerke ausgestellt. Tafeln informieren über die Herkunft, die jeweilige Bedeutung und den Einsatz des Produktes: Kaliberwalzen eines Walzgerüstes, Kokillen, Schwungradhälften, Zahnräder, Stahlfilterkugeln, Zahnradhälfte für eine Zementmühle, Kranhaken, Radreifenrohlinge, Pendelstütze einer Eisenbahnbrücke, Siemens-Martin-Tor, Gusseiserne Säulen, Nickelwalzen und viele andere Relikte.
Turbinenhalle der Gutehoffnungshütte
Die Turbinenhalle in Oberhausen befindet sich östlich der Mülheimer Straße (B 223), südlich der Eisenbahnstrecke der ehemaligen Köln-Mindener-Bahn und westlich der Straße im Lipperfeld. Die ehemalige Turbinenhalle der Gutehoffnungshütte (GHH) wird heute in erster Linie als Konzert- und Veranstaltungshalle genutzt. Der im Jahr 1909 errichtete Komplex aus zwei miteinander verbundenen Hallen diente der Erzeugung von Strom und Druckluft zur Versorgung der Eisenhütte II, einem Betriebsteil der GHH mit vier Hochöfen. Entgegen der heutigen Bezeichnung beherbergten die Hallen keine Turbinen, sondern Gasmaschinen. Die nach dem Rückzug der Stahlindustrie aus Oberhausen in den 1980er Jahren ungenutzte Halle wurde erstmals 1993 als Diskothek eröffnet und seither mehrfach umgebaut.
Adresse:
Turbinenhalle – Konzert
Discotheken & Event GmbH
Im Lipperfeld 23,
D-46047 Oberhausen
Telefon: +49.(0)208.250 50
Telefax: +49.(0)208 8106998
E-Mail: info@turbinenhalle.de
Internet: www.turbinenhalle.de/
Zeche Oberhausen
Auch die letzten Relikte der Zeche Oberhausen befinden sich in der Nähe. Die Zeche Oberhausen war einst ein Steinkohle-Bergwerk im Besitz der Gutehoffnungshütte. Diese war Eigentümerin umfangreicher Grubenfeldbesitzungen im Bereich der damals selbständigen Gemeinden Osterfeld und Sterkrade. An der Straße nach Frintrop (heute Stadtteil von Essen- damals gehörte Frintrop zum Bürgermeisteramt Borbeck bis zur Eingemeindung nach Essen im Jahre 1915) wurde 1856 mit dem Abteufen der ersten beiden Schächte mit den Namen "Königsberg 1" und "Königsberg 2" begonnen....
Weitere Informationen zur Zeche Oberhausen in Oberhausen finden Sie hier....!
Knappenviertel
Wer durch dieses Viertel streift, bemerkt Straßen- oder Gebietsbezeichnungen wie Obere Heid, Alte Heid oder Lipperheidestraße. Das alles deutet darauf hin, dass es sich bei diesem Siedlungsgebiet um eine ehemalige Heidelandschaft handelt. Bei der Gründung der Stadt Oberhausen wurde Lippern zusammen mit Lirich von der Gemeinde Borbeck abgetrennt. Dieses Gebiet bildet also sozusagen die Urzelle von Oberhausen, denn es stellte mit einer Größe von zwei Drittel den größten Gebietsanteil der Stadt dar. Lippern und Lirich gehörten bisher zum Reichsstift Essen....
Weitere Informationen zum Knappenviertel in Oberhausen finden Sie hier....!
Siedlung Grafenbusch
Die Siedlung Grafenbusch in Oberhausen wurde zwischen 1910 und 1923 nach Plänen des Architekten Bruno Möhring für leitende Angestellte der Gutehoffnungshütte (GHH) erbaut. Die Errichtung dieser Siedlung gehört zu den Rationalisierungsmaßnahmen der GHH in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts unter Leitung ihres Vorstandsvorsitzenden Paul Reusch, der den Konzern von 1909 bis 1942 führte. Ziel der Maßnahme war es in diesem Fall, die leitenden Angestellten und wichtige...
Weitere Informationen zur Siedlung Grafenbusch in Oberhausen finden Sie hier....!
Siedlung Eisenheim
Um 1846 entstand hier an dieser Stelle die erste Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets. Die damals unter dem Namen Jacoby, Haniel und Huuyssen (JHH) geführte spätere Gutehoffnungshütte brauchte sehr viele Arbeiter. Die Siedlung lag einst weit ab auf der grünen Wiese an der Provinzialstraße von Mülheim nach Dorsten (heute: Sterkrader Straße), in gleicher Entfernung zu den Hauptwerken der JHH: der Hütte "Gute Hoffnung" in Sterkrade, der St. Anthony-Hütte in Osterfeld.....
Weitere Informationen zur ersten Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet - Siedlung Eisenheim - finden Sie hier....!
Siedlung Ripshorsterstraße
Am Rand der Neuen Mitte in Oberhausen - vielleicht etwas versteckt - liegt die ehemalige Arbeitersiedlung Ripshorsterstraße. Nach Plänen aus den 1960er Jahren des vorigen Jahrhunderts sollte sie eigentlich abgerissen werden. Ein Zusammenschluß der Bewohner der "Ripse", wie die Siedlung liebevoll von den BewohnerInnen genannt wird, verhinderte in einem langen Kampf um das Wohngebiet den Abriss der Siedlung...
Weitere Informationen zur Siedlung Ripshorsterstraße in Oberhausen finden Sie hier....!
Interessantes in Oberhausen
- Siedlung Grafenbusch (Ehemalige Beamtensiedlung der GHH)
- Siedlung Eisenheim im Stadtbezirk Osterfeld
- Siedlung Dunkelschlag im Stadtbezirk Sterkrade
- Siedlung Ripshorsterstraße (Siedlung Neu Oberhausen)
- Rhein-Herne-Kanal (...im Bereich Oberhausen)
- Hochseilklettergarten am Gasometer
- Kastell in Holten
- Windmühle in Holten
- Der Elpenbach in Oberhausen-Klosterhardt
- Schacht 4 der ehem Zeche Osterfeld in Oberhausen-Klosterhardt
- St. Antony-Hütte in Oberhausen-Klosterhardt (Museum)
- Schloss Oberhausen in Oberhausen
- Gedenkstätte im Schloss Oberhausen
- Kaisergarten beim Schloss Oberhausen
- Bunkermuseum in Oberhausen
- Zeche Alstaden in Alstaden
- Zeche Concordia in Lirich und Buschhausen
- Zeche Oberhausen im Knappenviertel
- Burg Vondern in Oberhausen-Osterfeld
- Siedlung Vondern (Zeche Vondern)
- Zeche Hugo Haniel in Holten
- Zeche Osterfeld in Osterfeld
- Zeche Osterfeld Schacht 4 in Klosterhardt
- Zeche Vondern in Osterfeld
- Zeche Jacobi in Klosterhardt
- Zeche Roland in Dümpten
- Nordschacht in Schmachtendorf
- Zeche Sterkrade in Sterkrade
- Industriebrache Vondern in Osterfeld
- Revierpark Vonderort in Osterfeld
- Klärpark „Läppkes Mühlenbach“ in Oberhausen-Borbeck
- Rheinisches Industriemuseum in Oberhausen
- Zentrum Altenberg in Oberhausen
- CentrO in Oberhausen
- Neue Mitte in Oberhausen
Quellennachweis:
Die Textabschnitte "Überblick, Strukturwandel im Ruhrgebiet, Teilbereiche," zum Artikel "Neue Mitte Oberhausen" basieren auf dem Artikel Neue Mitte Oberhausen (Stand vom 21.10.2008) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.