Kemnader See
Überblick
Der Kemnader See ist einer von sechs Stauseen an der Ruhr. Das seit 1980 bestehende Freizeitzentrum Kemnade rund um den 1979 fertig gestellten See bietet eine breite und ausgewogene Angebotspalette für verschiedenste Freizeitaktivitäten zu Lande und zu Wasser. Die 125 Hektar große Wasserfläche mit Seglerhafen, Boots-, Fahrrad- und Inlinerverleih, Gastronomie, Biergarten, Beachvolleyball, Minigolf- und Golfplätzen, Grillhütte, RuhrtalTherme, Fahrgastschifffahrt und Bewegungsmöglichkeiten am Wasser in landschaftlich schöner Lage bieten Erholung und optimale Entspannung direkt vor der Haustür. Ein wichtiges Ziel dabei ist, die Vielfältigkeit von Flora und Fauna am und im See zu erhalten.
Kemnader See
Die Freizeitzentrum Kemnade GmbH konnte im Jahr 2014 mit Fördermitteln der Europäischen Union und des Landes NRW ihr Freizeitangebot erweitern und hat eine 10 Kilometer lange, kreuzungsfreie Inline Bahn rund um den Kemnader See fertig gestellt. Insektenfreundliche LED Leuchten ermöglichen das Skaten auch bis in die Abendstunden. Der Kemnader See liegt zwischen Bochum, Hattingen und Witten. Er ist der jüngste von sechs Ruhrstauseen. Der Bau des Stausees war Teil der Planungen der Ruhruniversität. Er wurde vom Ruhrverband angelegt und 1979 fertiggestellt. Der Inhalt beträgt etwa 3 Millionen Kubikmeter Wasser bei einer mittleren Höhe von 2,4 Metern.
Den See umgeben Wander- und Radwege. Der Rundweg um den Stausee ist etwa 10 Kilometer lang. Der Kemnader See gehört zur Themenroute 12 – Geschichte und Gegenwart der Ruhr und zur Themenroute 29 – Bochum – Industriekultur im Herzen des Reviers der Route der Industriekultur. In der Zeche Gibraltar am westlichen Ufer des Sees wurde in den Jahren 1786 bis 1925 Steinkohle gefördert. Eine Gedenktafel an einem Gebäude der Zeche, heute das Bootshaus der Ruhr-Universität Bochum, erinnert daran, dass sich hier während des Nationalsozialismus eine der ersten KZ-Außenstellen Bochums und ein Folterraum der Wittener NSDAP befand. Bereits 1929 wurde aus wasserwirtschaftlichen Gründen geplant, die Ruhr zwischen Haus Herbede und Haus Kemnade zu stauen. Schnell war auch eine Naherholung im Gespräch.
Jedoch scheiterten damals die Fürsprecher des Projektes. Nachdem 1962 die Ruhr-Universität Bochum gegründet worden war, waren Pläne für ein Naherholungsgebiet gefragt. 1966 wurde die Entwicklung von Projekten zur Stauung vom Land NRW aufgerufen; der erste Spatenstich erfolgte allerdings erst 1976. Als Erstes wurden die späteren Seeufer angelegt, indem man Spundwände ins Erdreich rammte. Innerhalb von drei Jahren wurden 3 Millionen Kubikmeter Erde – die spätere Staumenge – abgebaut und ein Wehr am Südufer errichtet. Mitte 1980 war das Becken vollgelaufen und die Eröffnung des Sees wurde am 18. September 1980 mit einem Fest für Wassersportler gefeiert. [1]
Wasserkraftwerk
Im Oktober 2009 wurde bekannt, dass der Ruhrverband am Kemnader See ein Wasserkraftwerk errichtet. Baubeginn war im Frühjahr 2010. Das Kraftwerk, das mit einer Kaplanturbine arbeitet, erzeugt bis zu 3,5 Millionen Kilowattstunden Strom jährlich. Während der 20-monatigen Arbeiten war der Rundweg über das Wehr gesperrt. Die Arbeiten wurden im Oktober 2011 beendet und das Kraftwerk in Betrieb genommen. Es liefert Energie für umgerechnet 1200 Haushalte. In den See mündet auch der Oelbach, der, aus dem Bochumer Süden kommend, zuvor geklärte Abwässer aus den Stadtteilen Langendreer, Werne, Querenburg und Steinkuhl mit sich führt. Der See wurde zur Regulierung der Wassermengen der Ruhr und zur Verbesserung der Wasserqualität angelegt – die Schwebeteilchen sollen darin absinken. [1]
Wasserwirtschaft
Im Jahr 2001 erreichte die ruhrabwärts wandernde Wasserpest (Elodea canadensis und Elodea nuttallii) den Kemnader See. Sie benötigt Licht bis zum Seegrund und ist somit ein Anzeiger für gute Wasserqualität, gedeiht hier aber zu gut. Zu ihrer Bekämpfung wurde sogar eine vorübergehende Trockenlegung über Winter erwogen, die nur einen kurzfristigen Erfolg, ansonsten aber zu viele ökologische Nebenwirkungen gehabt hätte. Auf dem See überwintern viele Seevögel. An der Ruhr in der Umgebung des Sees sind fischfressende Vögel wie Kormoran, Eisvogel und Graureiher keine Seltenheit mehr. Am Flussufer kann man auch die Schalen von bis zu 10 cm großen Süßwassermuscheln finden.
Am südlichen Ufer neben dem Wehr befindet sich eine Bootsgasse, die Kanus und Ruderbooten die Passage der Staustufe ermöglicht. Mit dem Bau des Kraftwerks wurde eine Fischtreppe am nördlichen Ufer neben dem Wehr errichtet. Ein Bypassrohr ermöglicht kleineren Fischen den Weg flussabwärts durch die Turbine. [1]
Naherholungsgebiet
Der Kemnader See erlangte bald nach seiner Eröffnung auch als Naherholungsgebiet eine hohe Beliebtheit. Die parallel verlaufende A 43 (freigegeben 1971) und Stromleitungen am südöstlichen Ufer beeinträchtigen allerdings den Reiz des Rundwegs. In den zurückliegenden Jahren waren die nahegelegenen Parkplätze an den Wochenenden oftmals überfüllt (der See ist noch nicht optimal an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden) und auf den Rundwegen kam es sogar zu Unfällen zwischen Fußgängern, Radfahrern und Inlineskatern. Aufgrund der hohen Besucherzahlen wurde zwischenzeitlich überlegt, einen weiteren See flussabwärts bei Hattingen anzulegen. Andererseits stellt dort der Fluss mit seinen Buhnen und Wanderwegen auch jetzt eine reizvolle Landschaft dar.
Erreichbarkeit mit ÖPNV
Das Projekt einer Verlängerung der von Schloss Strünkede in Herne bis kurz hinter die Ruhr-Universität Bochum führende Stadtbahn-Linie U35 der BOGESTRA wurde wegen Diskussionen um eine naturschonende Trassenführung und wegen unterschiedlicher Spurweiten der Straßenbahnen in Witten bislang nicht verwirklicht. Planungen, die Linie 310 von Heven bis zum Freizeitzentrum Kemnade zu verlängern, sind im Rahmen der Integrierten Gesamtverkehrsplanungen abgelehnt worden. Derzeit wird der Kemnader See von Bochum und Hattingen durch die Buslinie 350 erschlossen. Von der Wittener Seite verkehrt die Buslinie 320 und sichert direkte Anschlüsse nach Herbede, Durchholz, Sprockhövel sowie in die Wittener Innenstadt, zum Wittener Hauptbahnhof und zum Bahnhof Witten-Annen Nord. Werktags verbindet die 320 den See auch mit der Ruhr-Universität. Durchgängig verkehrt die Linie 375 von Witten aus durch das Lottental zur Universität. Außerdem wird diese Linie von Mai bis Anfang Oktober immer sonn- und feiertags durch die Linie 376 verstärkt.
Freizeitmöglichkeiten
Der See wird zum kleinen Teil auch für Segelboote genutzt, die Regattarinne setzt sich jedoch regelmäßig mit Sedimenten zu. Beim Surfen ist darauf zu achten, das Ruhrwasser nicht zu schlucken, es drohen Durchfall und andere Erkrankungen. Aus diesem Grunde ist auch Schwimmen im Wasser nicht zu empfehlen. Das Sportinstitut der Ruhr-Universität bietet seinen Studenten hier eine Vielfalt an Ruderbooten an. Ein Tretbootverleih für die Naherholung suchenden Besucher rundet das Angebot ab. In der unmittelbaren Umgebung des Sees befinden sich zahlreiche Freizeiteinrichtungen und Sehenswürdigkeiten. Das Freizeitbad Heveney, eine Kite- und Strandsegelschule, das StrandDeck Kemnade, eine Beachvolleyballhalle, ein Golfplatz und ein Segelhafen liegen am Beginn des Sees.
In der Nähe des Stauwehrs befinden sich das Wasserschloss Haus Kemnade (mit Museen), das Vereinsheim eines Angelvereins und ein inoffizieller Treffpunkt von Flugdrachenliebhabern. Ein 12 km langer, vom Rad- und Wanderweg getrennter und abends beleuchteter Skaterrundkurs führt um den See. Zwei Vereine (SFV Witten und ASV Bochum Ruhr 1935 e. V.) nutzen den See zum Fischen; sie geben auch Gastkarten heraus. Der Fischbestand reicht von Aal über Brassen, Karpfen, Rotaugen bis zu Zander. Auf dem See und der Ruhr verkehren auch Fahrgastschiffe. In Witten legt das Fahrgastschiff MS Schwalbe II an folgenden Stellen an: Bommern Uferstraße, Zeche Nachtigall, Burgruine Hardenstein, Schleuse Herbede, Herbede Lakebrücke und Freizeitbad Heveney.
Am Freizeitbad Heveney gibt es die Möglichkeit zur Weiterfahrt mit dem Ausflugsboot Kemnade bis zum Wehr am unteren Ende des Sees. Am Rundweg um den See befindet sich das Stollenmundloch des Gibraltar Erbstolln hinter dem Hauptgebäude der Zeche Gibraltar, dem heutigen Bootshaus am westlichen Ufer. In fußläufiger Entfernung zum See liegen die Stiepeler Dorfkirche, die Burg Blankenstein, das Naturschutzgebiet Katzenstein sowie der Ortsteil Herbede der Stadt Witten. Gastronomie, zwei Bootsverleihe, Spielplätze, der historische Teil der Ruhrtal-Bahn, ein wöchentlicher Kinderflohmarkt und regelmäßige Open-Air-Veranstaltungen ergänzen das Freizeitangebot. [1]
Freizeit im Ruhrtal
Wer die Burg und das Burggelände besichtigt hat, kann sich in den Burgstuben stärken. Danach empfiehlt sich ein Spaziergang entlang des Kemnader Sees, der direkt um die Ecke liegt. Parkmöglichkeiten gibt es vor der Burg, die allerdings im Sommer nicht reichen. Auch die alten Ruhrauen - das Naturschutzgebiet Alte Ruhr-Katzenstein - liegt gegenüber der Burg und kann erwandert werden. Für gute Wanderer gibt es die Möglichkeit, vom Haus Kemnade zur Burg Blankenstein zu wandern, die auch besichtigt werden kann.
Eine Beschreibung dieser Tour können Sie auf dieser schönen Website einsehen- Wanderwege-nrw.de....!
Wasserburg Haus Kemnade
Noch auf Hattinger Gebiet, nämlich in Blankenstein liegt die Wasserburg Haus Kemnade. Es handelt sich hier um eine der besterhaltenen Burgen des Ruhrtals. Die Burg befindet sich unweit des Kemnader Sees, einem Freizeitzentrum in Bochum. Umgeben ist die Burg noch von intakten Gräften, in denen weiße Schwäne ihre Bahn ziehen. Die heutige Anlage wurde auf einem Vorgängerbau im 17. Jahrhundert im Renaissance-Stil errichtet....
Weitere Informationen zur Wasserburg Haus Kemnade in Hattingen finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte des Kemnader See zwischen Hattingen, Bochum und Witten basiert auf dem Artikel Kemnader See (Stand vom 13.05.2021) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos "Kemnader See, Blumenau in Bochum; MS Schwalbe II auf dem Kemnader See; (2 Fotos) - Autor: Frank Vincentz" - "Hauptgebäude Zeche Gibraltar - Autor: Stahlkocher" - "...ehemalige Zeche Gibraltar - Autor: Marku1988" stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und sind lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported [24 KB]
.