Fußballgeschichte im Ruhrgebiet
Das Ruhrgebiet und der Fußball – eine Liebesgeschichte
Fußball gilt als der deutsche Nationalsport. Doch wohl kaum eine Region in Deutschland ist dem Fußball so eng verbunden wie das Ruhrgebiet. Die Liebe zum Fußball ist hier gewissermaßen Tradition und Teil des Lebensgefühls „im Pott“. Sogar Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer musste das anerkennen. Sein Ausspruch „Das Herz des deutschen Fußballs schlägt im Ruhrgebiet.“ wird hier immer wieder gern zitiert. Und tatsächlich begegnet man dem Thema Fußball überall im Ruhrgebiet…
Vom Bolzplatz ins Stadion
Bergbau und Industrie prägten einst das Ruhrgebiet. Und wo hart gearbeitet wurde, war die Freizeit besonders wichtig. Und die verbrachten viele am liebsten auf dem Fußballplatz, entweder aktiv als Spieler oder einfach nur zum Anfeuern und Mitfiebern. Eine freie Fläche, Fußballtore und einen Ball – mehr war für das Freizeitvergnügen nicht nötig. Und manchmal nicht einmal das. Denn damals wie heute reicht vielen Kindern das, was man im Ruhrgebiet als „Pöhlen“ bezeichnet – Straßenfußball mit improvisierten Fußballtoren.
Aber auch in seiner organisierten Form ist der Sport hier sehr präsent. Zahlreiche Werksmannschaften und Vereine gründeten sich im Laufe der Zeit im Ruhrgebiet und noch heute weist die Region im Deutschlandvergleich die höchste Vereinsdichte auf. Der Bolzplatz um die Ecke ist für viele Menschen nach wie vor unverzichtbarer Freizeitbestandteil. Aber das Ruhrgebiet steht heute auch für erstklassigen Profi-Fußball. Es hat gleich mehrere Vereine von Rang und Namen hervorgebracht, deren eindrucksvolle Stadien mittlerweile das Bild des Fußballs im Ruhrgebiet prägen und zu den Besuchermagneten der Region zählen. Das Fußballfieber im Ruhrgebiet live erleben, kann man beispielsweise im Signal Iduna Park von Borussia Dortmund, in der Veltins-Arena der Schalker oder im Vonovia Ruhrstadion des VfL Bochum.
Gelebte Fußballgeschichte im Ruhrgebiet
Fußball-Kultur wird im Ruhrgebiet nicht nur im Heute gelebt. Auch an denkwürdige Momente der Vergangenheit erinnert man gern. Wer auf der A40 das Ruhrgebiet bereist, kommt bereits dort um das Thema Fußball nicht herum. Denn schon die Autobahnbrücken sind mit berühmten Zitaten aus der Welt des Fußballs versehen. Und gleich im mehreren Museen kann die besondere Verbundenheit der Region mit dem Sport nachempfunden werden. Wer Geschichte und Geschichten vom Fußball „im Pott“ kennenlernen möchte, hat also gleich mehrere Möglichkeiten. Ganz oben auf der Liste steht für viele Besucher sicher das Deutsche Fußballmuseum. Das befindet sich zwar in Dortmund, widmet sich aber nicht allein dem BVB, sondern dem gesamtdeutschen Fußball. Doch natürlich kommt in Dortmund auch der BVB nicht zu kurz. Direkt neben dem Stadion unterhält der Verein mit dem „Borusseum“ sein eigenes Museum.
Ein eigenes Museum lassen sich selbstverständlich auch die Schalker nicht nehmen. Im Museum in der Veltins-Arena können Fans und Interessierte sich ausgiebig mit dem blau-weißen Kult-Verein auseinandersetzen. Wer Fußballgeschichte lieber unter freiem Himmel erfahren möchte, dem sei die „Kleine Gruga“ in Essen empfohlen. Neben dem Stadion des Rot-Weiß Essen gibt es Vereinsgeschichte in der Freilicht-Variante. Ein besonders beliebtes Exponat: ein Fußballtor mit Großaufnahme der Essener Mannschaft nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1955, in die Fans ihr Gesicht stecken können, um gewissermaßen dabei gewesen zu sein.
Fazit: Ob Fan oder nicht – vom Ruhrgebiet und seiner Fußballliebe darf man sich ruhig ein bisschen faszinieren und mitreißen lassen.
Quellenverzeichnis:
Die Fotos aus der Wikimedia Commons "MSV-Arena Duisburg - Autor: Sascha Brück" - "Teaserfoto: Arena AufSchalke in Gelsenkirchen - Autor: Frank Vincentz" - "FC Schalke 04, Glückauf-Kampfbahn - Autor: BRITTE" - "Borusseum - Museum des BVB Borussia Dortmund im Westfalenstadion - Autor: Tbachner" sind lizensiert unter der Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0) Lizenz!