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Gladbeck

Gladbeck - City
Gladbeck - City ...altes Rathaus...



Überblick

Gladbeck - City
Gladbeck - City ...katholische St. Lamberti-Kirche...



Die Stadt Gladbeck liegt im nördlichen Ruhrgebiet im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist eine große kreisangehörige Stadt des Kreises Recklinghausen im Regierungsbezirk Münster. Ursprünglich war Gladbeck eine kleine ländliche Gemeinde, bis Ende des 19. Jahrhunderts der Abbau von Kohle begann. Sie entwickelte sich zu einer typischen Bergarbeiterstadt des Ruhrgebietes und erhielt 1919 auch Stadtrechte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt stark zerstört. Die Stadt zählt etwa 75.600 Einwohner. Die Gesamtfläche der Stadt beträgt rund 36 Quadratkilometer und die höchste Erhebung des Stadtgebietes liegt bei 63 m ü. NHN. In den 1960er-Jahren geriet der Kohleabbau in eine Krise, 1971 wurde die letzte Zeche in Gladbeck geschlossen.




Stadtgliederung

Gladbeck - City
Gladbeck - City Impressionen


1975 gehörte die zuvor kreisfreie Stadt Gladbeck kurz zu Bottrop, diese Eingemeindung wurde jedoch bald (nach Klage durch die Stadt) rückgängig gemacht, und Gladbeck kam 1976 zum Kreis Recklinghausen. Die Stadtverwaltung befindet sich am Willy-Brandt-Platz 2, in 45964 Gladbeck. Wie zuvor erwähnt, liegt Gladbeck im nördlichen Ruhrgebiet. Gladbeck gehört zur sogenannten Emscherzone, die vergleichsweise spät vom Bergbau erfasst wurde. Die Stadt liegt im Verbandsgebiet des Regionalverbandes Ruhr. Im Norden wird der zum Stadtgebiet gehörende Weiler Breiker Höfe von den Nachbarstädten Bottrop, Dorsten und Gelsenkirchen umgeben. Im Süden grenzt die Stadt an Essen. Seit dem 1. Januar 1978 werden die sechs Teile Gladbecks wie folgt in Stadtbezirke unterteilt - in Klammern die Einwohnerzahlen vom 30. Juni 2013.


  • Brauck (früher: Bauerschaft Braubauer (17.236)
  • Brauck (12.268)
  • Rosenhügel (4.968)
  • Butendorf (11.635)
  • Ellinghorst (3.082)
  • Mitte (18.328)
  • Mitte 1 (West; 11.027)
  • Mitte 2 (Ost; 7.301)
  • Rentfort (14.450)
  • Alt-Rentfort (4.457)
  • Rentfort-Nord (7.582)
  • Schultendorf (2.411)
  • Zweckel (11.082)

Gladbeck

Gladbeck - City
Gladbeck - City Rathauscafé


Frühgeschichtliche Funde wie das Gräberfeld von Gladbeck zeigen eine Besiedlung um 2000 v. Chr. Zuerst erwähnt wird Gladbeck in einem Heberegister des Klosters Werden vom Anfang des 10. Jahrhunderts als Gladbeki. Am 3. Mai 1020 (richtig 1019) soll Erzbischof Heribert von Köln (999 - 1021) einen Hof [curtem] in Gladbeck, nachmals Allinghof, im Rahmen der Fundation dem Kloster Deutz (Köln) übereignet haben. Das Formular gilt als gefälscht, wieweit der Inhalt zutrifft, ist von den Gelehrten O. Oppermann, H. Aubin, F.W. Oediger, A.K. Hömberg, E. Wisplinghoff, J. Milz und zuletzt W. Janssen seit etwa 100 Jahren thesenhaft diskutiert worden. Belege und Nachweise zur Ortsnamenskunde bei „Paul Derks: Die Siedlungsnamen der Stadt Gladbeck, 2009.“ Es könnte „Siedlung am glänzenden, glitzernden Bach“ (glad = hell, glänzend, klar; beck = bach) bedeutet haben.


Gladbeck - City
Gladbeck - City Sankt-Lamberti-Kirche


Da ist bei der Auflistung von Besitztümern, später ergänzt durch Notizen im Werdener Liber privilegiorum maior aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, von Gladbeki bzw. Gladebeke die Rede. Das Dorf mit den fünf Bauerschaften gruppierte sich um die Sankt-Lamberti-Kirche. Es gehörte von 1180 bis 1802 zum Vest Recklinghausen und war so die längste Zeit verbunden mit Kurköln. In der Zeit von Napoleon gehörte die Gemeinde Gladbeck zunächst zur Bürgermeisterei Buer und ab 1844 zum Amt Buer im Kreis Recklinghausen in der preußischen Provinz Westfalen. Die erste Zeche wurde ab 1873 abgeteuft, ab 1878 Kohle gefördert.


Gladbeck - City
Gladbeck - City Neue Galerie Gladbeck


Gladbeck schied 1885 aus dem Amt Buer aus und bildete seitdem ein eigenes Amt. Im Ersten Weltkrieg gab es in Gladbeck ein Kriegsgefangenenlager, das 2005 durch den Gladbecker Lagergeldfund bekannt wurde. Die kleine Dorfgemeinde wuchs zu einer mittelgroßen Industrieansiedlung, die am 21. Juli 1919 die Stadtrechte erhielt. Sie hatte zwischenzeitlich fünf Schachtanlagen. Die Jahre 1925 - 1929 hatten etwas von einer kleinen Blütephase an sich, in der trotz aller Schwierigkeiten wichtige Bauvorhaben realisiert werden konnten, zum Beispiel das Freibad, der Jovyplatz mit Verwaltungsbauten, die Neuanlage von Schloss Wittringen und das Stadion, die „Vestische Kampfbahn“.


Gladbeck - City
Gladbeck - City Denkmal Bergbaustadt Gladbeck


Wie alle deutschen Städte wurde Gladbeck nach der Machtübernahme Hitlers 1933 „gleichgeschaltet“, und zwar unter dem bereits vorher gewählten konservativen Bürgermeister Hackenberg, der sogleich in die NSDAP eintrat. Wie viele deutsche Städte wurde Gladbeck im Krieg stark zerstört, im Innenstadtbereich zu 43 Prozent. Damit zählte es zu den am stärksten zerstörten Städten im Ruhrgebiet. Der schwerste Luftangriff auf Gladbeck, bei dem über 3.000 Menschen ums Leben kamen und rund 40.000 obdachlos wurden, fand am 24. März 1945 statt. Bis 1960 stieg die Einwohnerzahl auf bis zu 84.000 und liegt nun bei ungefähr 77.000. Die letzte Gladbecker Zeche, Graf Moltke, wurde 1971 geschlossen, seit dieser Zeit bemüht sich Gladbeck um den Strukturwandel und kämpft gegen die Arbeitslosigkeit. [1]


Gladbeck - City
Gladbeck - City St. Lamberti-Kirche

Rathaus

Gladbeck - City
Gladbeck - City Portal altes Rathaus


Am 6. Dezember 1910 wurde das vom Kölner Architekten Otto Müller-Jena entworfene Amthaus des Amtes Gladbeck eingeweiht. Gladbeck war damals eine schnell wachsende Bergbaugemeinde mit rund 40.000 Einwohnern. Neun Jahre später, am 21. Juli 1919, erhielt die Gemeinde die Stadtrechte. Aus dem Amthaus wurde das Rathaus der neuen Stadt Gladbeck. Das Rathaus ist Mittelpunkt und Entscheidungsort der politischen Gemeinde. Es hat über die Jahrzehnte hinweg alle stadtgeschichtlich bedeutsamen Ereignisse miterlebt. Die Beschlüsse werden im Ratssaal gefasst. Er befindet sich im zweiten Geschoss hinter vier großen bleiverglasten Fenstern, die motivisch die Stadtgeschichte erzählen. Zwischen 1933 und 1945 war die kommunale Selbstverwaltung faktisch aufgehoben.


Gladbeck - City
Gladbeck - City Blick auf das alte Rathaus


An die Stelle des demokratisch gewählten Rates trat ein von den Nazis ernanntes Gremium, das am 1. August 1935 in Vorwegnahme der Rassegesetze des Nürnberger Parteitages der NSDAP das so genannte „ 11-Punkte-Programm gegen das Judentum" beschloss. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ostflügel des Rathauses - und damit auch der Ratssaal, - durch Bomben zerstört. Nach dem Wiederaufbau entwickelte sich das Rathaus zum politischen Mittelpunkt neuen demokratischen Lebens. Hier beschloss der Rat der Stadt 1974, Verfassungsbeschwerde gegen das drohende Gesetz zur kommunalen Neugliederung einzulegen. Demnach wuren ab dem 1. Januar 1975 Gladbeck, Bottrop und Kirchhellen zur neuen Großstadt Bottrop zusammengelegt.


Gladbeck - City
Gladbeck - City Rathaus, Rathausplatz mit Riesener-Brunnen


Das sogenannte „Nikolaus-Urteil“ vom 6. Dezember 1975 erklärte „Glabotki“ jedoch für nichtig. Gladbeck blieb eine eigenständige Stadt und wurde dem Kreis Recklinghausen angeschlossen. Mit dem 2006 erbauten Neuen Rathaus, das die beiden zu Beginn der 1970er Jahre errichteten alten Bürotürme ersetzt, und dem davor gelegenen Willy-Brandt-Platz ist das Rathaus weiterhin der zentrale Ort der Gladbecker Stadtgesellschaft. Der Rathausplatz wurde 1993 nach Alt-Bundeskanzler Willy Brandt (18. Dezember 1913 - 8. Oktober 1992) benannt. Damit soll die Erinnerung an einen der bedeutendsten Staatsmänner der Nachkriegszeit wachgehalten werden. Brandt war von 1969 - 1974 deutscher Bundeskanzler. Für seine auf Entspannung ausgerichtete Politik mit den osteuropäischen Staaten wurde er am 10. Dezember 1972 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Textquelle Rathaus: Informationen vor Ort - Stadt Gladbeck - Der Bürgermeister - Stadtarchiv!


Weitere Informationen:

  • Zeche Zweckel

    Die ehemalige Zeche Zweckel befindet sich im gleichnamigen Gladbecker Stadtteil in Nordrhein-Westfalen. Das Zechengelände ist großflächig abgeräumt worden bis auf die zwei Fördergerüste von Schac...

  • Zeche Graf Moltke

    Die ehemalige Zeche Graf Moltke war ein Steinkohlen-Bergwerk in den Gladbecker Stadtteilen Brauck und Butendorf. Ihre durchschnittliche Fördermenge Steinkohle betrug im Jahr 1,25 Millionen Tonnen...

Weitere Informationen:

  • Freizeitstätte Haus Wittringen

    Das Gladbecker Naherholungsgebiet Freizeitstätte Wittringen befindet sich im Südwesten der Stadt. Ursprünglich wurde sie Volkserholungsanlage Wittringen genannt. Die Freizeitstätte wurde in und u...

  • Wasserschloss Wittringen

    Eine besondere Sehenswürdigkeit in der Stadt Gladbeck ist das Schloss Wittringen- auch Haus Wittringen genannt. Es handelt sich um ein Wasserschloss in der Stadt Gladbeck am südwestlichen Rand de...

Sehenswürdigkeiten in Gladbeck

Galdbeck - City
Galdbeck - City Ehemalige Berginspektion (1905), jetzt Musikschule in Gladbeck- Foto: Wikipedia - Autor: Ziko-C - Lizenz: s.u.


Auch in Gladbeck befinden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten, deren Besichtigung sich lohnt. Entdecken Sie die frühere Bergbaustadt Gladbeck und schauen Sie sich die mittlerweile begrünten Halden an, lernen Sie Zechen, Fördertürme und Zechensiedlungen kennen- heute noch sichtbare Zeichen der lebendigen Stadtgeschichte und Industriekultur. Das Highlight ist allerdings das Wasserschloss Wittringen, eines der schönsten Wahrzeichen der Stadt Gladbeck. Wandern Sie durch den weitläufigen und von der Natur her vielfältigen Schlosspark und besichtigen anschließend die historischen Räume im Schloss. Im denkmalgeschützten Gebäude befindet sich auch das Museum der Stadt Gladbeck mit seinen umfangreichen Sammlungen.


Bottrop

Bottrop - City
Bottrop - City Teil des Rathauses am Ernst-Wilczok-Platz 1


Bottrop befindet sich im Herzen des Ruhrgebiets im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Die Stadt gehört zum Regierungsbezirk Münster und zählt etwa 117.565 (31. Dez. 2019) Einwohner. Die Gesamtfläche der Stadt wird mit 100,61 Quadratkilometer anngegeben. Bottrop gliedert sich in 3 Stadtbezirke mit 17 Stadtteilen. Die Stadtverwaltung befindet sich in der Stadtmitte am Ernst-Wilczok-Platz 1, 46236 Bottrop. Sie ist Mitglied im Landschaftsverband Westfalen-Lippe und im Regionalverband Ruhr....

Weitere Informationen zur Stadt Bottrop im Ruhrgebiet finden Sie hier....!


Quellenangabe:

Wappen der Stadt Gladbeck
Wappen der Stadt Gladbeck Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


1.: Die Informationen zur Geschichte von Gladbeck basieren auf dem Artikel Gladbeck (Stand vom 29.10.2020) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Die Fotos "Ehemalige Berginspektion - Autor: Ziko-C" stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und sind lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported [24 KB] .


Fotos Stadt Gladbeck