Rehberger-Brücke
Slinky springs to fame – die Rehberger-Brücke
Nach einem Entwurf von Tobias Rehberger errichtete die Emschergenossenschaft eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke über den Rhein-Herne-Kanal, die als begehbare Skulptur den Namen „Slinky springs to fame“ erhielt. Die Brücke verbindet den Kaisergarten mit dem Sportpark an der Lindnerstraße und dem angrenzenden Emscher Landschaftsraum.
Geschichte
Die Brücke „Slinky Springs to Fame“, oft auch als „Rehberger-Brücke“ bezeichnet, ist ein Werk des Frankfurter Künstlers und Bildhauers Tobias Rehberger. Dieser lehrt als Professor an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt am Main. Seine Kunstprojekte erstrecken sich über eine Vielzahl von Disziplinen, von Malerei und Bildhauerei über Design und Aktionskunst bis hin zur Architektur. Dabei reicht sein Schaffen von subtilen, minimalistischen Interventionen bis zu großformatigen Rauminstallationen.
„Slinky springs to fame“ war Teil des EMSCHERKUNST:2010 Projekts im Kontext der RUHR.2010 – Europäische Kulturhauptstadt. Im Rahmen dieses Projekts erstellten die Mitwirkenden, manchmal in Partnerschaften oder Teams, insgesamt zwanzig Kunstwerke verschiedenster Art. Diese wurden an diversen Orten, darunter auch an unkonventionellen Plätzen wie Schleusen, im Kanal oder auf verlassenen Industriegeländen, positioniert. Einige dieser Werke sind heute noch zu sehen. Das Hauptziel der Ausstellung war es, den durch vielfältige Nutzung geprägten Raum für die Besucher greifbar zu machen. Während der Schau stand die Kunst im öffentlichen Raum, insbesondere in städtischen Bereichen, im Mittelpunkt. Aber auch Elemente der Garten- und Landschaftskunst waren wesentliche Bestandteile der Präsentation.
Die Emschergenossenschaft als Bauherrin initiierte das einzigartige Brückenprojekt „Slinky Springs to Fame“. Der Baubeginn war im Dezember 2009, die Fertigstellung und Eröffnung erfolgte am 25. Juni 2011.
Wer einen Online-Shop erstellen und betreiben möchte, um Souvenirs zum Kunstwerk zu verkaufen, benötigt grundsätzlich die Zustimmung des Künstlers. Denn dieser ist als Urheber des Bauwerks anzusehen, der nicht nur die Anbringung seines Namens am Bauwerk selbst verlangen kann, sondern auch das Recht hat, seine Leistung wirtschaftlich zu verwerten.
Konstruktion
Tobias Rehbergers Brückenskulptur „Slinky Springs“ ist inspiriert von einem Spiralspielzeug, bekannt als „Slinky“, wobei die federnde Dynamik des Spielzeugs im sanften Schwingen der Brücke widergespiegelt wird. Die Struktur dieser Spannbandbrücke erinnert an eine schwarze Spirale, durch die ein schmaler, bunt gestreifter Pfad führt. Die Verantwortung für die Objekt- und Tragwerksplanung lag bei Schlaich Bergermann und Partner. Von der Gesamtlänge der Brücke von 406 Metern sind 106 Meter zwischen zwei Rampen gespannt, wobei 62 Meter des Bandes in einer Höhe von zehn Metern über dem Rhein-Herne-Kanal schweben. Die beiden geschwungenen Rampen variieren in ihrer Länge: Die im Kaisergarten misst 170 Meter und die auf der Emscherinsel 130 Meter.
Die Brücke, die einer traditionellen Hängebrücke ähnelt, besteht aus Betonfertigteilen, die auf zwei parallel verlaufenden Stahlbändern ruhen. Die Betonelemente grenzen direkt aneinander und verhindern so übermäßiges Schwingen der Struktur. Der Brückenboden besteht aus einem Material, das an Tartanbahnen erinnert. Das visuelle Design der Brücke wird durch seine vielfältige Farbgebung hervorgehoben. Sechzehn verschiedene Farben werden über die Brückenstruktur verteilt und formen Farbblöcke, die den Boden der Brücke gliedern. Interessanterweise haben diese Farbblöcke sowohl von unten als auch von oben die gleiche Färbung.
Das optische Erlebnis ändert sich je nach Tageszeit: Während am Tag die schwarze Spirale im Mittelpunkt steht, wird nachts die beleuchtete, farbenfrohe Lauffläche betont.