Burg Blankenstein

Hattingen - Burg Blankenstein
Hattingen - Burg Blankenstein Blick auf Burg und Bergfried



Überblick

Hattingen - Burg Blankenstein
Hattingen - Burg Blankenstein Burgmauern im östlichen Bereich der Burg



Die Burg Blankenstein ist die Ruine einer hochmittelalterlichen Höhenburg im Hattinger Stadtteil Blankenstein. Im 13. Jahrhundert durch den Grafen Adolf I. von der Mark erbaut, war sie gemeinsam mit der Burg Altena, der Burg Wetter und der Burg Volmarstein eine der vier Hauptburgen der Grafen von der Mark, die von dort Teile ihres Herrschaftsgebiets durch Droste verwalten ließen. Nach allmählichem Verfall im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Anlage Ende des 18. Jahrhunderts im Stil des Historismus wieder aufgebaut. Die nicht authentischen Ergänzungen wurden aber Ende der 1950er Jahre entfernt. In der seit 1909 unter Denkmalschutz stehenden Ruine befindet sich heute unter anderem ein Burgrestaurant.




Burg Blankenstein

Hattingen - Burg Blankenstein
Hattingen - Burg Blankenstein Ansicht der Burg und Zugang - Foto: Wikipedia - Autor: Frank Vincentz - Lizenz: s.u.


Nach der Zerstörung der Isenburg sicherte Graf Adolf von der Mark seine Ansprüche schon 1227 mit dem Bau der Burg auf dem „blanken stene“, später eine der vier Hauptburgen der Grafschaft Mark. Im Jahr 1321 verlieh Graf Engelbert II. auf Burg Blankenstein Bochum die Stadtrechte. 1662 war die Burg baulich und militärisch überholt. Der letzte Drost, Johann Georg von Syberg, erwirkte den Abbruch. Nur der Torturm, Teile der Burgmauern und Gebäudefundamente blieben bis heute erhalten. 1860 entstand eine Lüstrierfabrik zum Glätten von Garnen durch den Hammerschmied und Eisenwarenhändler Gustav vom Stein. 1864 begann die gastronomische Nutzung der Burg mit dem Bau des sogenannten „Rittersaals". Weitere Gaststättengebäude wurden in burgähnlichem Stil errichtet. 1922 Verkauf an die Stadt Bochum. 1958 erfolgte der Abbruch der leerstehenden Gebäude. In der ehemaligen Lüstrierfabrik wurde ein neues Restaurant eröffnet. Seit 1970 ist der Torturm nun wieder begehbar, mit einem phantastischen Blick ins schöne Ruhrtal.

Textquelle: Infoschild vor Ort - Heimatverein Blankenstein e.V.


Lage

Hattingen - Burg Blankenstein
Hattingen - Burg Blankenstein Portal zur Burg


Burg Blankenstein steht auf den linksseitigen Anhöhen der Ruhr rund 70 Meter über dem Fluss auf einem Felssporn, der zu den Ausläufern des Rheinischen Schiefergebirges gehört. Das Burgareal liegt auf einer Höhe von etwa 139 bis 146 m ü. NHN. Etwa 1 Kilometer nördlich – auf der anderen Seite der Ruhr – befindet sich das alte Dorf Stiepel. In östlicher Richtung liegt Haus Kemnade rund 1,3 Kilometer und im Nordosten der Kemnader See etwa 2 Kilometer weit entfernt. Direkt unterhalb der Burgruine beginnt ein Wanderweg durch das nahe gelegene Naturschutzgebiet Alte Ruhr-Katzenstein, das sich bis nach Steinenhaus nahe der Burg Kemnade zieht. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Stadtmuseum Hattingen und der Gethmannsche Garten.



Grundriss Burg Blankenstein

Grundriss von Burg Blankenstein - eingebunden über Wikimedia Commons


Architektur

Hattingen - Burg Blankenstein
Hattingen - Burg Blankenstein Blick auf den Burgturm


Die Burganlage aus Ruhrsandstein erhebt sich auf einem hufeisenförmigen Grundriss von etwa 90 × 70 Metern, umschlossen von Resten einer Ringmauer. Diese ist gemeinsam mit den unteren Geschossen eines 26 Meter hohen, annähernd quadratischen Turms die älteste erhaltene Bausubstanz. Der etwa 9 × 9 Meter breite Turm wird oft auch Bergfried genannt, seine heute vermauerte, rund 2,80 Meter breite Tordurchfahrt weist ihn jedoch als Torturm aus. Die Mauern im ersten Geschoss, das aus dem 13. Jahrhundert stammt, sind zwischen 2,50 und 3,40 Meter dick. Die höher liegenden Stockwerke sind späteren Bauepochen zuzuordnen. Der heutige Eingang liegt in etwa neun Metern Höhe. Von dort führt ein 0,65 Meter breiter Gang in der Mauerstärke zur obersten Turmebene.


Hattingen - Burg Blankenstein
Hattingen - Burg Blankenstein Impressionen


Die Reste einer Zwingermauer mit Rundtürmen stammen wohl aus dem 14. Jahrhundert. Dem hohen Vierecksturm schließt sich südlich ein Rundbogentor an, das zusätzlich von einem Rundturm mit Kegeldach flankiert wird. Diesem Torturm schließt sich hofseitig ein rechteckiges Gebäude an. Nördlich des Bergfrieds steht ein zweigeschossiges Gebäude, das aus Bruchsteinen errichtet wurde und heute als Restaurant dient. An der Ostecke des Areals steht ein weiterer Turm, der mit einem Zeltdach ausgestattet ist und aus dem 19. Jahrhundert stammt. Ansonsten sind von der Burganlage nur noch Fundamente und Mauerreste übrig, wie zum Beispiel die Ruine eines ebenfalls im 19. Jahrhundert errichteten Gaststättengebäudes an der östlichen Ringmauer. Dieses ehemalige Gebäude wird häufig als Kapelle bezeichnet, war jedoch nie ein sakraler Bau. [1]


Geschichte

Hattingen - Burg Blankenstein
Hattingen - Burg Blankenstein Blick auf eine Ebene innerhalb des Bergfrieds


Die Burg Blankenstein verdankt ihre Entstehung einem Mord. Nachdem Friedrich von Isenberg für die Tötung des Kölner Erzbischofs Engelbert von Berg zur Rechenschaft gezogen worden war, wurden die Isenberger Besitzungen eingezogen und unter dem Erzbistum Köln sowie Adolf I. von der Mark aufgeteilt. Zum Schutz der neu hinzugewonnenen Territorien erteilte der märkische Graf am Festtag des heiligen Pankratius, dem 12. Mai 1226, den Befehl, auf einem unbewaldeten Felsrücken über der Ruhr – einem „blancken Steyn“ – ein erstes festes Haus zu errichten, das nur wenige Kilometer östlich der kurz zuvor zerstörten Isenburg lag. Der Burgplatz war strategisch günstig gewählt.


Hattingen - Burg Blankenstein
Hattingen - Burg Blankenstein Burggebäude


Von dort konnten nicht nur die Grenzen der Grafschaft gut bewacht werden, sondern er lag auch oberhalb der Ruhrfurt eines alten Handelsweges, sodass die Anlage auch als Kontrollpunkt für Händler und Reisende dienen konnte. Graf Engelbert I. von der Mark, der von 1249 bis 1277 regierte, ließ durch seinen Drosten Bernd Bitter die Burg erweitern. Ab 1350 war das Blankensteiner Drostenamt mit der Position eines Amtmanns verbunden, der in Essen, Bochum und Volmarstein als Stellvertreter des Grafen und als Richter fungierte. Nach zahlreichen familiären Auseinandersetzungen erhielt Adolfs Sohn Johann I. von Kleve 1461 das Verfügungsrecht über die Grafschaft Mark und damit über die Burg Blankenstein. 1614 besetzten spanische Truppen während des Achtzigjährigen Kriegs (1568 - 1648) die Burg für viele Jahre.


Hattingen - Burg Blankenstein
Hattingen - Burg Blankenstein Aufgang zum Bergfried


Während des Dreißigjährigen Kriegs (1618 - 1648) führten Eroberungen und damit einhergehende wechselnde Besetzungen zum weiteren Verfall der Gebäude. Da der Zerfall der Anlage immer weiter fortschritt und sie militärisch nutzlos geworden war, beantragte die Familie Syberg im Jahre 1662 beim Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg den Abbruch der einstigen Wehranlage. Ab 1864 wurde auf alten Gebäudefundamenten eine Gaststätte im östlichen Bereich des Burghofs errichtet. Am 23. September 1922 erwarb die Stadt Bochum die Burg für eine Mark. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der hohe Turm als Flakstellung genutzt und durch Granateinschläge beschädigt. In der Zeit von 1968 bis 1972 wurden an der noch erhaltenen Bausubstanz erneut Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. [1]


Informationen:

Hattingen - Burg Blankenstein
Hattingen - Burg Blankenstein Burgrestaurant



Adresse:

Restaurant Burg Blankenstein

Burgstraße 16
45527 Hattingen-Blankenstein (Welper)

Deutschland

Telefon: (0 23 24) 3 32 31
Telefax: (0 23 24) 3 38 70

E-Mail: info@burgblankenstein.de

Internet: www.burgblankenstein.de/

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag: ab 18.00 Uhr;
Samstags: ab 14.00 Uhr, warme Küche ab 18.00 Uhr;
Sonntags: ab 11.00 Uhr, warme Küche ab 18.00 Uhr;

Montags Ruhetag möglich


Blankenstein/Ruhr

Hattingen - Blankenstein
Hattingen - Blankenstein Museum der Stadt Hattingen


Der Ort geht auf die Gründung der Burg Blankenstein durch Graf Adolf I. von der Mark im Jahre 1227 zurück. Vor der Burg wurde ein Ort gegründet, der in den Folgejahren aufblühte. 1355 bestätigte Graf Engelbert III. von der Mark die Freiheiten Blankensteins. 1554 war Blankenstein sogar Mitglied der Hanse. 1594 erhielten die Blankensteiner von Johann Wilhelm von Kleve das Recht, drei Jahrmärkte abzuhalten. Um 1607 entstand die protestantische Gemeinde. Im Jahre 1434 fand erstmals die Pfingstkirmes statt.....

Weitere Informationen zum Hattinger Ortsteil Blankenstein finden Sie hier....!


Quellenangabe:

Wappen von Blankenstein
Wappen von Blankenstein Wappen des ehem. Amtes Blankenstein - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


1.: Die Informationen zur Geschichte der Burg Blankenstein in Blankenstein, einem heutigen Ortsteil von Hattingen, basieren auf dem Artikel Burg Blankenstein (Hattingen) (Stand vom 06.01.2020) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Das Foto "Ansicht der Burg Blankenstein und Zugang - Autor: Frank Vincentz" stammt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und ist lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported [24 KB] .


Fotos Burg Blankenstein (Hattingen)